Enkeltricks und andere Betrügereien: Bundesnetzagentur schaltet 7.799 Telefonnummern in diesem Jahr ab

Die Bundesnetzagentur hat im Jahr 2023 bisher 7.799 Rufnummern abgeschaltet. Allein 5.898 betrafen Fälle des sog. Enkeltricks, bei denen die Kontaktaufnahme per SMS oder Messenger erfolgte.
„Auch nach 20 Jahren hat die Bekämpfung von Rufnummernmissbrauch nichts von ihrer Bedeutung verloren. Immer wieder tauchen neue Szenarien auf und wir gehen konsequent dagegen vor“
, sagt Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur. „Aktuell betreffen über zwei Drittel der von uns abgeschalteten Rufnummern das Enkeltrick-Szenario.“
Enkeltrick als aktueller Schwerpunkt
Unter dem Begriff „Enkeltrick“ werden Fälle zusammengefasst, in denen insbesondere ältere Menschen von angeblichen Verwandten, meistens Enkelkinder und Kinder, oder guten Bekannten kontaktiert werden. Er oder sie schildert eine akute Notsituation, die nur durch eine sofortige Geldüberweisung aufgelöst werden kann. Die Kontaktierten sind planmäßig erschrocken und bereit, alles zu tun, was den vermeintlichen Verwandten aus seiner misslichen Lage befreit. In der aktuellen Konstellation beginnt die Kontaktaufnahme mit „Hallo Papa oder Mama, das ist meine neue Nummer“
.
Bei Tricknachrichten richtig verhalten
Betroffene sollten keinesfalls auf entsprechende Kontaktversuche eingehen:
- Erhalten Sie eine SMS, in der Sie jemand auffordert, Geld zu überweisen oder persönliche Daten einzugeben, ignorieren Sie die Nachricht.
- Geben Sie auf keinen Fall persönliche Informationen wie Namen oder Orte heraus. Jegliche Informationen dieser Art können Betrüger verwenden, um ihre Geschichten glaubwürdiger zu machen.
- Verifizieren Sie den Absender. Meldet sich zum Beispiel Ihre Enkelin oder Ihr Enkel oder Ihr Kind mit einer Ihnen unbekannten Nummer, kontaktieren Sie sie persönlich. Erkundigen Sie sich über die Ihnen bekannten bisherigen Rufnummern.
- Warnen Sie Ihr Umfeld vor diesen Tricks. Erzählen Sie insbesondere älteren Menschen davon, damit sie vorbereitet sind.
Sämtliche Maßnahmen zur Bekämpfung von Rufnummernmissbrauch werden aktualisiert unter www.bundesnetzagentur.de/massnahmenliste.
Weitere Informationen zum Missbrauch von Rufnummern und unser Beschwerdeformular finden sich unter www.bundesnetzagentur.de/rufnummernmissbrauch.
Schon mal was aber bringt nicht viel. Kaum ist die alte weg haben’s ne neue.
Und Konsequenzen für die Betreiber? Das „abschalten“ dieser Rufnummer ist nun wirklich unwichtig!
Wie viele Verhaftungen gab es?
Keine. Verhaftungen verstossen gegen das Menschenrecht!
Telefonnummern werden nicht verhaftet.
Anstatt denen das Telefon abzuklemmen, sollen sie die lieber einsperren!
Kurze Frage: Wurden die ermittelten Nummern der Staatsanwaltschaft übergeben? Wäre zumindest hilfreich.
Telefonnummern übergeben??
Du und @Intensiv: Ihr stellt die richtigen Fragen. Die Antworten könnten die Bevölkerung verunsichern.
Dann stellt man Anzeige gegen Unbekannt und gibt die Telefonnummer an, und dann bekommt man Post, weil das Verfahren eingestellt wird, weil niemand ermittelt werden konnte.
Die SMS lautete „Hallo Papa, das ist meine neue Nummer“
Warum rufst du mich nicht an.
Wird schwierig die Täter einzusperren, wenn vom Ausland aus agiert wird. Ich unterstelle mal, dass die Justiz in einigen Ländern nicht wirklich ein großes Interesse daran hat, Fälle aufzuklären, bei denen die Opfer gut situierte Rentner in Dt. sind. Man sollte zudem ältere Menschen aufklären, dass es entgegen deren Gewohnheiten, nicht ratsam ist, soviel Geld zu Hause aufzubewahren. Ich finde es verstörend, wie einfach es ist, sich fünfstellige Beträge quasi abzuholen.
@Franz2:
Dann muss man es den anderen Ländern eben beibringen, dass sie ein Interesse daran haben.
Deutschland hat ein nachvollziehbares und verständliches Interesse daran, dass seine Bürger nicht telefonisch oder sonstwie aus anderen Ländern betrogen werden. Für sowas gibt es Aussenminister, etc. deren Aufgabe es ist, deutsche Interessen zu vertreten.
(Zumindest sollte es so sein.)