Wiedersehen nach zwölf Jahren: Elefantenkuh Pori im Bergzoo Halle angekommen
Ein freudiges Wiedersehen nach zwölf Jahren gab es am Donnerstagvormittag im Bergzoo in Halle. Per Schwertransport ist die afrikanische Elefantenkuh Pori von Berlin nach Halle gebracht worden. Und hier ist ist mit ihrer Tochter Tana zusammengekommen. Die beiden sind vor zwölf Jahren getrennt worden. Die 39 Jahre alte Pori lernt nun auch ihre Enkelinnen Tamika (4 Jahre) und Elani (1 Jahre) kennen.
Um den Tieren die Gelegenheit zu geben, sich in Ruhe kennenzulernen, wird das Elefantenhaus zunächst geschlossen bleiben. Trotzdem werden die Elefanten für die Besucher auf der Außenanlage zu sehen sein, vorerst noch voneinander getrennt, aber sukzessive dann auch gemeinsam.
Die afrikanische Elefantenkuh Pori wurde 1981 wild in Simbabwe geboren und 1983 nach Deutschland gebracht. Zunächst lebte sie von 1983-1997 im Zoo Magdeburg jedoch mit einer Unterbrechung, denn von 1984–1986 war sie im Zoo Leipzig eingestellt. Im Jahr 1997 wurde sie zu Zuchtzwecken an den Tierpark Berlin abgegeben, wo sie 2001 ihr erstes Kalb Tana gebar und erfolgreich aufzog.
In der Natur leben Elefanten stets in Familienverbänden zusammen, die jeweils von einer Leitkuh angeführt werden. Töchter bleiben meist ein Leben lang bei Ihren Müttern, während junge Bullen die Herden verlassen, sobald sie geschlechtsreif sind. Letzte Woche zogen bereits die Elefantenkuh Panya und ihr Sohn Ayo von Halle in den Serengeti-Park Hodenhagen, wo Panya mit ihrer Mutter Bibi wiedervereint wird. Mit dem Umzug der Elefantenkuh Pori von Berlin nach Halle konnte nun in einem weiteren Zoo eine Familiengruppe zusammengeführt werden. „Poris Ankunft in Halle ist ein bedeutender Schritt in der modernen Elefantenhaltung“, ist sich Zoodirektor Dr. Dennis Müller sicher. „In Zukunft sollen möglichst alle Elefantenherden in europäischen Zoos in solchen natürlichen Familienstrukturen gepflegt werden. Diesem Ziel sind wir heute ein großes Stück nähergekommen.“
Die halleschen Elefantendamen haben Pori zunächst noch durch eine Trennwand begrüßt, das erste Berüsseln verlief dabei neugierig und sehr freundlich. Die Zusammenführung wird dann in den nächsten Tagen auf der Außenanlage stattfinden.
Der Elefantenbestand in den Zoos wird auf europäischer Ebene im Rahmen eines Erhaltungszuchtprogramms (EEP) ganzheitlich betreut. Innerhalb dieser EEPs legen Komitees, bestehend aus Experten unterschiedlicher Zoos, neue Herdenzusammenstellungen und daraus resultierende Tierumzüge fest. Was sich als überaus komplexe, häufig monatelange Prozesse gestaltet, dient letztlich der naturnahen und tiergerechten Haltung von Afrikanischen Elefanten in den europäischen Zoos.
Foto Zoo
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