Bushaltestellen in Heide-Nord, Dölau, Osendorf und am Lutherplatz sollen für knapp 800.000 Euro barrierefrei ausgebaut werden

Die Haltestelle der Buslinie 22 “Heidering” in Richtung Heide-Nord kann man nicht wirklich als Haltestelle bezeichnen – es ist ein ehemaliger Parkplatz, auf dem am Rand ein Haltestellenschild gestellt wurde. Doch das soll sich jetzt ändern. Die Stadt will die Haltestellen Richard-Loesche-Straße Richtung Osendorf, Heidering Richtung Heide-Nord, Elbestraße Richtung Bruchsee und Lutherplatz für knapp 800.000 Euro barrierefrei ausbauen. Die Stadt Halle (Saale) sei nach dem Behindertengleichstellungsgesetz § 8 (5) als Aufgabenträgerin des ÖPNV verpflichtet, alle Haltestellen und deren Zugänge sowie öffentlich zugängliche Verkehrsanlagen und Beförderungsmittel im öffentlichen Personenverkehr nach Maßgabe der einschlägigen Rechtsvorschriften des Bundes barrierefrei zu gestalten.
In der Regensburger Straße bekommt der Haltestellenbereich zwischen Karl-Puppe-Straße und Richard-Loesche-Straße einen 18 cm hohen Busbord und taktile Elementen, ebenso eine Straßenquerung für Fußgänger. Der Ausbau der nördlichen Haltestelle auf der gegenüberliegenden Seite (Richtung Ammendorf) wird laut Stadt in einer anderen Maßnahme realisiert.
Die Haltestelle Heidering Richtung Heide-Nord wird um etwas 20 Meter nach Westen in Richtung Blumenauweg verrückt. Dadurch kann laut Stadt die neue Rampe – bisher ist die Station nur über eine marode Treppe erreichbar – direkt am Hauptzugang vom Netzweg aus realisiert werden. Auch werden Vorarbeiten für ein Haltestellenhäuschen realisiert.
Umverlegt wird die Haltestelle “Elbestraße” in Dölau Richtung Bruchsee. Sie befindet sich momentan im Bereich eines schmalen Gehwegs, wodurch es keinen Platz für Bänke und ein Wartehäuschen gibt. Der neue Standort befindet sich am Platz an der Einmündung Elbestraße. Auch die Gegenrichtung (Kröllwitz) wird um einige Meter nach Süden verlegt. Aus Platzgründen wird an dieser Haltestelle nach Angaben der Stadt. In beiden Richtungen bekommen die Haltestellen 18 cm hohe Busborde und taktile Elemente.
Eine Sonderlösung gibt es für die Bushaltestellen am Lutherplatz. Die Station Richtung Rannischer Platz wird zum Fußgängerüberweg am Lutherplatz verlegt. Um keine Baumfällungen zu veranlassen, ist der Bussteige nur 5 Meter breit und befindet zwischen zwei bestehenden Bäumen und Pflanzscheiben. Diese Lösung ist laut Stadt hier möglich, da der Kleinbus mit lediglich einer Tür die Strecke befährt. Die vorhandenen Natursteinborde auf beiden Seiten haben nur noch eine Ansichtshöhe von ca. 3 cm, wodurch keine barrierefreien Zugänge möglich sind. Im Rahmen des barrierefreien Ausbaues werden die Gehwege im Haltestellenbereich auf 18 cm angehoben. An der westlichen Haltestelle (Richtung Hauptbahnhof) soll ein Fahrgastunterstand errichtet werden. Die vorhandenen Materialien, wie Mosaikpflaster und Natursteinborde, werden weitestgehend wieder eingebaut oder mit Natursteinmaterialien ersetzt. Das ist auch nötig, da der gesamte Bereich unter Denkmalschutz steht.
Schön. Nehmt bitte noch 100.000 EUR mehr in die Hand und stattet die Haltestellenschilder auch gleich noch mit Lautsprechern aus; die gibt es an reinen Bushaltestellen nämlich bisher nirgendwo.
Wer ist eigentlich für die Haltestellen des OBS in Stadtgebiet Halle zuständig?