Zu Besuch bei der Comprehensive Stroke Unit im Krankenhaus Martha-Maria: Die Pflegebeauftragte der Bundesregierung Claudia Moll und Karamba Diaby bei den Landessiegern von „Deutschlands beliebteste Pflegeprofis“
Seit 2017 wird unter der Schirmherrschaft der Pflegebeauftragten der Bundesregierung, Claudia Moll (MdB, SPD), alle zwei Jahre der Wettbewerb „Deutschlands beliebteste Pflegeprofis“ durchgeführt. Im vergangenen Jahr wurde das Pflegeteam der Comprehensive Stroke Unit im Krankenhaus Martha-Maria in Halle (Saale) Landessieger in Sachsen-Anhalt und nahm an der Abstimmung im Obktober um den Bundessieg teil.
Heute nun besuchte die Schirmherrin gemeinsam mit den halleschen Bundestagsabgeordneten Dr. Karamba Diaby (SPD) das Team vor Ort und beide ließen sich von der Arbeit und auch den Sorgen der Mitarbeitenden berichten. Für Moll, die gelernte Altenpflegerin ist und bis zu ihrem Einzug in den Bundestag 2017 in diesem Beruf tätig war, sei es wichtig, dass viele Menschen die Arbeit der Stroke Units kennen und schätzen lernen. Daher freue sie sich über die Begleitung durch einen ihrer Lieblingskollegen, Karamba Diaby, so Moll.
Was macht eine Comprehensive Stroke Unit? Kommt eine Patientin oder ein Patient in einer akuten Situation mit Schlaganfall ins Krankenhaus, so wird dieser vom Rettungsdienst vorangemeldet und Ärztinnen und Ärzte sowie Pflegerinnen und Pfleger werden entsprechend informiert und stehen bereit. Nach einer Eingangsuntersuchung mit Kontrolle der Vitalfunktionen kommen bildgebende Verfahren wie das Computertomogramm zum Einsatz um die Diagnostik zu verfeinern und entsprechende Maßnahmen einleiten zu können. Hierzu gehört zum Beispiel die intravenöse Gabe von blutverdünnenden Mitteln um einen Gefäßverschluss aufzulösen. In den ersten 72 Stunden werden die Patientinnen und Patienten in einem der acht Monitorbetten rund um die Uhr überwacht. Bereits hier spielt das Pflegeteam eine wichtige Rolle, denn es bildet die Schnittstelle zwischen dem ärztlichen Personal, den Patienten und vor allem auch den Angehörigen, für die die Erkrankung eines geliebten Menschen immer auch eine Ausnahmesituation darstellt.
Der gravierende Unterschied zu einer normalen Stroke Unit beginnt jedoch nach den 72 Stunden der intensiven Überwachung. Bis zum Beginn der meist notwendigen Reha-Maßnahme, die Wartezeit kann hier mehrere Wochen dauern, kommen die Patientinnen und Patienten in der Regel auf eine normale Station – Nicht so im Krankenhaus Martha-Maria. Hier verbleiben die Patientinnen und Patienten auf der Station der Comprehensive Stroke Unit und werden weiter von den besonders geschulten Pflegerinnen und Pflegern betreut.
Und bei dem Punkt „besonders geschult“ wird im Gespräch vor dem Besuch auf der Station auch schnell klar, dass in der deutschen Krankenhauslandschaft einiges im Argen liegt. Auf ihre Frage, was sie denn zu ihren Kolleginnen und Kollegen nach Berlin mitnehmen könnten, bekommen Moll und Diaby zahlreiche Themen genannt. Die besondere Ausbildung, die höherwertige Qualifikation und die gesteigerte Arbeitsbelastung in der Intensivpflege müsse wertgeschätzt werden, auch monetär. Besonders kritisch sehen die Mitarbeitenden hier die Generalistik im Pflegeberufegesetz, also die Zusammenlegung von vormals drei getrennten Ausbildungen. Zum Beispiel sei ein Kind einfach kein kleiner Erwachsener und so müsse die Ausbildung in der Kinderkrankenpflege auch andere Inhalte Vermitteln als die Ausbildung in der Intensiv- oder Altenpflege.
Auch auf die jetzt als Entwurf vorliegende Krankenhausreform wird eingegangen und Moll freute sich über die Rückmeldung, denn kein Gesetz werde so verabschiedet, wie es der Entwurf vorsehe. Markus Füssel, Geschäftsführer des Krankenhauses, erwartet endlich Planungssicherheit zu haben, denn seit rund eineinhalb Jahren warte man darauf, was die Reform bringe. Einen weiteren kritischen Punkt sieht Füssel in der Möglichkeit des Defizitausgleichs, den kommunale Krankenhäuser über die entsprechenden Haushalte hätten. „Freie Krankenhäuser und christliche wie unser Haus haben diese Möglichkeit nicht“, so Füssel. Noch habe Deutschland eine vielfältige Krankenhauslandschaft, doch der Defizitausgleich durch Kommunen gefährde dies.
Diaby interessiert sich für die Zusammenarbeit der Krankenhäuser in Halle, ob es diese gibt und wie ausgeprägt diese sei. Füssel erklärt, dass es zum Beispiel regelmäßige Treffen der Stationsleitungen der verschiedenen Häuser gebe. Die Zusammenarbeit mit dem Elisabeth-Krankenhaus werde in Zukunft weiter ausgebaut, hier nennt Füssel das onkologische Zentrum als Beispiel. Mit dem Bergmannstrost arbeite man im Bereich der Neurochirurgie zusammen, ergänzt Chefarzt Dr. Frank Hoffmann, der die neurologische Spezialambulanz, zu der auch die Comprehensive Stroke Unit zählt, leitet. Und auch auf der Verwaltungsebene gebe es viele Gespräche und einen regen Austausch, so Hoffmann.
Im Anschluss an den Informationsaustausch ging es auf die Station, um sich die Arbeitsumgebung des Pflegeteams und der Ärztinnen und Ärzte anzuschauen. 20 Pflegefachkräfte, eine Pflegehilfskraft sowie zwei medizinische Fachangestellte betreuen die Patientinnen und Patienten hier rund um die Uhr. Bei ihrem Rundgang erzählen die Mitarbeitenden Moll und Diaby von ihrem Arbeitsalltag und erklären vor Ort, wie die Behandlung abläuft. Man merkt dem ganzen Team an, das es stolz auf seine Leistung ist und sich über den Besuch gefreut hat. „Das die Pflege durch solche Besuche wertgeschätzt wird ist wichtig“, sagt Geschäftsführer Füssel.
Das Parteikomitee kommt zum Händeschütteln.
Noch mehr Lohn kann das Pflegepersonal nicht verlangen.
Tja, die AFD will keiner sehen.
Haben eh kein Programm und kein brauchbares Personal, siehe Kommunalwahl 2024.
Auf mich wirken solche SPD-Politikerauftritte auch sehr deplatziert, denn gerade diese Partei hat dem Gesundheitssystem großen Schaden zugefügt.
Und wieder eine überflüssige Meinung von einem Hallenser. Danke dafür! Du bist der Beste. Mach weiter so, Deutschland braucht dich. Ohne dich und deine Weißheiten ist Deutschland verloren.