Feuerwehr in Halle funkt ab Februar digital

Ein seit langem geplantes Projekt in Halle (Saale) wird nun umgesetzt. Voraussichtlich ab Februar werden Feuerwehr und Rettungsdienst digital funken.
Momentan erfolgt der Umbau der Leitstelle in der Hauptwache in Neustadt. Mit Kränen wurde die komplexen Rechnersysteme angeliefert. Zwei zusätzliche Arbeitsplätze für die digitale werden derzeit eingerichtet. Die beiden Pulte sind Höhenverstellbar. Die Mitarbeiter der Leitstelle haben so die Möglichkeit, zwischendurch auch im Stehen zu Arbeiten, um nicht den kompletten Dienst über die Anrufe im Drehstuhl entgegennehmen zu müssen, sagt Leitstellen-Chef Steffen Kujas. Ziel ist es, die Umbauarbeiten bis Weihnachten abzuschließen. Im Januar sollen dann die Schulungen beginnen, um dann im Februar mit dem Digitalfunk starten zu können.
Kujas freut sich auf das neue System, dass das 15 Jahre alte bisherige System ersetzt. Es mache die Arbeit effektiver. So könne man per GPS die Standorte der Rettungsfahrzeuge ermitteln. Anhand der Verkehrsdaten ermittele dann das System, welches Fahrzeug am schnellsten am Einsatzort ist und deshalb alarmiert wird. Auch ein ALarmierungssystem für die Rettungshubschrauber wird installiert, das Anhand von Hubschraubertyp und Standort ebenfalls den Helikopter alarmiert, der den Einsatzort am schnellsten erreicht.
Rund 1,55 Millionen Euro kostet die Digitalfunk-Umrüstung, die Eurofunk-Kappacher vornimmt. Ursprünglich war die Stadtverwaltung von der Hälfte ausgegangen, doch kein Ausschreibungsergebnis passte hierzu. Die Handfunkgeräte hatte bereits das Land vor Jahren besorgt. Etwa zehn Prozent, so die Schätzungen, werde man noch selbst hinzukaufen müssen. Für die Feuerwehrleute wird die Einführung ein Lerneffekt, denn die Funkgeräte sind Fahrzeuggebunden, können also nicht zwischen dan Fahrzeugen getauscht werden. Dieses Problem hatte sich beim Analogfunk nicht dargestellt.
Der benachbarte Saalekreis funkt bei der Feuerwehr bereits seit Dezember 2015 digital, zunächst im erweiterten Probebetrieb. Bis Februar kommenden Jahres soll auch der Rettungsdienst eingebunden werden, um dann möglicherweise im Sommer den Analogfunk dort abschalten zu können. Im Gegensatz zu Halle nutz der Saalekreis allerdings ein System von Siemens.
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