Abstand, keine 9-Mann-Bullis, ordentliche Bezahlung: Gewerkschaft zu Bedingungen für Erntehelfer in Halle
Was auf den heimischen Feldern wächst, ist gefragte Ware in Halle: „Regionale Produkte stehen ohnehin hoch im Kurs. Dazu kommt noch, dass während der CoronaPandemie frisches Obst und Gemüse sowieso gut gehen – als Alternative zu den auf Vorrat gekauften Raviolidosen und Tütensuppen. Und natürlich als Rohstoff für die Lebensmittelindustrie“, sagt Karlheinz Weniger von der IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) Sachsen-Anhalt Süd. Allerdings hätten viele Landwirte in der Region ein Problem, das sich durch die CoronaPandemie nochmals massiv verschärfe: Es fehlen Helfer auf den Höfen, so die AgrarGewerkschaft IG BAU. Saisonkräfte aus Rumänien oder Bulgarien dürften wegen der Corona-Pandemie nur bedingt einreisen – zu wenige, um eine reibungslose Ernte zu garantieren. „Jetzt geht es darum, ein neues Wort zu entdecken: ‚Ernte-Solidarität‘. Wer aus Halle zupacken kann, sollte das jetzt tun. Es ist die Chance, Geld nebenbei zu verdienen und die Zeit sinnvoll zu investieren. Spargel, Spinat, Porree … – das April-Gemüse wartet nicht“, so Karlheinz Weniger.
Dabei gehe es nicht nur um die Ernte. Es sei auch die Zeit fürs Pflanzen und Säen: Karotten, Blumenkohl, Radieschen, Zwiebeln, Kopfsalat, Kohlrabi & Co. müssten jetzt auf die Felder. Im Mai nehme die Arbeit für Pflanz- und Erntehelfer dann noch einmal deutlich zu. „Durch die Corona-Krise ist die Landwirtschaft auf etwas angewiesen, was es schon lange nicht mehr gab: Darauf, dass alle vor Ort mit anpacken. Auf ein ‚Pflanzen und Ernten – zu (fast) 100 Prozent made by Halle ‘“, sagt Weniger von der IG BAU Sachsen-Anhalt Süd. Allerdings dürfe das nicht um jeden Preis geschehen, warnt die Agrar-Gewerkschaft: Lohn und vor allem auch Hygienestandards seien wichtig. „Wer Schüler, Studenten oder Flüchtlinge für die Arbeit auf dem Feld anheuert, der muss sie auch fair bezahlen“, verlangt der Bezirksvorsitzende der IG BAU SachsenAnhalt Süd. Auch in der Landwirtschaft gelte der gesetzliche Mindestlohn von 9,35 Euro pro Stunde. Zusätzlich fordert die IG BAU für Saisonarbeiter genauso wie für die Stammbelegschaften in Agrarbetrieben eine Erschwerniszulage. „Immerhin setzen sich die Beschäftigten in der Phase der Corona-Pandemie bei ihrer Arbeit auch einem gewissen gesundheitlichen Risiko aus“, so Karlheinz Weniger. Landwirte in der Region sollten eingearbeitete Saisonkräfte daher „mit einem Lohn nicht unter 11 Euro pro Stunde vom Feld gehen lassen“. Viele würden zunächst ohne Vorkenntnisse kommen, was die Arbeit in der Landwirtschaft angeht: „Laien werden die professionellen Handgriffe erst lernen müssen“, so der Gewerkschafter. Hier brauchten beide etwas Geduld – die Helfer, aber auch die Landwirte. „Schulen, Fachhochschulen und Unis, die geschlossen haben. Menschen in Kurzarbeit oder im Vorruhestand, die sich etwas hinzuverdienen wollen. Oder Beschäftigte, die schon ihre Kündigung bekommen haben. Und auch Geflüchtete, die ihre Chance sehen, an Arbeit zu kommen. – Die aktuelle Situation darf nicht dazu führen, dass Menschen bei der Erntearbeit auf den Feldern über den Tisch gezogen werden“, sagt Weniger. Neben der Bezahlung sei aber auch die Hygiene bei der Arbeit auf den Feldern wichtig – sogar das A und O: Es komme darauf an, auch draußen das regelmäßige Händewaschen und Desinfizieren sicherzustellen. „Das bedeutet, dass die Toilette am Feldrand einen Wasseranschluss braucht. Das sonst übliche Mobil-WC reicht hier nicht. Denn ohne Wasser – kein Händewaschen“, macht Karlheinz Weniger deutlich. Wenn Pflanz- und Erntehelfer in Unterkünften untergebracht werden, dann seien dabei Einzelzimmer notwendig. „Die Corona-Pandemie bedeutet das Aus der sonst üblichen Sammelunterkünfte. Denn dort gilt das gleiche wie auf den Feldern: Der Abstand von mindestens 1,5 Metern ist Pflicht. Besser ist eine ganze Zollstocklänge: also 2 Meter Abstand vom Nebenmann“, erklärt der IG BAU-Bezirksvorsitzende. Zudem müssten Sozial- und Sanitärräume alle zwei Tage fachmännisch gereinigt werden.
„Was auch tabu ist: die Sammelfahrt von Feld zu Feld. Neun-Mann-Bullis dürfen nicht mehr voll besetzt zum Einsatz kommen“, sagt Weniger. Erntehelfer sollten möglichst alleine und mit dem eigenen Pkw, Motorroller oder Fahrrad zur Feldarbeit fahren. Dafür müsse ihnen der Landwirt eine Entschädigung bezahlen. „Die Corona-Gefahr lauert überall. Pflanz- und Erntehelfer dürfen das bei ihrem Einsatz unter freiem Himmel nicht vergessen. Es ist die Pflicht der Arbeitgeber, die Arbeitsplätze und Unterkünfte so einzurichten, dass die Hygienestandards einfach einzuhalten sind. Wer Fragen und Probleme hat, sollte sich an die IG BAU oder an das örtliche Gesundheitsamt wenden“, so Karlheinz Weniger.
Der Schuß geht nach hinten los.
Was der Mann fordert, kann kein Landwirt bezahlen – da kann er die Ernte auch liegen lassen.
Die Bezahlung nach Zeit ist nur o.k. bei gelernten Kräften, die auch entsprechende Leistung bringen. Wenn jemand eine Stunde den Spargel versaut, wird sogar ein Minusgeschäft draus. Zahlen nach Ernteleistung ist hier realistischer und gut zählbar. Schafft die geübte Kraft 10 kg/Std. für 10 EURO, und der Gewerkschafter schafft nur 1 kg/h gibt es auch nur 1 €. Der Bauer wird ja auch pro Kilo bezahlt. Und wer staaatliche Leistungen bezieht, gesundheitlich arbeitsfähig ist und keine Bratzen versorgen muß, sollte verpflichtet werden, mal was für sein Geld zu tun. Sonst werden ja auch wg. Corona Rechte, sogar Grundrechte eingeschränkt. Aber es sollte kein Recht auf Geld Arbeitender für Nichtstuer geben, wenn Arbeit da ist. Es gibt ja immer noch genug die auf Staatskosten – also Steuerzahlerkosten – hier leben.
Gewerkschaften sind wichtig, sollten aber das Leistungsprinzip nicht vergessen, das sie selbst oft bemühen („Guter Lohn für gute Leistung“). Aber Leistung ist – Lehrsstunde der Physik, nicht in Std. zu messen, sondern Arbeit (Energie) per Zeiteinheit.
750.000 Lehrer gammeln bei vollem Gehalt zu Hause rum.
Wieso können die für ihre 4000 Euro Netto nicht in der Landwirtschaft helfen?
Und jetzt fangt nicht mit der Märchenstunde an, wie fleißig die Lehrer trotz geschlossener Schulen sind.
99% von denen tun nichts.
Maximal quälen sie sich eine Sammel email pro Woche an die Schüler ab mit Aufgaben, die sie aber nicht korrigieren wollen.
Also: Spargelernte.