Gedenken am Sonntag an die Bücherverbrennung der Nazis auf dem Uniplatz
Am 12. Mai veranstaltet Halle gegen Rechts – Bündnis für Zivilcourage in Zusammenarbeit mit der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, dem halleschen Studierendenrat, dem VVN-BdA Landesverband Sachsen-Anhalt, der Gedenkstätte Roter Ochse, der Institutsgruppe Politikwissenschaft und den Omas gegen Rechts das Gedenken zur Bücherverbrennung von 1933 um 14:00 Uhr auf dem Universitätsplatz. Die lokale Partnerschaft für Demokratie „HALLIANZ für Vielfalt“ unterstützt die Gedenkveranstaltung.
Am 12. Mai 1933 brannten auf dem Universitätsplatz Bücher. Sie wurden dort nicht zufällig und spontan, sondern im Zuge einer orchestrierten Propagandakampagne nationalsozialistischer Studierender, der sich die Hochschulrektor:innen, viele Professor:innen, Studentenverbindungen und sogar Passant:innen vielfach angeschlossen hatten, auf einem Scheiterhaufen verbrannt. Viele begrüßten die NS-Machtdemonstration gegen die jüdischen, linken, demokratischen oder schlicht abweichenden Autor*innen mit offenen Armen und halfen eifrig mit.
Für die Autor:innen der verbrannten Bücher setzte sich damit eine bereits in der Weimarer Republik vorhandene Bedrohung fort und erreichte eine neue Stufe. Wer noch nicht aus den Hochschulen vertrieben wurde, entweder durch antisemitische und antidemokratische Gesetze oder durch die Gewalt des NS-Studentenbundes, wurde es jetzt. Viele Autor:innen gingen ins Exil, viele wurden gefangen genommen, gefoltert und ermordet. Viele Wissenschaftler:innen, Politiker:innen oder Dichter:innen erlebten das Ende der NS-Herrschaft nicht mehr.
Der Bücherverbrennung, die damals aufgrund des schlechten Wetters in Halle vom 10. Mai auf den 12. Mai verschoben wurde, folgten weitere Akte der Zerstörung, Verfolgung und Vernichtung. Darauf weist auch der berühmte Satz von Heinrich Heine hin, der immer wieder sowohl auf die nationalistische Bücherverbrennung von 1817 sowie auf die NS-Bücherverbrennung von 1933 bezogen wird: “Das war ein Vorspiel nur, dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen.” (aus Heinrich Heine: Almansor, 1823)
Halle gegen Rechts – Bündnis für Zivilcourage lädt am 12. Mai 2024 um 14:00 Uhr auf den Universitätsplatz ein, um der verfolgten Autor:innen und ihrer Werke zu erinnern. Neben kurzen Grußworten von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Halle gegen Rechts – Bündnis für Zivilcourage und dem Studierendenrat werden ausgewählte Gedichte und Texte gelesen vom Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten e.V. Landesverband Sachsen-Anhalt sowie inhaltliche Impulse von der Gedenkstätte Roter Ochse und der Institutsgruppe Politikwissenschaft vorgetragen
„Wir haben heute das Glück, dass die Nazis nicht erfolgreich darin waren, die Werke der kritischen Autor:innen auszulöschen, die vielfach ermordet, inhaftiert oder ins Exil getrieben wurden. Durch ihre Werke stehen uns die Erkenntnisse der Autor:innen zur Verfügung, die teilweise früh vor dem Faschismus gewarnt haben, die kritische, lehrreiche und einfach schöne Bücher geschrieben haben. Es entspricht unserer Pflicht, die Erinnerung an diejenigen, die von deutschen Studierenden verfolgt wurden, nicht untergehen zu lassen.“ Zum 91. Jahrestag der Bücherverbrennung veröffentlicht der Studierendenrat der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg eine Broschüre über die Vorgeschichte der Bücherverbrennung, eine Schilderung der Geschehnisse in Halle, einen Blick auf die damals verfolgten Autor*innen sowie ein Literaturverzeichnis, um mehr über die historischen Hintergründe zu erfahren. Diese Broschüre ist unter folgendem Link zu finden: https://www.stura.uni-halle.de/wp-content/uploads/2024/05/Broschuere_Gedenken_Buecherverbrennung_digital.pdf
»Halle gegen Rechts – Bündnis für Zivilcourage« ist ein überparteiliches Bündnis aus über 100 Einzelpersonen und mehr als 30 Organisationen aus Halle, das sich entschieden gegen die extreme Rechte, Rassismus, Antisemitismus und andere Formen der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit sowie gegen jede Diskriminierung und für Zivilcourage einsetzt. Im Jahr 2017 wurde es als »Botschafter für Demokratie und Toleranz« durch das von den Bundesministerien des Inneren und der Justiz getragene BfDT ausgezeichnet.
So etwas ist heutzutage gar nicht mehr nötig.
Bücher werden gecancelt, aus Bestsellerlisten verbannt, „falsche“ Verlage von Buchmessen ferngehalten oder gleich mit Gewalt vertrieben, „rechte“ Autoren werden ausgeladen und ihrer Lebensgrundlage beraubt, Buchläden attackiert….
Die Instrumente sind subtiler geworden, aber der Ungeist dahinter ist derselbe geblieben.
Mimimimimi…..
Solche hochgeistigen Kommentare kommen stets von Linientreuen, die zu doof für Argumentationen sind.
Mimimimimi🤣🤣🤣
„die Instrum…“ Wegen Menschen wie Ihnen, ist es ja so wichtig, an den Ungeist, den auch sie hier verbreiten, zu erinnern. Rechtsextreme Gesinnung hat immer zur Katastrophe, zu Krieg und Gräueltaten geführt.
„Wegen Menschen wie Ihnen“
Jemand der darauf hinweist, dass es heute auch wieder Formen von „Bücherverbrennung“ gibt, gehört also deiner Auffassung nach zu den Bücherverbrennern? Interessante Gehirnakrobatik.
Achwas, Bestsellerlisten werden nicht bereinigt, wenn die Bücher nicht mehr best verkauft werden. Und zu Messen kann ja der veranstalter frei bestimmen, wer dort ausstellen darf; hausrecht eben. Und glaub mir, das wird alles den „echten“ Fans dieser „Bücher“ und Machwerke keinen Abbruch tun. Allerdings ist deren geistiger Horizont wohl ohnehin recht tief gelegt, wenn sie für sowas noch teuer Geld ausgeben…
Ja, die Cancel-culture lebt weiter. Sie fühlen sich genauso erhaben und besserwissend, wie damals die Nazis – ja, vom Denken her sind sie Nazis, nur im woken Schafspelz. Klein fängt sowas an. Wehret den Anfängen.
Das Problem mit den Nazis im Dritten Reich war weder, dass es Besserwisser waren, noch, dass sie sich erhaben gefühlt haben.
Dann ist das mit der „Herrenrasse“ nur ein Gerücht?
Nun überschlagt euch bloß nicht mit dem Gegendere. 🙄
Wieviele weibliche und/oder „nichtbinäre“ Hochschulrektoren und Professoren gab es denn 1933 an der Uni Halle?
Wieviele weibliche oder „nichtbinäre“ Wissenschaftler, Politiker und Dichter gab es denn 1933, die das Ende der NS-Herrschaft (wegen der Nazis) nicht mehr miterlebt haben?
Muss man gendern, auch wenn Frauen oder sonstige Fantasiegeschlechter gar nicht betroffen waren?
Manchmal glaube ich, das wird nur wegen Leuten dir gemacht. Und du gibst ihnen mit deinem zuverlässigen, geheuchelten Gezeter auch immer wieder Bestätigung. 😄
Vielleicht bist du ja die arme Suppe, weil du außer Stalking so gar nichts drauf hast.
Versuch mal wenigstens einen Tag, nicht auf andere Kommentare zu reagieren, auch wenn du dir 1000% sicher bist, sie seien von deinem Schwarm.
Zum Bücherverbrennen ist es bei den Links-grünen auch nicht mehr weit! Da gehen dann zuerst Biologiebücher über die Flammen!
Egal. Morgen ist eh Weltuntergang. Da braucht es keine Biologie-Bücher mehr, in die du sowieso nie reinschaust.
„Löwe 72“, hättest du in der Schule wenigstens versucht aufzupassen, dann hättest du heute Anstand, Haltung, Wissen, hättest etwas aus deinem Leben machen können. Jetzt läufst du den rechten Hetzern hinterher. – Armes Kind, dummes Kind, jetzt stolperst du mit im braunen Wind. – (aus „Vom Opfer zum Täter“ – Udo Lindenberg)
Es ist bezeichnend, dass du Haltung vor Wissen nennst. Du bist ein folgender Bürger.
Wo sind eigentlich die DDR Bücher ? Wurden sie auch in der Euphorie des DDR Zusammenbruchs verbrannt ?
Welche vermisst du denn?
Welche kennst du überhaupt?
Nein, die stehen nachwievor noch in Bibliotheken, allerdings weniger in den öffentlichen, weil dort Bücher immer mal nach Ausleihzustand und Ausleihfrequenz ersetzt werden. Macht also keinen Sinn, nicht ausgeliehene Bücher dauerhaft dort Platz belegen zu lassen. Büchertische oder leider letztendes die Blaue Tonne sind dann der Zielpunkt.
Bücher verbrennen ist eine Handlung von Barbaren.