FDP fordert elternunabhängiges BAföG – Hüskens: „Studium darf nicht vom Geldbeutel oder Willen der Eltern abhängen.“
Die FDP setzt sich für eine Reform der Ausbildungsförderung ein. „Wir wollen in dieser Legislatur ein elternunabhängiges BAföG auf den Weg zu bringen“, erklärte Dr. Lydia Hüskens, Landesvorsitzende der FDP in Sachsen-Anhalt und Mitglied des Bundespräsidiums der Partei. Noch in dieser Legislaturperiode sollen Studierende analog zum bisherigen Kindergeld, beziehungsweise Kinderfreibetrag der Eltern, einen monatlichen Sockelbetrag von 200 Euro erhalten.
„Ein monatlich anpassbares, zinsfreies und erst bei gutem Einkommen rückzahlbares Darlehen mit einkommensabhängiger Tilgungsrate soll die notwendige finanzielle Flexibilität sichern“, so Hüskens. Damit aus dem BAföG keine Schuldenfalle wird, verfällt die Darlehensschuld nach einer bestimmten Zeit und bleibt in der maximalen Höhe der Schuld begrenzt.Darüber hinaus sollen die Zuverdienstmöglichkeiten angehoben, die Höchstaltersgrenze abgeschafft und die Antragsstellung digitalisiert werden.
„Der individuelle Bildungsweg ist entscheidend für ein eigenverantwortliches und selbstbestimmtes Leben. Ein Studium darf deshalb nicht vom Geldbeutel oder Willen der Eltern abhängen“, so Hüskens am Rande des Bundesparteitages in Berlin.
Was? FDP will Sozialismus? Das ist ja ganz was neues! 😮
Sind bald Wahlen?
Nicht ganz. Die FDP will, dass trotz massivem Vermögens und Einkommens, also ihre Hauptwählerschaft für das Studium ihrer Kinder nicht selbst aufkommen müssen, sondern die Gesamtgesellschaft.
Die Grenze für Bafög muss defintiv verschoben werden, jedoch verstehe ich nicht, wie man trotz steigender Ungleichheit der Einkommens- und Vermögensverhältnisse hier die Besserverdienenden entlasten muss. Verpflichtende Zuzahlungen für das Studium bis 30 und fertig.
Zu Flitzpipes Kommentar…
„Nicht ganz. Die FDP will, dass trotz massivem Vermögens und Einkommens, also ihre Hauptwählerschaft für das Studium ihrer Kinder nicht selbst aufkommen müssen, sondern die Gesamtgesellschaft.
Die Grenze für Bafög muss defintiv verschoben werden, jedoch verstehe ich nicht, wie man trotz steigender Ungleichheit der Einkommens- und Vermögensverhältnisse hier die Besserverdienenden entlasten muss. Verpflichtende Zuzahlungen für das Studium bis 30 und fertig.“
… möchte ich noch hinzufügen, dass diese angebliche Abhängigkeit vom Willen der Eltern am Ende gar keine ist. Wenn man BAföG beantragt und nichts bei rumkommt, weil die Eltern zu viel verdienen, hat man die Möglichkeit, einen sogenannten Vorausleistungsantrag zu stellen, wenn die Eltern sich weigern, zu zahlen. Das kann zwar am Ende bis vors Gericht gehen, wenn das BAföG-Amt (nicht der Studierende!) die Beiträge bei den Eltern gerichtlich einfordern muss und zerstört dann wohl das Eltern-Kind-Verhältnis – aber ganz ehrlich: Was ist das für ein Verhältnis, wenn meine Eltern mich zu irgendwas zwingen, was ich gar nicht will und davon ihre Unterstützung abhängig machen…
Schlussendlich: Klientel-Polemik und das von Hüskens, die bis vor einem Jahr Geschäftsführerin beim Studentenwerk war und damit auch das BAföG-Amt unter sich hatte…
Von 200 Euro elternunabhängigem Bafög kann niemand leben …
P.S. Wenn man Bafög-berechtigt ist, gibt es kein Wohngeld.
Leider viel zu wenig. Studienwahl und Abschluss hängen maßgeblich von Abschluss und finanzieller Lage der Eltern ab. Das ist äußerst schade. Eine verpflichtende Unterstützung für alle, die sich in Ausbildung befinden, sollte angestrebt werden. Darunter fallen auch Azubis (deren Gehalt oft lächerlich gering ist), Referendarinnen und Referendare usw. Die Ausbildung und Unterstützung neuer Fachkräfte sollte gerade in Sachsen-Anhalt Priorität haben.
Sicher hängt die Wahl des Studienfachs auch von der finanziellen Situation der Eltern ab, aber in erster Linie vom Interesse und Wissen des Studenten. Ein Doofi wird vielleicht, wenns die Eltern finanzieren, im Ausland auch ohne NC Medizin studieren können. Und das Gehalt der Azubis zahlt der Arbeitgeber. Die, die in Sachsen-Anhalt ausgebildet werden, müssen nicht unbedingt hier bleiben.
Was will die FDP eigentlich? Aufrüstung oder Wohltaten? Oder gar noch mehr Geld drucken und alles auf einmal?
Im Wahlkampf war von lebenslangem BaföG die Rede. Also wer sich dazu entscheidet nochmal was anderes zu lernen sollte auch eine Unterstützung bekommen. ich kenne eine junge Frau, Anfang 30, Verwaltungsfachangestellte, die würde sehr gerne Erzieherin werden. Doch, wovon soll sie 3,5 Jahre lang leben, wenn sie ihren Job aufgibt. Sowas finde ich sehr schade. Könnte man also zumindest prüfen, wenn jemand einen so genannten Mangelberuf erlernen will.
Dann ist sie nicht informiert. Eine Altersgrenze besteht für die Förderung mit dem Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz gerade nicht und die Förderbeträge sind deutlich höher.
Warum denn nicht ? Nur die reichen sollen studieren und uns dann regieren