306 Wohnungen in Halle neu gebaut: IG Bau fordert Wohnungsbau-Turbo, insbesondere für Sozialwohnungen

Mehr baggern – mehr bauen: Der „Wohnungsbau-Turbo“, den sich die neue Bundesregierung vorgenommen hat, muss schnell auch in Halle (Saale) ankommen. Das fordert die IG BAU Sachsen-Anhalt Süd. Für die Bau-Gewerkschaft ist klar: „Es muss jetzt einen ‚Aufschwung Wohnen‘ geben. Und davon müssen auch Halle und Sachsen-Anhalt profitieren“, sagt die IG BAU-Bezirksvorsitzende, Kerstin Fischer. Notwendig seien vor allem Sozialwohnungen und bezahlbare Wohnungen.
In Halle (Saale) sind im vergangenen Jahr nach Angaben der Gewerkschaft 306 Wohnungen neu gebaut worden – 30 davon in Ein- und Zweifamilienhäusern. Insgesamt lagen die veranschlagten Bauwerkskosten für alle Wohngebäude, die 2024 in Halle (Saale) neu entstanden sind, bei rund 57,1 Millionen Euro, so die IG BAU. Die Gewerkschaft beruft sich dabei auf Zahlen des Statistischen Bundesamtes (Destatis). „Jede Wohnung mehr zählt. Es gibt aber auf jeden Fall ‚Luft nach oben‘: Auch Halle braucht eine Neubau-Offensive. Ebenso mehr Sanierungen. Vor allem fürs seniorengerechte Wohnen“, so Kerstin Fischer.
Die Vorsitzende der IG BAU Sachsen-Anhalt Süd macht deutlich, dass dazu allerdings bei den Kosten „viel passieren“ müsse: „Es wird nur dann mehr gebaut, wenn einfacher und damit günstiger gebaut wird“, sagt Fischer. Immerhin sei es machbar, die reinen Baukosten um ein Viertel bis zu einem Drittel zu senken. Das sei das Ergebnis einer aktuellen Wohnungsbau-Studie vom staatlichen Bauforschungsinstitut ARGE (Kiel), so die IG BAU Sachsen-Anhalt Süd.
Der Bau habe eine Entbürokratisierung dringend nötig. Ziel müsse es sein, den Neubau schlanker und damit günstiger zu machen: „Runter mit überzogenen Standards und kostentreibenden DIN-Normen – und dadurch rauf mit den Neubau-Zahlen. Denn weniger Bau-Hürden bedeuten mehr neue Wohnungen“, so Kerstin Fischer. Wer die Kosten ins Visier nehme, müsse auf den „Gebäude-Typ E“ setzen. Das „E“ stehe dabei für einfaches, erleichtertes und effizientes Bauen.
Konkret bedeute das: geringere Stärken bei Decken und Außenwänden. „Damit lässt sich schon Geld sparen. Aber auch Baustoffe und damit Energie, Ressourcen und CO2. Entscheidender Kostentreiber ist allerdings die Technik – also Heizung, Lüftung, Sanitär und Elektro. Von der Haustechnik bis zur Einbauküche gilt: weniger High-End-Produkte. Das macht das Wohnen am Ende wesentlich günstiger“, sagt Fischer.
Außerdem ließen sich durch weniger Pkw-Stellplätze und erst recht durch den Verzicht auf Tiefgaragenplätze enorm Kosten sparen. Die ARGE-Studie warne bei der Analyse der Neubaukosten auch davor, beim Lärm- und Klimaschutz zu überziehen: „Ein Beispiel sind dreifach verglaste Fenster. Die müssen nicht sein“, so Kerstin Fischer.
Es sei höchste Zeit, das Label „gut & günstig“ an den Wohnungsbau zu kleben. Es sei heute möglich, in guter Qualität deutlich günstiger zu bauen. „Genau darin liegt die Chance, jetzt wieder mehr zu bauen – auch in Halle“, sagt Fischer. Schließlich sei es immer noch besser, einfacher zu bauen als gar nicht zu bauen.
Außerdem spare auch der Staat Geld, wenn er die Bauvorschriften herunterfahre: „Sinken die Baukosten, dann sinkt auch die Förderung, die der Staat aufbringen muss, damit überhaupt gebaut wird. So lassen sich unterm Strich mehr Sozialwohnungen und mehr bezahlbare Wohnungen fördern und damit neu bauen“, sagt die Vorsitzende der IG BAU Sachsen-Anhalt Süd.
Für bundesweit 100.000 Sozialwohnungen, deren Neubau pro Jahr dringend notwendig sei, müssten Bund und Länder mindestens 11 Milliarden Euro an Fördermitteln bereitstellen. Um 60.000 bezahlbare Wohnungen neu zu bauen, seien mindestens 4 Milliarden Euro pro Jahr an Subventionen erforderlich.
Mehr zur Wohnungsbau-Studie, zum „Gebäude-Typ E“ und zu dem, was jetzt beim Wohnungsbau dringend passieren muss, gibt es im Internet auf der Homepage vom Verbändebündnis Wohnungsbau, dem auch die IG BAU angehört: www.wohnungsbau-tag.de
Die IG Bau möchte gerne, dass mehr gebaut wird? Wer hätte es gedacht. Gibt es in Deutschland überhaupt irgendeine Großstadt mit einem entspannteren Wohnungsmarkt als Halle?
So ein Unsinn.
Wenn Halle nichts hat, aber bezahlbare Wohnungen gibt es mehr als genug. Da braucht in Halle niemand jammern.
Was fehlt sind hochwertige Wohnungen, auch wenn manches, was hier gebaut wird, als ‚hochwertig“ verkauft wird, bloß weil in irgendeiner Ecke ein Touchscreen schlummert zum Licht ausschalten.
Wenn man sich das durchliest, kann man nur mit dem Kopf schütteln.
„Ziel müsse es sein, den Neubau schlanker und damit günstiger zu machen: „Runter mit überzogenen Standards und kostentreibenden DIN-Normen – und dadurch rauf mit den Neubau-Zahlen. “
Also Hauptsache Neubau.
Quantität, statt Qualität.
Dabei sind die Neubauten schon heute meist zu hellhörig.
Hier wird jeglicher Standard über den Haufen geworfen – für angeblich dringend Notwendiges.
Was ist nur aus Deutschland geworden?
Ein Land, welches mal für seine Exaktheit und Ingenieurskunst weltbekannt war, opfert ein Markenzeichen nach dem anderen.
Und natürlich muß auch dem Auto der Kampf angesagt werden.
Die Agenda läuft auf Hochtouren.
IG Bau könnten ja mal selber auf die Baustellen gehen und Wohnungen hochziehen.
Was denkst Du denn, was die Bauarbeiter, die in der IG Bau organisiert sind, beruflich machen?
Sich hoffentlich für solche Statements schämen?
Was können die denn für die intelligenzfreien Statements von Robert?
Kein Klima – und kein Lärmschutz, auch weniger Isolierung? Die Kosten tragen ja dann die Mieter. Hauptsache billig gebaut. Wer dringend eine Wohnung braucht oder sich im Alter verkleinern möchte, ist dann auf den Schrott angewiesen. Armes Deutschland
Und wieder das Märchen, dass sich durch weniger PKW-Stellplätze oder Tiefgaragenplätze Kosten sparen lassen. Das ist Blödsinn. Das einzige was dadurch erreicht wird ist, die Kosten von privat auf die Allgemeinheit umzuwälzen. Denn geparkt werden muss ja trotzdem. Dann vorzugsweise aus von der Allgemeinheit bezahlten Plätzen.
Auch Klimaschutz beim Bauen zu reduzieren reduziert nicht die Kosten, sondern verschiebt sie nur auf nächste Generationen.
Es gibt einen sinnvollen Vorschlag, um Bauen günstiger zu machen. Die Qualitätsstandards müssen weiterhin bestehen. Aber es muss nicht haarklein alles dokumentiert werden. Man vertraut erstmal den Bauherren, dass sie die Vorschriften einhalten. Und führt dann Kontrollen durch. Und wenn die Standards doch nicht eingehalten werden, gibt es empfindliche Strafen. So kann man Bürokratie abbauen ohne Qualität zu verlieren.