Fast 120.000 Ausländer in Sachsen-Anhalt, Syrer sind die größte Gruppe

Nach jüngsten Informationen aus dem Ausländerzentralregister lebten am 31.12.2019 insgesamt 116 730 Ausländerinnen und Ausländer in Sachsen-Anhalt. Wie das Statistische Landesamt Sachsen-Anhalt mitteilt, erhöhte sich die Zahl seit dem Vorjahr um 3 365 Personen. Dies entsprach einem Wachstum von ca. 3 %. Damit verlangsamte sich der Zuwachs der ausländischen Bevölkerung. Das Wachstum von 2018 im Vergleich zu 2017 lag noch bei über 4 % bzw. 4 790 Personen. Von den in Sachsen-Anhalt lebenden Ausländerinnen und Ausländern waren 38 060 (33 %) im Rahmen der Freizügigkeitsregelungen nach EU-Recht im Land und damit von dem Erfordernis eines Aufenthaltstitels befreit.
Dies entsprach einem Zuwachs der absoluten Anzahl um 1 795 Personen bzw. 5 % im Vergleich zum Vorjahr. Dennoch lag der Anteil der freizügigkeitsberechtigten ausländischen Bevölkerung unter dem Durchschnitt in Deutschland von 45 %. 78 670 bzw. 67 % der hier lebenden Ausländerinnen und Ausländer waren nicht freizügigkeitsberechtigt und brauchten einen Aufenthaltstitel.
Unter diesen 78 670 Ausländerinnen und Ausländern, die einen Aufenthaltstitel benötigten, hatten rund 3/4 bzw. 58 415 einen gültigen Aufenthaltstitel (+1 % im Vergleich zum Vorjahr). Mit 26 405 Personen bestand die größte Teilgruppe von ihnen aus Ausländerinnen und Ausländern, die aus völkerrechtlichen, humanitären oder politischen Gründe einen zeitlich befristeten Aufenthaltstitel besaßen (-5 Personen). Ebenfalls zeitlich befristet hielten sich weitere 11 000 Personen aus familiären Gründen (+1 %), 6 065 Personen zum Zweck der Ausbildung (+3 %), 2 100 Personen zum Zweck der Erwerbstätigkeit (+17 %) und 830 Personen aus besonderen Aufenthaltsrechten (-2 %) in Sachsen-Anhalt auf. Daneben gab es 12 010 Ausländerinnen und Ausländer mit einer unbefristeten Aufenthaltserlaubnis (+1 %).
Von dem restlichen 1/4 der ausländischen Bevölkerung (20 255 Personen) befanden sich 6 000 Ausländerinnen und Ausländer Ende 2019 noch im Antragsverfahren für ihren Aufenthaltstitel (+49 %); 14 255 Ausländerinnen und Ausländer lebten beispielsweise im Rahmen von Duldung, Aufenthaltsgestattung, und Ähnlichen im Land (-7 %).
Weiterhin stellten in Sachsen-Anhalt die insgesamt 23 390 Syrerinnen und Syrer die größte Ausländergruppe dar, auch wenn ihre Anzahl im Vergleich zum Vorjahr um ca. 1 % zurückging. Auch die zweit- und drittgrößten Gruppen wurden unverändert durch die 11 200 Polinnen und Polen sowie die 8 240 Rumäninnen und Rumänen gebildet. Beide Gruppen wuchsen im Vergleich zum Vorjahr um 4 % bzw. 5 %.
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