Angriffe auf Fahrer: HAVAG entrüstet

In den vergangenen Monaten gab es immer wieder körperliche Angriffe gegen Fahrer von Straßenbahnen und Bussen in Halle (Saale). Da wurde beispielsweise im Juni in Ammendorf ein Busfahrer mit einem Faustschlag niedergestreckt. Auch Pfefferspray-Attacken gab es einige. Der jüngste Vorfall vom Dienstagabend hat nun das Thema Gewalt gegen das Fahrpersonal wieder in die Öffentlichkeit gebracht. Fünf Angreifer hatten zunächst die Tür zur Fahrerkabine zerstört, anschließend auf den Fahrer eingeschlagen.
Man sei „entrüstet über das gewalttätige Verhalten“, sagt Stadtwerke-Chef Matthias Lux. „Wir wollen und müssen unser Fahrpersonal schützen und bringen jeglichen solcher Vorfälle zur Anzeige.“
Und Joachim Martin, Bereichsleiter Verkehr und Betrieb der Halleschen Verkehrs-AG, erklärt, wegen solcher Vorfälle sei „die Situation für unsere Fahrbediensteten in Bus und Bahn nicht leicht. Sie stehen zunehmend unter Stress.“ Verbale Angriffe habe es in den vergangenen Monaten öfter gegeben. „Jedoch kommen tätliche Übergriffe glücklicherweise sehr selten vor.“
Man wolle das Fahrpersonal so gut wie möglich auf diese Gefahrensituationen vorbereiten und schützen. „Deshalb finden regelmäßige Schulungen zu Deeskalationsmöglichkeiten mit einem externen Anbieter statt. Konkrete Schwerpunkte oder Stadtgebiete können wir nicht nennen, da sich diese aggressiven Fahrgäste durch das gesamte Stadtgebiet bewegen können“, so Martin. Im Rahmen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements habe die HAVAG sogar mit zwei Arbeitspsychologen der MLU im bundesweit einmaligen Projekt „Strab auf Trab“ untersucht, welchen psychischen und gesundheitlichen Belastungen die Bahnfahrer ausgesetzt sind, um dann langfristig Unterstützung zu geben. Mehr zum Projekt hier
Neueste Kommentare