Wenn Aufklärung bis zu 20.000 Menschenleben retten kann
Am Freitag war „World Sepsis Day“. Eine Sepsis, im Volksmund umgangssprachlich auch als Blutvergiftung bezeichnet, ist ein hochkomplexes Krankheitsbild und kann als lebensbedrohliche Komplikation bei Infektionskrankheiten entstehen. Bei einer Sepsis wird eine körpereigene Reaktion auf eine Infektion fehlreguliert und es kann zu einer Schädigung der Organe kommen. Umso wichtiger ist es, die Krankheitsanzeichen rechtzeitig zu erkennen und den Patienten einer raschen Notfallbehandlung zuzuführen. Das Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara Halle (Saale) beteiligt sich regelmäßig an der jährlichen Aufklärungskampagne mit verschiedenen Informationsangeboten, unter anderem gezielten Schulungen für Mitarbeitende.
Jährlich sterben 75.000 Menschen in Deutschland an einer Sepsis. Wer sie überlebt, erleidet häufig schwere Folgeschäden. Fachgesellschaften zufolge könnten durch das Erkennen und die rasche Behandlung von Betroffenen bis zu 20.000 Todesfälle im Jahr und viele Spätfolgen verhindert werden.
Oberärztin Elke Pielert leitet die Hygiene am Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara. Sie erklärt: „Eine Sepsis kann in jedem Lebensalter auftreten. Es handelt sich immer um einen lebensbedrohlichen Notfall, der sofort in einem Krankenhaus behandelt werden muss. In diesem Jahr stehen Kinder und Jugendliche im Mittelpunkt unserer Aufklärungskampagne.“ Die wichtigste Fähigkeit, die es medizinischem Personal, aber auch Laien, zu vermitteln gelte, sei das Erkennen der typischen Anzeichen für eine Sepsis. Hierbei handelt es sich zum Beispiel um Verwirrtheit oder Desorientiertheit, Kurzatmigkeit oder schnelle Atmung, einen schnellen Puls oder Herzrasen, Fieber oder Schüttelfrost, starkes Unwohlsein, undefinierbare Schmerzen, Schwitzen oder ein Schwächegefühl.
Die Expertinnen und Experten am Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara möchten nicht nur am Welt-Sepsis-Tag, sondern auch in einer eigenen SepsisInformationswoche vom 30.09. bis zum 04.10.24 Mitarbeitende und vor allem Auszubildende täglich über die Risiken und das richtige Erkennen der Sepsis aufklären. Für Aufmerksamkeit sorgte auch eine spezielle Beleuchtung der Krankenhausfassade am Standort St. Elisabeth in der vergangenen Nacht. Weiterführende Informationen zum Thema Sepsis finden sich unter anderem bei der Deutschen Sepsis-Gesellschaft unter www.sepsis-gesellschaft.de.
Es wäre zunächst mal zielführend, wenn Ärzte und medizinisches Personal Sepsis als solche erkennen und ernst nehmen würden.
Aber schon da hapert es offensichtlich in Deutschland.
Steht ja auch im Text: „Die wichtigste Fähigkeit, die es medizinischem Personal, aber auch Laien, zu vermitteln gelte, sei das Erkennen der typischen Anzeichen für eine Sepsis.“