Studie warnt vor „grauer Wohnungsnot“ in Halle: 2045 werden 11.700 Seniorenwohnungen gebraucht

Halle kommt in die Jahre – und ist auf das Wohnen der älteren Menschen nicht vorbereitet: Die Baby-Boomer gehen bis 2035 komplett in Rente. Dann werden in Halle (Saale) rund 56.000 Menschen im Ruhestand sein. Das geht aus einer Regional-Untersuchung zum Senioren-Wohnen hervor, die das Pestel-Institut gemacht hat.
Die Wissenschaftler warnen dabei: „Der Wohnungsmarkt in Halle ist mit der neuen Rentnergeneration der geburtenstarken Jahrgänge komplett überfordert. Es fehlen Seniorenwohnungen“, sagt Matthias Günther vom Pestel-Institut. Schon jetzt gebe es einen massiven Mangel an altersgerechten Wohnungen. „Das wird sich in den nächsten Jahren allerdings noch enorm verschlimmern. Oder anders gesagt: Halle rast mit 100 Sachen auf die graue Wohnungsnot zu“, so Matthias Günther.
Der Leiter des Pestel-Instituts nennt dazu konkrete Zahlen: So gibt es aktuell rund 129.200 Haushalte in Halle (Saale). In 31 Prozent davon leben Senioren. „Bereits heute braucht Halle rund 9.300 Wohnungen für die älteren Menschen, die nicht mehr gut zu Fuß sind. Doch diese Seniorenwohnungen gibt der Wohnungsmarkt in Halle bei weitem nicht her“, sagt Matthias Günther. Und für 2045 ermittelt die Untersuchung bei den benötigten Seniorenwohnungen sogar einen deutlichen Anstieg: So wird Halle (Saale) in zwanzig Jahren für rund 11.700 Seniorenhaushalte Wohnungen brauchen, die zum Leben im Alter passen.
Eigentlich sei der Bedarf sogar noch höher, so das Pestel-Institut. „Denn ein Großteil der altersgerechten Wohnungen wird noch nicht einmal von Älteren bewohnt. Oft nutzen nämlich auch Familien den Komfort einer Wohnung ohne Schwellen, mit breiten Türen, Fluren und Räumen. Denn wo das Leben mit einem Rollator klappt, da kommt man auch mit einem Kinderwagen klar“, sagt Matthias Günther.
Neben dem Neubau sei deshalb vor allem eine Sanierungsoffensive notwendig, um für mehr seniorengerechte Wohnungen in Halle zu sorgen. „Doch die ist bislang nicht in Sicht: Das Fatale ist, dass wir dazu politisch nur eine Vogel-Strauß-Taktik erleben. Statt mit einem effektiven Programm fürs Senioren-Wohnen das Problem anzupacken, hat vor allem der Bund den Kopf in den Sand gesteckt und die graue Wohnungsnot seit Jahren ignoriert“, sagt Günther.
Das müsse sich jetzt dringend ändern, fordert Katharina Metzger. Sie ist Präsidentin des Bundesverbandes Deutscher Baustoff-Fachhandel (BDB), der die Regional-Untersuchung zum Senioren-Wohnen beim Pestel-Institut in Auftrag gegeben hat. An die Adresse der Bundestagsabgeordneten von CDU und SPD aus Sachsen-Anhalt richtet Katharina Metzger einen eindringlichen Appell: „Das Wohnen muss bei den Koalitionsverhandlungen ein absoluter Schwerpunkt sein. Der Wohnungsbau braucht einen gewaltigen Schub. Es ist wichtig, dass die CDU und die SPD in Halle dieses ‚SOS-Notsignal fürs Wohnen‘ deutlich nach Berlin funken.“
Eine künftige schwarz-rote Bundesregierung müsse den Wohnungsbau als Motor für die Binnenkonjunktur entdecken und nutzen: „Es geht um mehr Seniorenwohnungen, die durch Neubau und Sanierung entstehen müssen – auch in Halle. Außerdem um mehr bezahlbare Wohnungen und um mehr Sozialwohnungen“, so die Präsidentin des Baustoff-Fachhandels.
Die neue Bundesregierung müsse die Brisanz, die die Wohnungsnot habe, dringend erkennen: „Wer schlecht wohnt, fühlt sich schlecht regiert. Wer eine horrende Miete zahlen muss oder erst gar keine Wohnung findet, die er noch irgendwie bezahlen kann, bei dem wächst Frust. Das alles ist sozialer und letztlich auch demokratischer Sprengstoff“, warnt Katharina Metzer.
Der Bund habe den Neubau von Wohnungen zu wenig und außerdem auch noch falsch gefördert: „Statt wenige Gebäude mit übertriebener Klimaschutztechnik zu fördern, muss der Bund künftig deutlich mehr Geld für mehr Wohnungen in die Hand nehmen, die dann auch barrierearm sein müssen. Was er bislang in das Senioren-Wohnen investiert hat, ist nicht mehr als der Tropfen auf dem heißen Stein“, so Metzger.
Gemeinsam mit den Wissenschaftlern vom Pestel-Institut warnt der Baustoff-Fachhandel eine von Friedrich Merz geführte Bundesregierung davor, beim Wohnungsbau die politische „Weiter-so-Taste“ zu drücken: „Wenn sich die Wohnungsbau-Krise weiter zuspitzt, wird das auch in Halle einen erheblichen Verlust von Arbeitsplätzen auf dem Bau bedeuten. Dabei geht es um die Jobs von Bauarbeitern, die in Halle dringend gebraucht werden – für den Neubau und für das Sanieren von Wohnungen“, sagt Matthias Günther.
Der Chef-Ökonom des Pestel-Instituts hat bei einer Sanierungsoffensive für mehr altengerechte Wohnungen vor allem auch die rund 8.600 Haushalte in Halle (Saale) im Blick, wo Senioren in den eigenen vier Wänden wohnen: „Ob Eigenheim, Reihenhaus oder Eigentumswohnung – es ist wichtig, älteren Menschen für ihr Wohneigentum rechtzeitig einen Anreiz zu geben, ihr eigenes Zuhause seniorengerecht umzubauen. Dabei ist das Bad das A und O.“ Das Wichtigste seien große Bäder mit einer Dusche ohne Schwellen und Stufen.
Bei Senioren, die zur Miete wohnen, warnt das Pestel-Institut vor Altersarmut: „Bei vielen Baby-Boomern gab es immer wieder Phasen von Arbeitslosigkeit. Außerdem waren die geburtenstarken Jahrgänge die, die oft zum Niedriglohn gearbeitet haben. Also gehen viele der Baby-Boomer mit einer eher kleinen Rente nach Hause. Ihre Miete können sie sich damit nicht mehr leisten – sie wird zur ‚K.o.-Miete‘. In Zukunft werden also deutlich mehr Menschen als heute in Halle auf staatliche Unterstützung angewiesen sein, um überhaupt ein Dach über dem Kopf zu haben“, so die Prognose von Pestel-Institutsleiter Günther.
Die Untersuchung nimmt auch das Mieter-Portemonnaie der Senioren ins Visier: So liegt die durchschnittliche Kaltmiete in Halle (Saale) aktuell bei rund 5,90 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. 65 Prozent der Seniorenhaushalte, die zur Miete wohnen, leben sogar günstiger: Rund 18.500 Haushalte in Halle (Saale), in denen Ältere leben, zahlen nach Angaben des Pestel-Instituts derzeit weniger als die Durchschnittsmiete.
„Noch jedenfalls“, sagt Ökonom Matthias Günther. Denn das werde sich deutlich ändern, wenn der Staat nicht bereit sei, den Neubau von Seniorenwohnungen und den altersgerechten Umbau bestehender Wohnungen kräftig zu unterstützen. Dabei warnt der Wissenschaftler: „Eine Wohnung altersgerecht zu machen, kostet Geld und schraubt die Miete nach oben. Aber eine höhere Miete können sich viele Ältere einfach nicht leisten. Und erst recht nicht die Kosten für eine seniorengerechte Sanierung ihrer Wohnung.“
Dabei sei es für die öffentlichen Kassen in der Regel sogar deutlich günstiger, altersgerechten Wohnraum zu schaffen: „Andernfalls sind Ältere nämlich gezwungen, ins Heim zu gehen. Und die Kosten für einen Heimplatz stehen auf Dauer in keinem Verhältnis zu dem, was der Staat investieren müsste, um eine altersgerechte Wohnung zu schaffen“, so Pestel-Institutsleiter Matthias Günther.
Man hätte die Häuser mit Fahrstuhl (Elfgeschosser und die Punkthochhäuser) nicht alle abreisen müssen.
Diese wären umbaufähig gewesen.
Neubauten in der jetzigen Zeit sind sehr teuer, bei den aktuellen Baupreisen.
Für die städtischen Wohnungsunternehmen sind Neubauprojekte zur Zeit nicht vereinbar mit den Mieten, die die Mieter dafür bezahlen können und wollen.
Bei den Punkthochhäusern halten die Fahrstühle nur alle 2 Etagen. Zudem ist es fraglich ob man innen die Türen erweitert kann, da sämtliche Innenwände (bis auf eine Wand beim Bad) tragende Wände sind. Bis auf 2 Stellen (je eine Platte) gibt es dort nämlich keine Außenwände. Der Rest hat außen nur Brüstungen auf den die Fenster sitzen.
Der Fahrstuhl fährt durch ganze Haus von der 1 Etage bis in die 20 Etage und sogar zwei Fahrstühle gibt es.
Man müsste die Fahrstuhletagen umbauen.
Wohin sind denn die Hochhäuser gereist? Nach Berlin, Bonn, München, Bagdad, Peking, Rio, …?
Und womit? ICE, RE, Pferdewagen, oder VW?
Wohin sind denn die Hochhäuser abgereist? Nach Berlin, Bonn, München, Bagdad, Peking, Rio, …?
Und womit? ICE, RE, Pferdewagen, oder VW?
Oder zum Deutschkurs, da hätte die Tram gereicht, einfach paar Rollen drunter und schieben.
Weniger Flüchtlinge und Asylbewerber aufnehmen und dafür mehr Wohnungen für Rentner
Und wo sollen die dann wohnen?
Da wo sie herkommen, also außerhalb Deutschlands.
Aber dann wären sie ja keine Flüchtlinge hier…
Ach ja… und im Südpark ist grad wieder ein kompletter Wohnblock mit 1 und 2 Raumwohnungen dicht gemacht worden.. sogar mit Aufzug… soll einer verstehen. Aber bringt natürlich kein Geld, da Rentner bekanntlich meist nicht mehr soviel Geld haben.. Und Sanierung kostet, da sollte mal unterstützt werden.
Man soll alte Menschen mit Respekt behandeln. Da schicken wir sie doch nicht in den Südpark.
Die Frage muss doch lauten, wie können sich Renter in Zukunftt überhaupt noch Wohnraum leisten? Dabei rede ich nicht mal von altersgerechten sanierten Wohnraum. Durch die massiven Anforderungen gem. DIN, GEG, Landesbauvorschriften wird Wohnraum bei Sanierung extrem teuer. Aber die Renten steigen doch nicht wesendlich, damit Rentner die notwendigen hohen Mieten bezahlen können.
Es passt hier vieles nicht mehr zusammen, da die Baukosten ehr noch massiv steigen werden und die Mieten noch massiv steigen werden.
Ich hätte gerne von der Stadt, Land und den Bund gerne eine Antwort hierzu, statt immer nur neue Anforderungen. Fakt ist durch immer strengeren Mieterschutz und geringeren Renditeausichten von Investoren werden keine neuen Wohnungen entstehen oder Wohnungen saniert werden. Hier können nur die Genossenschaften Wohnraum bereitstellen.
Genau, bin zwar noch nicht ganz Rentner und arbeite noch, aber bezahlbare Wohnung gibts eben nur in den „Block-Gebieten“ ,deshalb wohnen hier auch viele ältere Menschen, weil ihre Miete noch zahlbar ist und meist eh wegen Geldmangel hier nicht wegkommen. Und es ist wieder ruhiger hier ^^ Und auf meinen Balkon zum Grünen möchte ich nicht verzichten. Haben auch nicht alle Wohnungen.
Also Sorry das ist einfach kompletter Müll, wenn eine Stadt das mit dem Riesenanteil an Großwohnsiedlungen schaffen kann dann Halle wie kommt man nur auf so einen alarmistischen Schwachsinn.
Läuft ein Überbietungswettlauf der Horror Meldungen irgendwelcher Verbände? Kann man da mitspielen? Gibt’s dafür Fördermittel? Für mich auch? : Morgen kommt Godzilla, ich fordere entsprechende Mausefallen. Ich hätte welche. Heute nur 100 Euro, morgen schon 200.
„Halle kommt in die Jahre – und ist auf das Wohnen der älteren Menschen nicht vorbereitet“
Das dürfte ein bundesweites Problem sein. Wird Zeit, dass darauf aufmerksam gemacht wird. Nun muss „nur“ noch die Politik aufwachen. Aber die beschäftigt sich lieber mit Kriegshysterie.
Ich bin so froh das ich im Eigentum wohne und Lebe.Da bekommt man ja Angst bei den Mieten.Das schöne Geld was verloren geht.Inbesondere was hatt Halle noch zubieten eine marode Innenstadt und dann solche Mieten aufzurufen ist Wucher.
„Es geht um mehr Seniorenwohnungen, die durch Neubau und Sanierung entstehen müssen – auch in Halle.“
Es müssen nicht mehr solcher Wohnungen entstehen, sondern es können bei Bedarf mehr Seniorenwohnungen entstehen. Welche Wohnungen notwendig sind und welche nicht, das regelt der Markt am besten selbst. Das Angebot richtet sich stets nach der Nachfrage.
Wenn also die Boomer-Generation mehr Seniorenwohnungen haben will und bereit ist dafür zu zahlen, werden sich schon Investoren finden, die den Bedarf entsprechend decken.
Steuergelder sollten jedenfalls keinesfalls für Seniorenwohnungen ausgegeben werden, denn es ist einfach nur falsch, dass junge Steuerzahler den Rentnern den Wohnraum subventionieren.
Das ist ein immer wieder vorgebrachter Trugschluss. Als einzelner Verbraucher hast du keinen direkten Einfluss auf das Angebot, weil es keinen Großkonzern interessiert, was du für eine persönliche Nachfrage hast. Wenn du jetzt eine seniorengerechte Wohnung suchst, musst du nehmen, was da ist, da wird nicht extra was nach deinen Ansprüchen gebaut (es sei denn, du lässt selber bauen). Andersrum wird ein Schuh draus: die Nachfrage richtet sich nach dem Angebot.
„Denn ein Großteil der altersgerechten Wohnungen wird noch nicht einmal von Älteren bewohnt. Oft nutzen nämlich auch Familien den Komfort einer Wohnung ohne Schwellen, mit breiten Türen, Fluren und Räumen.“
Familien mit Kindern sollten stets Priorität haben, denn die sind nun mal die Zukunft. Die Boomer hatten genug Zeit, fürs Alter vorzusorgen. Und wenn sie es bisher nicht taten, kann man junge Familien nicht dafür verantwortlich machen.
🤔Also Halle braucht Whgen für Rentner ab 2030.☝️dann sollten mal die leeren Blöcke und Häuser umgebaut werden. Da steht z.B. seit ewig eine Hochhausscheibe leer und die Tauben freuen sich. Übrigens könnten solche Eigentümer auch enteignet werden.
Verstehe das Problem nicht. Der letzte Wahlkrampf hat doch recht eindeutig gezeigt welches wahre, einzige Problem D hat. Und das sind und bleibt die Migranten. /Ironie
Hat dir Leuchte noch niemand erklärt, dass Migranten naturgemäß genau in den Bevölkerungsschichten zu Wohnungskonkurrenten werden, die sich eben keine Wuchermiete leisten können?