Auch Lehrergewerkschaft gegen vollständigen Präsenzunterricht ab 11. Januar
Die Stimmen in Sachsen-Anhalt gegen einen Beginn des Präsenzunterrichts ab dem 11. Januar mehren sich. Nach Grünen und SPD fordert nun auch die Lehrergewerkschaft GEW mehr Zeit.
Neben einer Kontinuität des Schulbetriebes gehe es vor allem darum, den Gesundheitsschutz für Lehrende und Lernende zu garantieren, so die Gewerkschaft. Dazu gehöre unter anderem, die Abstandsregeln auch im Schulbetrieb zu gewährleisten. Die Wochen vor Weihnachten und weitere wissenschaftliche Untersuchungen hätten sehr deutlich gezeigt, dass Infektionen mit Covid 19 sehr wohl in der Schule übertragen werden und das Erkrankungsrisiko erhöhen. Die Gewerkschaft will zudem eine vollständige Rückkehr zu einem Präsenzunterricht erst ab einem Inzidenzwert unter 50. In Halle liegt er derzeit bei rund 226.
Weiter schreibt die GEW:
Deshalb kommt für die GEW in den nächsten Wochen allerhöchstens ein Wechselmodell in Frage, bei dem die Hälfte oder ein Drittel der Schüler*innen in der Schule ist und die jeweils anderen zu Hause arbeiten. Schüler*innen können bei diesem Modell umfassend beim Lernen begleitet werden. Sie sind in regelmäßigen Abständen in der Schule und erhalten Aufgaben zum Selbstlernen für die häusliche Arbeit, die bei der nächsten Präsenzphase verglichen bzw. bewertet werden können. Eine Rückmeldung durch die Lehrkräfte ist stets möglich. Damit funktioniert dieses Modell auch, wenn die digitale Infrastruktur an der jeweiligen Schule nicht oder nur sehr unzureichend ausgeprägt ist, wovon man nach den bisherigen Erfahrungen ausgehen muss.
Ein Wechselmodell bedeutet, dass der Unterricht in kleineren Gruppen stattfindet, was auch pädagogische Vorteile birgt. Einzelne Schüler*innen können besser erreicht werden, es sind mehr Nachfragen möglich.
Schulen, die bereits Erfahrungen mit echtem Fern- oder auch Hybridunterricht haben (ein Teil der Klasse sitzt zu Hause am Bildschirm, ein anderer in der Schule), können das Wechselmodell dementsprechend so ausbauen, dass jeden Tag alle Schüler*innen erreicht werden. Das Bildungsministerium wird aufgefordert, Arbeitszeit für weitere Konzeptentwicklung für die Digitalisierung des Unterrichtes zur Verfügung zu stellen.
Die GEW fordert, dass ein solches Wechselmodell für alle allgemeinbildenden Schulformen, also auch für die Grundschulen und die Förderschulen gilt.
Für die Berufsbildenden Schulen fordert die GEW Distanzunterricht. Durch die weit verbreitete überregionale Klassenbildung ist auch bei halber Klassenstärke die Gefahr zu groß, Infektionen zu übertragen.
Ein Aussetzen der Schul- oder der Präsenzpflicht wird abgelehnt. Dieses Vorgehen führt zur Benachteiligung einzelner Schuler*innen und zu erheblichen Problemen bei der Planung schulischer Abläufe. Die Schule kann, wenn das Bildungsministerium verlässliche Regelungen für ein Wechselmodell schafft, ihre Verantwortung für die Kinder und den Unterricht auf jeden Fall wahrnehmen.
Schulen können jedoch bei einem Wechselmodell keine Notbetreuung gewährleisten. Hier fehlen die personellen und auch die räumlichen Ressourcen.
Die Landesregierung wird aufgefordert, für eine Notbetreuung andere Wege zu beschreiten. Hierzu soll die Entschädigungszahlung für Eltern, die ihre Kinder zu Hause betreuen müssen (zwei Drittel des Netto-Gehaltes), ausgebaut werden. Eine weitere Möglichkeit wäre, dass die Träger von Kitas und Horten finanziell dabei unterstützt werden, zusätzliches Personal einzustellen oder die Arbeitszeit von teilzeitbeschäftigten Erzieher*innen aufzustocken, um weiteres Arbeitsvermögen für eine Notbetreuung zu gewinnen. Auch hier muss jedoch gelten, dass der Gesundheitsschutz im Mittelpunkt steht. Insofern plädiert die GEW auch in den Kindereinrichtungen und Horten für kleine, feststehende Gruppen.
Weiter fordert die GEW
- eine Abstimmung zwischen Landeselternrat, Landesschülerrat bzw. den Interessenvertretungen der Lehrkräfte und der GEW zum Umgang mit Abschlussklassen, Prüfungen bzw. der Leistungsbewertung,
- einen umfassenden Gesundheitsschutz für das pädagogische Personal in Schulen und Kindereinrichtungen, der eine Teststrategie – keine Selbsttests, einen vernünftigen Umgang mit den Risikogruppen –, Befreiung vom Präsenzunterricht und -betreuung ab einem Inzidenzwert von 50 Infektionen auf 100.00 Einwohner, genügend FFP2- bzw. Alltagsmasken für das gesamte pädagogische Personal und Luftreinigungsgeräte einschließt,
- den weiteren Ausbau der digitalen Infrastruktur an Schulen ohne weitere Bürokratie und
- zusätzlichen Anstrengungen zur Gewinnung von pädagogischem Personal in allen Schulen und Kindereinrichtungen.
Schulen, Kitas und Horte sind pädagogische Einrichtungen, die in der Zeit der Pandemie alle Anstrengungen unternehmen, um Bildung für Kinder und Jugendliche zu gewährleisten. Sie schaffen Verlässlichkeit für unsere Kinder und deren Eltern. Das sollte gerade jetzt in der Zeit nach dem Jahreswechsel nicht aufs Spiel gesetzt werden, um eine falsche Normalität vorzugaukeln. Die GEW appelliert eindringlich an Ministerpräsident Haseloff und Minister Tullner, bei der Konferenz der Länderchefs eine einfache Rückkehr zum Präsenzunterricht und zu vollen Kitas abzulehnen oder, sollte das dort keine Mehrheit finden, wenigsten den Mut zu haben, für unser Land vernünftige Entscheidungen zu fällen.
Eine Rückkehr zum Präsenzunterricht bzw. zur vollständigen Betreuung darf frühestens bei einen Inzidenzwert von 50, so wie es das Robert-Koch-Institut empfiehlt, erfolgen.
Also die Zensuren für das Halbjahr stehen ,man sollte das ganze bis zu den Februar Ferien zulassen und dann einfach danach das zweite Halbjahr nutzen .Eine Notbetreuung wird es geben und die Abschlussklassen können sie auf ihre Bewerbungen zwecks Ausbildung konzentrieren!!
Die Probleme sind nur, dass die Kinder zu Hause nicht so motiviert beim lernen sind und die Eltern arbeiten müssen und damit niemand die Kinder betreut, was unzulässig ist.
Zusätzlich wissen nun langsam alle, dass der Inzidenzwert in Halle von 226 nicht stimmt, da das Gesundheitsamt deutlich weniger Fälle meldet als das unser OB in der Pressekonferenz ausdenkt.
Nach welchen Inzidenzwert wird nun entschieden? Dem Echten oder dem vom OB?
Das ist falsch. Das Gesundheitsamt meldet weniger Fälle, als es erfasst, weil es diese erst mit Verspätung meldet, wenn es die Kontaktverfolgung abgeschlossen hat (warum auch immer).
Man kann ja auch in andere Kreise in Sachsen-Anhalt schauen und feststellen, dass dort teilweise höhere Inzidenzwerte vermeldet werden, mit denen unser OB garantiert nichts zu tun hat.
Schon lustig, früher haben die „Coronakritiker“ nicht über die deutschen Landesgrenzen hinausgeschaut, um die Gefährlichkeit des Virus ignorieren zu können. Jetzt machen sie schon an den Stadtgrenzen Halt. Bald schauen sie sich nur noch die Inzidenzwerte in der eigenen Wohnung an.
Oh, ein „Insider“. So möge er uns alle doch bitte einmal aufklären, welche Zahlen er sich aus welchen Quellen errechnet hat.
In der Lehrergewerkschaft scheint man der deutschen Sprache nicht mehr mächtig zu sein, was ich äußerst erschreckend finde. Könnte ein Deutschlehrer den Kollegen mal Nachhilfe geben?
Und so eine Spachverhunzung kommt von Leuten, die mal die Zukunft dieses Landes bilden soll. 🤦♀️ Gute Nacht Deutschland.
Danke. Das war eines von vier Beispielen, die mir sofort ins Auge sprangen. Für mich liest sich der Text, als ob der von einem bildungsfernen Studenten der Geschwätzwissenschaften formuliert wurde. Erschreckend, daß solch Banausen unsere Kinder und Enkel unterrichten sollen.
Nach Nacht muss ein Komma gesetzt werden. Der Imperativ verlangt außerdem ein Ausrufezeichen.
Eine weitere Sprachverhunzung des Zahlensalats befindet sich hier: „Leuten, die … soll“.
„Gute Nacht“ ist allerdings kein Imperativ.
Natürlich nicht, das können nur Verben sein. „Gute Nacht!“ ist eine Grußformel – allerdings trotzdem im Modus Imperativ. Es ist ein verkürzte Form von „Haben Sie eine gute Nacht!“ im Sinne von „Ich wünsche … eine gute Nacht!“ (resp. Tag, Morgen, Reise usw.)
Das ist schon seit der Zeit der namensgebenden Imperatoren so, als man „Salve!“ („Sei gesund!“ o.a. „Bleib gesund!“) sagte.
heul leise
-Gelöscht wegen Propaganda-
Bitte auch die Positionen anderer Lehrergewerkschaften dazu veröffentlichen!
Ich bin wahrscheinlich zu blöd 🤔
Was nützt Geld für eine Aufstockung des Personales? Backen wir uns dieses? Gehen evtl. arbeitslose Köche, Maurer, etc. in Schulen oder Kitas?
Sieh es mal so: Was nützt das Bemühen um eine Aufstockung, wenn gar kein Geld zur Verfügung steht, um die anzuwerbenden/angeworbenen Leute überhaupt zu bezahlen? Davon ab, dass andere Länder die gleichen Probleme haben, aber vielleicht mehr Geld bieten können.
Es fehlt heute leider einigen Kindern die Selbstständigkeit ,vielleicht sollten sie auch wieder einigen Aufgaben im Haushalt übernehmen .Somit wären auch die Eltern etwas entlastet .
Kinder zu Hause ist unzulässig? Warum denn das? Na klar muss einer aufpassen aber motivieren sollten sich die Kinder selbst
Die Politik hat das halbe Jahr überhaupt nicht genutzt. Das gilt für alle Parteien da kann sich keiner rausnehmen
Präsenzunterricht ist besser als Futurstudium finde ich