Wird Schulplatz-Vergabe ein Fall für den Staatsanwalt?

Die Situation um nicht ausreichende Plätze an den Gesamtschulen in Halle könnte ein Fall für den Staatsanwalt werden. Thomas Senger vom Stadtelternrat hat der Stadtverwaltung mit einer Strafanzeige gedroht.
„Hier wird Recht gebrochen“, sagte er im Bildungsausschuss. Rund 150 Schüler, die gern eine kommunale Gesamtschule besuchen wollen, haben bislang keinen Platz für eine 5. Klasse an dieser Schulform. Sie sind im Losverfahren nicht erfolgreich gewesen und stehen nun auf Nachrückerlisten. Ein Teil von ihnen könnte also noch die Wunschschulen besuchen, wenn andere Kinder zum Beispiel auf Schulen von Freien Trägern wechseln, weil sie dort eine Zusage erhalten haben.
Grundsätzlich gibt es in Halle genügend Schulplätze. Doch die Verteilung über die Schulformen passt mittlerweile nicht mehr, weil die Gesamtschulen immer stärker nachgefragt werden. Das liegt vor allem an den Eltern, die dadurch bessere Chancen für ihre Kinder, weil Gesamtschulen sowohl Realschulabschlüsse als auch Abitur anbieten. Dadurch ist später kein Schulwechsel nötig. Dagegen geht die Nachfrage nach Plätzen an Gemeinschaftsschulen und Sekundarschulen immer weiter zurück. Deshalb versucht die Stadt derzeit, jene Eltern für die Gemeinschaftsschule zu begeistern.
Schon seit Jahren macht Thomas Senger auf die Problematik aufmerksam. „Ich will das nicht mehr ignorieren“, machte er deutlich. „Jedes Jahr dasselbe Kasperletheater.“
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