Nach dem Tod von Tom Wolter: Das WUK Theater Quartier führt mit dem Sommerfestival #Paradiese seine Arbeit in seinem Sinne fort

Das WUK Theater Quartier steht in diesem Sommer unter besonderen Vorzeichen. Mit dem Tod von Tom Wolter, dem langjährigen künstlerischen Leiter, verliert die freie Theaterszene in Halle nicht nur einen außergewöhnlichen Theatermacher, sondern auch einen unermüdlichen Netzwerker, politischen Geist und Wegbereiter der Freien Künste. Doch der Betrieb ruht nicht. Im Gegenteil: Mit dem Festival #Paradiese, das sich über drei Monate erstreckt, setzt das WUK ein kraftvolles Zeichen des Weitermachens – in Erinnerung an Wolter und in seinem Geiste.
Das Festival war in den vergangenen Jahren zu einer festen Instanz im Spielplan des WUK Theater Quartier geworden. Auch 2025 bleibt es bestehen – mit rund 100 Veranstaltungen zwischen Mitte Juni und Ende September. Neben Theaterproduktionen, Konzerten, Lesungen, Performances und Sommerkino wird das Programm in diesem Jahr durch einen besonders sensiblen, persönlichen Rahmen ergänzt: Es ist das erste #Paradiese ohne Tom Wolter. Und doch ist er auf vielen Ebenen präsent.
Ein Festival beginnt mit einer letzten Regiearbeit
Den Auftakt bildet am 13. und 14. Juni jeweils um 20:30 Uhr die Produktion „Don Quijote“ auf dem WUK Theater Schiff – eine Inszenierung des ensemble p&s, die noch von Tom Wolter selbst erarbeitet wurde. Sie wird damit zu einem symbolischen Übergang. Nicht als Abbruch, sondern als Fortführung. Das WUK-Team hat sich bewusst entschieden, mit dieser Arbeit in das Festival zu starten: „Es ist unser Weg, den Spielbetrieb fortzuführen – mit Tom, nicht ohne ihn“, heißt es aus dem Theater.
Ein Raum für Abschied, Erinnerung und Begegnung
Am 15. Juni öffnet das WUK Theater Quartier seine Türen ab 14 Uhr für eine öffentliche Gedenkveranstaltung. Es wird ein Raum geschaffen, in dem Besucher*innen Abschied nehmen können – von einem Künstler, einem Kollegen, einem Freund. Mit Installationen, Bildern, Klang und persönlichen Erinnerungen wird das künstlerische und menschliche Wirken Wolters sichtbar gemacht. Ziel ist es, eine Atmosphäre zu schaffen, in der auch Gespräch und Austausch möglich sind: über das Theater, über ihn, über das, was bleibt.
Tom Wolter hat das kulturelle Leben Halles über Jahrzehnte hinweg entscheidend geprägt. Als Schauspieler, Regisseur, Intendant, als Mitgestalter des Freien Netzwerks Kultur und als Vordenker alternativer Theaterformen. Mit seiner Arbeit für das WUK Theater Quartier und das WUK Theater Schiff hat er Räume geschaffen – physische und inhaltliche –, die sich den Prinzipien von Offenheit, Vielstimmigkeit und künstlerischer Unabhängigkeit verschrieben haben. Diese Haltung ist nicht Vergangenheit – sie lebt fort in den Strukturen, die er mit aufgebaut hat, und in den Menschen, die mit ihm gearbeitet haben.
Ein „paradiesischer“ Sommer voller Vielfalt
Das Festival #Paradiese bringt auch 2025 nationale und internationale Gäste nach Halle. Besonders erwartet wird im August der renommierte Zirkus nicole et martin, der seine Zelte auf dem Hof des WUK Theater Quartier aufschlagen wird. Das mehrfach ausgezeichnete Duo steht für poetisches, zirzensisches Erzähltheater auf höchstem Niveau – ganz im Sinne jener Kunstauffassung, die auch Tom Wolter vertrat: mutig, eigenwillig, unmittelbar.
Einen weiteren Höhepunkt bildet das Genzmer Brückenfest am 7. September, das das Sommerprogramm wie gewohnt abrundet und zugleich die Verbindung zwischen Kunst, Stadtgesellschaft und öffentlichem Raum feiert – ein Anliegen, das Wolter besonders am Herzen lag.
Kontinuität und Aufbruch zugleich
Mit dem Fortbestand des Festivals sendet das WUK Theater Quartier eine klare Botschaft: Der künstlerische Weg, den Tom Wolter mitgeprägt hat, wird weiter beschritten. Dabei geht es nicht um ein bloßes Festhalten an Altbewährtem – sondern um eine bewusste Weiterentwicklung seiner Ideen. Das Festival #Paradiese wird so auch zu einem Ort der Übergabe: von Haltung, von Verantwortung, von künstlerischem Vertrauen.
Und wer bezahlt euren Käse?
@Beobachter: https://www.wuk-theater.de/foerderung-und-sponsoring-2024/
Schau mal, eine ganze Menge Menschen und Institutionen halten dieses Theater für unterstützungswürdig. Mag sich nicht jedem erschliessen, doch die Welt dreht sich nicht nur um dich.
Wenn Du mit Kultur nichts anzufangen weist, dann schau weiter TV. Da seien dir die Privaten ans Herz gelegt, die machen tolle, informative Programme …
Außer 3 „Unternehmungen“ alles Steuergeld über fabelhafte Stiftungen und Fördertöpfe.
Du meinst das Münchhausen Fernsehen? Nein. Ich schaue mir nur nicht solchen Mist an. Du schon.
Nicht alles, was Beobachter nicht versteht, ist Käse.
Dein Kommentar schon.
Behalte Deine schlichten Kommentare doch bitte für Dich. Das interessiert doch niemanden.
Die Geldverbrennung geht weiter, als wenn es in Halle (Saale) keine Haushaltsprobleme geben würde. 95000 Eur pro Jahr für ein Hobby des verstorbenen Tom Wolters… Gerade wird das WUK im Kulturausschuss hochgelobt als sei es „das“ Theater der Maxime!
Theater für ein kleines Klientel. Ende nächsten Jahres ist der Geldhahn zu. Endlich.
Was genau stört Dich an Kultur?