Tag der Berufsfeuerwehr bei der Jugendfeuerwehr Halle-Nietleben: 24 Stunden voller Einsatz, Action und Teamgeist

Einen echten Einblick in den Alltag der Berufsfeuerwehr erhielten am vergangenen Wochenende die Mitglieder der Jugendfeuerwehr Halle-Nietleben. Beim sogenannten Tag der Berufsfeuerwehr absolvierten die jungen Einsatzkräfte einen 24-Stunden-Dienst, der mit insgesamt sieben realistischen Übungseinsätzen, spannenden Begegnungen und intensiven Ausbildungseinheiten gespickt war. Das Ziel: den Jugendlichen auf spielerisch-praktische Weise zu zeigen, wie fordernd, verantwortungsvoll – und zugleich erfüllend – der Beruf als Feuerwehrfrau oder Feuerwehrmann ist.
Start in den Tag – mit Frühstück und Fahrzeugübernahme
Pünktlich um acht Uhr morgens begann der Dienst mit einer offiziellen Begrüßung im Feuerwehrhaus Nietleben. Nach einer kurzen Einweisung wurden die Jugendlichen auf die Fahrzeuge eingeteilt, sodass jede und jeder wusste, auf welcher Position sie oder er für den kommenden Dienst eingeteilt war. Danach stärkten sich alle gemeinsam bei einem ausgiebigen Frühstück – denn wie heißt es so schön: Ohne Mampf kein Kampf. Die Vorfreude und Anspannung war spürbar – alle waren bereit für das, was kommen sollte.
Erster Alarm: Brandmeldeanlage in der Hauptfeuerwache
Bereits kurz darauf ging es los: Eine ausgelöste Brandmeldeanlage in der Hauptfeuerwache sorgte für den ersten Übungseinsatz. Die Jugendlichen kontrollierten das Gebäude, retteten eine Person aus dem Gefahrenbereich und arbeiteten die Lage professionell ab. Im Anschluss daran wartete eine Ausbildungseinheit im Schulungsraum der Hauptwache auf sie. Der dortige Wachabteilungsführer erklärte detailliert, wie eine Brandmeldeanlage funktioniert, wie sie ausgelöst wird und worauf bei der Abarbeitung eines solchen Einsatzes besonders zu achten ist. Es war ein informativer und praxisnaher Einstieg in den Tag.
Wenig später traf der Einsatzleitwagen 1 (ELW 1) mitsamt dem diensthabenden C-Dienst im Feuerwehrhaus Nietleben ein. Dieser nahm sich Zeit, den Jugendlichen die Führungsstrukturen im Einsatzfall näherzubringen und zeigte ausführlich die Technik und Ausstattung seines Fahrzeugs. Für viele war es der erste direkte Einblick in die Koordination und Leitung von Einsätzen – ein spannendes Erlebnis.
Nach dieser ersten intensiven Phase wurde zum gemeinsamen Mittagessen gerufen. Auf dem Speiseplan: Nudeln mit „Feuerwehrsoße“. Eine willkommene Pause vor dem nächsten Alarm.
Personensuche, Containerbrand und tierische Unterstützung
Der Nachmittag begann mit einem weiteren Einsatz. Gemeldet wurde eine Körperverletzung am Sandberg in Nietleben. Vor Ort konnte zunächst keine verletzte Person ausfindig gemacht werden. Nachdem der Rettungswagen keine Feststellung machte, wurden weitere Fahrzeuge nachalarmiert. Die Jugendlichen führten eine organisierte Personensuche im Umfeld durch – mit Erfolg: Eine Person wurde gefunden, erstversorgt und gemeinsam mit dem Rettungsdienst transportfähig gemacht. Unsere jungen Helfer übernahmen dabei auch die Tragehilfe.
Kurz darauf wurde ein Containerbrand gemeldet. Die Besatzung des Löschgruppenfahrzeugs rückte aus und löschte den Brand routiniert ab. Direkt im Anschluss konnten die Jugendlichen eine ganz besondere Einheit erleben: Die Rettungshundestaffel „Saale Rescue Dogs e.V.“ stellte sich vor und demonstrierte eindrucksvoll, wie Mensch und Tier im Einsatz zusammenarbeiten. Die Arbeit mit Suchhunden hinterließ bleibenden Eindruck – nicht nur wegen der beeindruckenden Fähigkeiten der Tiere, sondern auch aufgrund des engen Zusammenspiels von Vertrauen und Technik.
Noch während die Hunde sich von ihrer besten Seite zeigten, wurde ein weiterer Einsatz simuliert: Ein Junge wurde im Bereich des Heidebads vermisst. Dank des Einsatzes eines Mantrailers – also eines auf Personensuche spezialisierten Hundes – konnte der Junge zügig lokalisiert werden. Auch hier übernahm die Jugendfeuerwehr eine wichtige Aufgabe: den Transport des Verletzten per Trage zum bereitstehenden Rettungswagen.
Ein Brand zum Abend – und Nachtruhe unterbrochen
Nach so viel Bewegung und Spannung wurde am Abend der Grill angeworfen. Deftiges vom Rost sorgte für neue Energie – die auch dringend gebraucht wurde. Denn gegen 22 Uhr folgte einer der aufwendigsten Einsätze des Tages: ein Gebäudebrand in der Nietlebener Straße. Mehrere Fahrzeuge rückten aus. Vor Ort wurde ein umfassender Löschangriff aufgebaut, die Einsatzstelle ausgeleuchtet und das Gebäude gesichert. Zusätzlich musste eine verletzte Person gerettet und dem Rettungsdienst übergeben werden. Ein echtes Szenario, wie es auch im echten Feuerwehralltag vorkommen kann – und das unsere Nachwuchs-Einsatzkräfte mit Bravour meisterten.
Erst gegen Mitternacht wurde das Licht im Feuerwehrhaus gelöscht. Nach einem ereignisreichen Tag freuten sich alle auf ein wenig Schlaf – doch wie es im echten Einsatzdienst eben ist, blieb die Nachtruhe nicht ungestört.
Früher Alarm: Zwei Einsätze vor dem Frühstück
Um sechs Uhr am Sonntagmorgen wurde erneut Alarm geschlagen: Am Parkplatz des Heidesees liefen Betriebsstoffe aus einem Fahrzeug aus. Mit Fachwissen und Umsicht banden die Jugendlichen die Flüssigkeiten sachgerecht und sicherten die Fläche. Kaum war das Einsatzmaterial verstaut, erfolgte um 7:15 Uhr die nächste Alarmierung: Ein Pkw brannte an der Teutschenthaler Landstraße. Schnell waren die jungen Feuerwehrleute vor Ort, leiteten einen gezielten Löschangriff ein und verhinderten so Schlimmeres. Ein würdiger Abschluss eines intensiven Dienstes.
Dank an alle Unterstützerinnen und Unterstützer
Ein solch realitätsnaher und lehrreicher Tag wäre ohne engagierte Partnerinnen und Partner nicht möglich gewesen. Ein besonderer Dank geht an den Malteser Hilfsdienst für die Bereitstellung des Rettungswagens und des medizinischen Personals, an die Rettungshundestaffel Saale Rescue Dogs e.V. für ihre beeindruckende Präsentation, an den DRK-Betreuungszug für die Bereitstellung der Feldbetten sowie an alle Schauspielerinnen, Schauspieler und Helfer, die mit ihrem Einsatz diesen Tag so lebendig und realitätsnah gestaltet haben.
Die Jugendfeuerwehr Halle-Nietleben hat eindrucksvoll gezeigt, dass sie mehr als bereit ist, Verantwortung zu übernehmen – und dass der Nachwuchs für den Einsatzalltag bestens vorbereitet wird.
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