ADFC wertet Fahrraddemo als Erfolg und verurteilt Schüsse als „Gewalt und Terror“

Nach der Fahrraddemo am vergangenen Freitag in Halle (Saale), meldet sich nun auch der ADFC zu Wort. Mit 1.300 Teilnehmenden sei diese ein voller Erfolg gewesen. Sie demonstrierten anlässlich des Weltfahrradtages gemeinsam für solide Radwege, eine gerechte Verteilung des öffentlichen Raums und ein zusammenhängendes Wegenetz in Halle und dem Saalekreis. Die Demo wurde veranstaltet vom ADFC Halle in Zusammenarbeit mit Die Linke, Fridays for Future sowie Bündnis 90/Die Grünen und der SPD.
Konkret lauteten die Forderungen:
– Für eine gerechte Verteilung des öffentlichen Raums!
– Für sichere Radwege!
– Gegen konfliktverursachende Beschilderungen und Wege, gegen FahrradBettelAmpeln!
– Für eine solide Finanzierung des Radverkehrs und mehr Tempo 30!
– Für ein zusammenhängendes Radwegenetz in Halle und dem Saalekreis!
Die Demonstration gab die radelnde Stadtgesellschaft wieder: Auf ihren Rädern waren Menschen fast aller Altersklassen dabei, auch Familien mit Kindern, Radsportler*innen sowie Menschen mit Behinderung. Die Tour verband einige beispielhafte Schwerpunkte mit Mängeln an der Infrastruktur in Halle: Geradelt wurde über die Freiimfelder Straße zum Riebeckplatz, über das Rennbahnkreuz und durch die Innenstadt.
Begleitet wurde der Zug von DJ Eliawhite, dessen DJ-Pult auf einem selbst entwickeltem Anhänger stand und dank Muskelkraft gleichsam über die Straßen schwebte. „Die Demo steht für Hoffnung und Zuversicht. Sie verlief ohne Zwischenfälle und war ein voller Erfolg!“, berichtet H. David Koßmann vom ADFC Halle.
Dass nach Ende der Demo Menschen auf dem August-Bebel-Platz beschossen wurden, macht die Veranstalter tief betroffen. Es wurden Spitzkopf-Diabolos verwendet, Kunststoffgeschosse mit Stahlspitze, die aus Luftdruckwaffen abgefeuert werden. Das ist ernsthafter Angriff. Sieben Menschen, die sich auf dem Platz aufhielten, wurden Opfer der anscheinend willkürlichen Attacke. Weil unter ihnen auch Teilnehmende der Demo waren, kann nicht ausgeschlossen werden, dass die Gewalttat der friedlichen Demo galt. Über Täter*innen und Tatmotiv ist bisher nichts bekannt.
Stephan Arnold vom ADFC Halle äußerte dazu: „Wir verurteilen die Schüsse, die am Freitagabend auf dem August-Bebel-Platz aus dem Hinterhalt offenbar wahllos auf Passanten abgegeben worden sind. Unser Mitgefühl gilt den Opfern der Schüsse. Wir erwarten, dass zielstrebig ermittelt wird, um Nachahmer wirkungsvoll abzuschrecken.“ Volker Preibisch, ebenfalls vom ADFC Halle, ergänzt: „Es ist erbärmlich, aus dem Hinterhalt auf den Nächstbesten zu schießen. Ich denke aber nicht, dass die Waffe extra für die Fahrraddemo angeschafft wurde.“
Für den ADFC Halle steht fest: Friedlicher und fröhlicher Protest, der auf Mängel hinweist, um Strukturen und Sicherheit zu verbessern, ist ebenso wichtig wie wirkungsvoll.
Natürlich werten die das als Erfolg. Wäre ja auch blöd, wenn sie eine Pressemitteilung rausgäben, in der sie den Tag als Misserfolg werten würden. Die würden selbst bei 100 Teilnehmern von einem Erfolg sprechen, so, wie jede Lobbygruppe sich die Welt schönredet.
Nur bringen tut’s nichts🤷♂️
ein Erfolg, sich selbst auf die Schulterklopfen, aber mir eurer Demo überlegt bitte, was ihr den Bürgern und Straßenverkehr antut. Für mich ist es eien Sebstdarstellung
Du klingst sehr aufgeregt. Aber du hast von der Demo gar nichts mitbekommen, stimmt’s? Du plusterst dich nur im Internet auf…
ulf; bitte überprüfe dein Geisteszustand
@Halle: Vor dem Hintergrund, dass auf diese Demo geschossen wurde, zu schwadronieren, die Teilnehmenden würden den Bürgern und dem Straßenverkehr etwas „antun“ ist unterträglich.
Die Teilnehmenden der Demo sind für Sie etwa keine Bürger, die genauso wie alle anderen Menschen auch ein Anrecht darauf haben, den öffentlichen Raum zu nutzen und am Straßenverkehr teilzunehmen?
Auf der Demo waren doch ebenfalls Bürger:innen!
„Halle“ Du bringst hier so einiges durcheinander. Wir sind Bürger, wir sind der Straßenverkehr. Auch wenn es Dir vielleicht vor Deinem Bildschirm nicht passt.
Ich denke, sie wissen sehr genau, was die Bürgern und Straßenverkehr „antun“. Endlich etwas positives. So viele Bürger fahren Fahrrad. Viele Bürger sind genervt vom Autoverkehr. Der Straßenverkehr wird aufgewertet, wenn Radfahrer AUCH mitgenommen werden. Es geht nicht gegen den Autoverkehr, sondern ein besseres Miteinander.
Radfahren ist erwiesenermaßen der Volksgesundheit zuträglich und sollte daher parteiübergreifend gefördert werden.
Schon kleinere Investitionen können zu sehr positiven Effekten führen. Dieses Feld nicht den Links-Grünen überlassen!
Es ist inakzeptabel und widerlich, wie von diesem Verein dermaßen selbstverständlich von „Terror“ gesprochen wird. Woanders sterben reihenweise Menschen durch wirklichen Terror, hier hingegen geht es um ein paar Plastikkügelchen!
Diese vergleichende Verharmlosung ist abartig und zeigt, wie weltfremd diese Leute hier sind.
Ganz kurz: Es wurde auf Menschen geschossen!
Vielleicht solltest D mal einen Realitätscheck machen!
„Terror (lateinisch terror „Schrecken“) bezeichnet das gezielte Auslösen von Angst und Schrecken von Menschenmassen oder Einzelpersonen durch kriminelle Taten, um ein individuelles oder politisches Ziel zu erreichen.
„Terroristische Handlungen sind nach der Resolution 1566 des UN-Sicherheitsrates solche, die mit der Tötung, schwerer Körperverletzung, zur Geiselnahme oder schwerem wirtschaftlichem Schaden und dem Zweck begangen werden, einen Zustand des Schreckens hervorzurufen, eine Bevölkerung einzuschüchtern oder eine Regierung zu nötigen, und dabei von den relevanten Terrorismusabkommen erfasst werden“.[1]
Terrorismus ist das Ausüben von Terror zur Erreichung politischer, religiöser, ideologischer oder wirtschaftlicher Ziele.“ Definition nach Wiki. Das Schreckensmoment ist doch gegeben.
„Realität“ Du scheinst selber realitätsfremd zu sein, wenn du Schüsse auf Menschen verharmlost. Was ist das denn nur für ein Unsinn?
Wenn man auf dich mit Plastikkugeln schießt, weil du vom Einkaufen kommst (selbstgewähltes Bsp), dann ist das kein Terror/ Angriff, weil irgendwo Menschen schlimmeres erleben und jegliche Gewalt natürlich nur mit den schrecklichsten Verbrechen vergleichbar sind? Da kann man ja alles relativieren, wenn man Genozide oder ähnliches als schlimmste Tat ansieht. „Is ja nicht so wild, weil […]“, sollten wir uns nicht eher drauf einigen, dass Gewalt sich generell nicht gehört und zu verachten ist
Wieso? Autofahrer fühlen sich doch auch von gelegentlichen Raddemos terrorisiert, und das ist ja nun wirklich Kindergarten gegen Schüsse auf Menschen.
Man schießt nicht auf Menschen. Punkt.
Für Kennzeichnungspflicht für Radfahrer, für Beteiligung der Finanzierung an Radwege für Nutzer! Dann wäre es gerecht.
Du kannst ja gerne sein, wofür du willst. Mit Gerechtigkeit hat das nur nichts zu tun. Und das ist dir Wahrheit.
Und für Fußgänger! Auch diese sollten alle Kennzeichen tragen und Fußwege finanzieren! Gleiches Recht für alle!