Mit 111 Besen und Rathausschlüssel: Karnevalisten in Halle (Saale) starten in die neue Session – OB Vogt feiert mit und wünschte sich freie Tage für den Fasching
Am 11. November um Punkt 11.11 Uhr war es soweit: Halle (Saale) hat seinen Oberbürgermeister wieder auf der Karnevalsbühne. Zum ersten Mal seit zwölf Jahren übergab ein Stadtoberhaupt den Rathausschlüssel symbolisch an das Prinzenpaar der neuen Session – ein Moment, auf den viele Karnevalistinnen und Karnevalisten lange gewartet hatten. Dr. Alexander Vogt, seit gut einem halben Jahr Oberbürgermeister der Saalestadt, ließ sich das närrische Spektakel auf dem halleschen Marktplatz nicht entgehen. Umringt von bunt verkleideten Jecken, Tanzgruppen und den Mitgliedern des Halle-Saalkreis Karneval Vereins (HSKV), überreichte er feierlich den goldenen Schlüssel an Prinz Henrik I. und Prinzessin Julia II.. Zur Dank erhielt Vogt den Sessionsorden – ein glänzendes Andenken an seine karnevalistische Premiere als OB.
Nach zwölf Jahren Pause: Ein OB mitten im Trubel
Für viele Hallenser war dieser Moment mehr als nur ein symbolischer Akt. Denn Vogts Vorgänger Bernd Wiegand hatte den Karneval traditionell gemieden. Dabei stammt er selbst aus Braunschweig, einer der Hochburgen des norddeutschen Karnevals. Entsprechend groß war die Freude beim HSKV, endlich wieder ein Stadtoberhaupt auf der Bühne begrüßen zu dürfen – und zwar eines, das sich mit echter Begeisterung zeigte. Vogt, selbst bekennender Rheinländer auf Zeit, erinnerte sich lachend an seine Jahre in Köln. Dort habe er den Karneval „von Donnerstag bis Montag“ mitgefeiert – eine Erfahrung, die ihn offenbar bestens auf Halles närrischen Auftakt vorbereitet hat. Nur eines bedaure er, meinte er augenzwinkernd: In Halle gebe es leider nicht die Tradition, freitags und montags frei zu haben, wie es am Rhein üblich sei. “Das war in Köln so, Ich fände das eine schöne Sache, wenn wir das in Halle auch einführen.” Die Menge quittierte diese Bemerkung mit lautem Applaus. Anschließend übergab Vogt dem Prinzenpaar symbolisch den Rathausschlüssel. “Wir wollen in dieser Session die Stadt ein wenig bunter machen”, sagte Prinz Henrik. “Wir sind einfach verliebt in diese Stadt, die so viel Kultur und Geschichte zu bieten hat.”
Gute Laune überall
Als dann der diesjährige Partyhit „Gute Laune“ erklang, hielt es das Publikum nicht mehr auf den Plätzen. Über den gesamten Marktplatz hinweg sangen die Menschen „Wir haben oben gute Laune, unten gute Laune…“, während Konfetti durch die Luft flog und die Tanzgruppen des HSKV auftraten. Nur am Rand hielten sich noch OB Vogt und Bürgermeister Egbert Geier, die von den Karnevalisten augenzwinkernd aufgefordert wurden, beim nächsten Mal auch das Tanzen zu üben. Trotzdem war die Stimmung ausgelassen: Halle zeigte sich von seiner bunten Seite – mit Uniformen, Funkenmariechen, Musik und fröhlichem Trubel. „35 Jahre Spaß, neue Besen geben Gas“ lautete das diesjährige Motto, und tatsächlich schien es, als würde die Stadt damit einen neuen karnevalistischen Aufbruch erleben.

111 Besen und eine Stadtwette
Ein besonderer Höhepunkt war die traditionelle Stadtwette: 111 Hallenserinnen und Hallenser sollten mit Besen auf den Markt kommen – und sie kamen! In einer langen Polonaise zogen die bunt kostümierten Teilnehmerinnen und Teilnehmer über den Platz, Besen schwingend und singend. Am Ende wurden sogar 112 Besen gezählt, darunter auch der des Oberbürgermeisters höchstpersönlich. Diese Zahl sorgte für Schmunzeln bei Bürgermeister und Finanzdezernent Geier, der im Karneval immer zu „Pleite-Geier“ wird und kommentierte, die Karnevalisten seien „mit der Rechnerei genauso kreativ wie im Stadthaushalt“. Als Einsatz der verlorenen Wette wird Geier nun gemeinsam mit den Narren einen Spielplatz zu reinigen – ein humorvolles Versprechen mit praktischem Nutzen für die Stadt. Außerdem sollen auch Weihnachtsplätzchen gebacken werden und beim Tafelbus Vierjahreszeiten verteilt werden.
Neuer Vorstand, neue Energie
Der HSKV hat den Sessionsauftakt aber auch dazu genutzt, seinen neuen Vorstand vorzustellen. Neuer Präsident ist Jörg Boll, der gemeinsam mit seinem Team frischen Schwung in den Verein bringen will. Unter seiner Leitung soll die närrische Saison in Halle noch stärker in der Öffentlichkeit sichtbar werden. Boll kündigte an, dass bis zum Rosenmontagsumzug am 16. Februar 2026 zahlreiche Veranstaltungen geplant sind – von Tanzabenden über Kinderkarneval bis hin zu traditionellen Büttenabenden. Und natürlich endet alles, wie es die Tradition verlangt, am Aschermittwoch, wenn es heißt: „Alles vorbei – bis zum nächsten Jahr.“
Ein Stück rheinische Lebensfreude an der Saale
Mit seiner Teilnahme hat Oberbürgermeister Vogt gezeigt, dass auch Halle ein Herz für den Karneval hat. Der Markt war gut gefüllt, die Stimmung heiter – und viele Zuschauerinnen und Zuschauer zeigten sich erfreut, dass das Stadtoberhaupt die närrische Tradition wieder öffentlich unterstützt. Dass der Karneval in Halle im Vergleich zu den rheinischen Hochburgen kleiner ausfällt, tut der Freude keinen Abbruch. Im Gegenteil: Gerade die Mischung aus lokalem Charme, Vereinsengagement und einer Prise rheinischer Fröhlichkeit macht den Halleschen Karneval so besonders. Wenn also am 16. Februar die Umzugswagen durch die Stadt rollen, dürfte klar sein: Der Funke, den Alexander Vogt mit seiner Premiere entzündet hat, ist übergesprungen. Halle feiert wieder – bunt, laut und mit richtig guter Laune.








































Oh man, jetzt geht das wieder los. 🙄🤮
Und? Musst doch nicht mit machen!
Mach ich auch nicht. Schon das gedudel und gehüpfe nervt wenn man über den Markt muss.
Du musst aber gar nicht über den Markt.
Das heißt „Karnevalist*innen“!
Das heißt es nicht. Bleibt jedem frei. Also heißt es nur für Dich so.
Ein ewig grüner Gestriger.
Gendern ist wichtig.
Es macht einen Unterschied, ob du von der Leiter fällst oder von der Leiterin🥳
Die Narren sind wieder los, wieso wieder ? Sitzen die nicht das ganze Jahr im Rathaus ?