600.000 Jahre alte Menschenknochen für das Landesmuseum in Halle
Am 30. November öffnet die Ausstellung „Klimagewalten – Treibende Kraft der Evolution“ im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle (Saale). Der Aufbau der Schau hat begonnen und nach und nach kommen auch die Leihexponate an. Auch am Mittwoch konnten die Konservatoren wieder eine wertvolle Fracht entgegen nehmen.
Das wertvollste Paket kam aus Baden-Württemberg. Verpackt in einem Koffer mit Zahlenschloss in auch Innen noch einmal besonders geschützt: der Unterkiefer des „Homo erectus heidelbergensis“. Er soll um die 600.000 Jahre alt sein und ist damit der älteste Menschenfund in Deutschland. Entdeckt wurde das Fossil 1907 in einer Bausandgrube. Allerdings erst, nachdem der Kiefer beim Sandschippen durch die Luft flog und beim Aufprall in zwei Teile zerbrach. Und auch wenn die Wissenschaftler das ungefähre Alter ermitteln können – ob es sich um den Kiefer einer Frau oder eines Mannes handelt, konnten sie nicht ermitteln. Normalerweise liegt der wertvolle Fund im Tresor der Uni Heidelberg, wird nur selten zu Forschungszwecken vorgelegt. Zum letzten Mal öffentlich zu sehen war er 2015 im Hessischen Landesmuseum in Darmstadt.
Drei Schädelteile eines Neandertalers, gefunden 1952 in Salzgitter-Lebenstedt, stellt das Braunschweigische Landesmuseum zur Verfügung. Ebenfalls ausgeliehen wurde ein Werkzeug des Neandertalers, eine angespitzte Mammut-Rippe. Die hat möglicherweise zum Aufbau von Zelten gedient, mutmaßen die halleschen Forscher.
Hier gibt es mehr Infos zur Ausstellung.
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