Abschleppvorwürfe in Halle: Beteiligte widersprechen SPIEGEL-TV-Darstellung
Ein aktueller Beitrag von SPIEGEL TV über angebliche „Abzocke“ beim Abschleppen von Fahrzeugen sorgt bundesweit für Aufmerksamkeit. Während einige Fälle – etwa in Leipzig – nachvollziehbare Fragen aufwerfen, stellt sich die Situation in Halle (Saale) anders dar. Das geht aus Stellungnahmen der früheren Verantwortlichen hervor, die die Darstellung im Fernsehbeitrag zurückweisen.
Privatparkplatz – seit Jahren klar geregelt
Die Parkfläche in der Großen Brauhausstraße wurde zum Zeitpunkt der Dreharbeiten von der Wemax GmbH verwaltet. Das Unternehmen betont, dass die Regeln für das Parken dort seit vielen Jahren eindeutig seien:
- Die Fläche ist seit 2007 – abgesehen von einer kurzen Unterbrechung – als Privatparkplatz ausgeschildert.
- Geparkt werden darf ausschließlich mit einer gültigen Berechtigung.
- Kontrollen und Abschleppmaßnahmen erfolgten im Auftrag des Verwalters durch die Firma Wetterau, mit der ein langfristiger Vertrag bestand.
Die bauliche Situation vor Ort – unter anderem Zäune und eine erhöhte Bordsteinkante – soll außerdem klar markieren, dass es sich nicht um öffentlichen Raum handelt. Ein versehentliches Befahren sei nach Angaben des früheren Betreibers kaum möglich.
Wemax verweist auf gefestigte Rechtslage
Geschäftsführer Torsten Märker hebt hervor, dass das Vorgehen juristisch auf sicherer Grundlage stehe. Grundlage seien unter anderem:
- Besitzschutz nach §§ 858 ff. BGB
- Geschäftsführung ohne Auftrag nach §§ 677 ff. BGB
- sowie ein BGH-Urteil aus dem Jahr 2009 (V ZR 144/08), das Abschleppmaßnahmen auf Privatgrundstücken ausdrücklich bestätigt.
Das Abschleppen sei für die Verwaltung kein Geschäftsmodell gewesen, sondern eine notwendige Maßnahme, um die Interessen der zahlenden Mieter zu schützen. Würden unberechtigte Fahrzeuge geduldet, drohten laut Märker Beschwerden oder sogar Kündigungen von Mietern.
Wetterau zeigt Gelassenheit
Die Firma Wetterau, die für die praktische Durchführung der Abschleppvorgänge zuständig war, reagierte auf Nachfrage kurz und knapp. Man sehe derzeit keinen Anlass, den TV-Beitrag zu kommentieren. Am Telefon hieß es lediglich:
„Wir lassen den Beitrag so stehen. Wir sind da völlig tiefenentspannt.“
Eine schriftliche Stellungnahme ging bis zur gesetzten Frist nicht ein.
Offene Fragen an weitere Beteiligte
Auch die K+S Parkmanagement GbR, die die Fläche später übernahm, sowie die Redaktion von SPIEGEL TV selbst, wurden um Stellungnahme gebeten. Bis Redaktionsschluss erreichte uns jedoch keine Antwort.









In dem Beitrag fand ich es richtig mies von dem Fernsehen-Team, dass sie die junge Frau haben dort parken lassen, obwohl ihnen bewusst war, dass sie abgeschleppt wird. Ein kurzer Hinweis an sie und sie hätte 350 € gespart. Alles für die Quote.
Ja. Leute belegen illegal private Parkplätze und werden abgeschleppt. Da ist jetzt nichts überraschendes bei.
8 Stück die letzte Woche übrigens an der Pauluskirche/Carsharingzone. Wobei die natürlich kommunal sind.
Ich habe den Beitrag gesehen und kann die Kritik auch nicht nachvollziehen. Vor allem das übliche „Abzocke“-Argument – Autofahrer fühlen sich ja permanent „abgezockt“, wenn sie Scheiße bauen. Wetterau hat einen Auftrag, abzuschleppen, also wird das auch gemacht. Gäbe es keine Falschparker, hätten sie auch keinen Grund zum Abschleppen.
Und bei der Firma aus Leipzig ist das ähnlich. Nur die Abschlepperfahrer müssten auch ein bisschen in Gelassenheit geschult werden. Einfach den Job machen und gar nicht groß rumdiskutieren.
Nicht angeblich….Es ist Abzocke. Die haben es doch gefilmt .Immer die gleiche Masche.Wenn ich selbst kein Auto habe,das muss bestraft werden.
Das ist Unsinn.
Wetterau agiert in Halle seit den 90er Jahren wie die Axt im Walde und nicht gerade seriös. Ich wurde von denen selbst schon einmal abgeschleppt weil ich auf einem riesengroßen öffentlichen Parkplatz „neben der Parklücke stand“. Niemand behindert, schon gar nicht Feuerwehr oder ähnliches, aber die denken, sie können Gott spielen. Haben die letztendlich auch verloren und mußten Abschleppgebühr + Strafe zahlen, aber nicht jeder zieht das durch.
Na das sich Wetterau dazu nicht äussert, ist doch klar, die verdienen doch ganz gut mit abschleppen.