Gewerkschaft warnt vor „hausgemachtem“ Fachkräftemangel durch „Ausbildungs-Lethargie“ – Gastro-Branche in Halle soll mehrgute Ausbildungsplätze bieten

In der Diskussion um Fachkräftemangel appelliert die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) an das Gastgewerbe in Halle, mehr und vor allem bessere Ausbildungs-Perspektiven zu bieten. „Das beste Mittel gegen Personalmangel ist, selbst auszubilden und dabei gleichzeitig auch für gute sowie attraktive Ausbildungsbedingungen zu sorgen“, so der Geschäftsführer Christian Ullmann von der NGG Leipzig-Halle-Dessau. „Es passt nicht zusammen, wenn die Gastronomie einerseits das Klagelied vom Fachkräftemangel anstimmt, andererseits viele Betriebe aber nicht bereit sind, Fachkräfte selbst auszubilden und das zu attraktiven Rahmenbedingungen.“
Ullmann verweist in diesem Zusammenhang auf die Ergebnisse des aktuellen Betriebspanels des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB). Danach bilden bundesweit nur 16 Prozent aller Betriebe im Gastgewerbe aus. „Das Gastgewerbe hat damit den niedrigsten Anteil an Ausbildungsbetrieben unter allen untersuchten Branchen. Zum Vergleich: In der Nahrungs- und Genussmittelwirtschaft liegt der Anteil der ausbildenden Betriebe bundesweit bei 48 Prozent“, so Ullmann. „Natürlich haben wir gerade in der Gastronomie viele Kleinbetriebe. Sie haben es sicherlich schwerer, die notwendigen Voraussetzungen für eine qualifizierte Ausbildung zu schaffen als größere Unternehmen. Dennoch lohnt es sich gerade auch für diese Betriebe, qualifizierten Nachwuchs im eigenen Haus aufzubauen.“
Die NGG Leipzig-Halle-Dessau warnt eindringlich vor einer „Ausbildungs-Lethargie“ der Gastro-Chefs: „Auch wenn die Azubi-Suche nicht einfach ist und große Anstrengungen erfordert, ist es fatal, sich von der Ausbildung zu verabschieden und von vornherein keine Ausbildung anzubieten. Wer überhaupt nicht ausbilden will und hier kein Engagement zeigt, darf sich über Fachkräftemangel im eigenen Betrieb nicht wundern. Da sind die Nachwuchssorgen ein Stück hausgemacht“, so NGG-Geschäftsführer Christian Ullmann.
Gleichzeitig müssten allerdings auch die Ausbildungsbedingungen für Jugendliche in der Gastro-Branche verbessert werden, so die NGG. Hier gebe es erheblichen Nachholbedarf. Ullmann: „Mehr Ausbildungsplätze – aber mit guten und attraktiven Bedingungen. Das geht nur zusammen im Doppelpack“. Der Geschäftsführer der NGG Leipzig-Halle-Dessau verweist in diesem Zusammenhang auf den aktuellen Ausbildungsreport des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB). Danach bewerten angehende Hotelfachleute sowie Köchinnen und Köche die Qualität ihrer Ausbildung als besonders schlecht. Beide Ausbildungen bilden, so der Report, unter den Ausbildungsberufen mit das Schlusslicht.
Ullmann: „Das oft gehörte Argument der Branche, dass schon jetzt die angebotenen Ausbildungsplätze nicht besetzt werden könnten und man deshalb keine zusätzlichen Plätze brauche, zieht damit nicht. Hier gibt es ein gewaltiges Imageproblem. Die Frage, warum man keine Bewerber findet, muss sich die Branche selbst stellen. Wenn die Ausbildungsbedingungen stimmen und der Job für Jugendliche attraktiv ist – insbesondere in puncto Arbeitszeit und Bezahlung – lassen sich junge Menschen viel leichter gewinnen.“
Der Markt wirds regeln und die anonymen Trollen werden jammern. 🙂
Ich würde mich privat von der KI ausbilden lassen.
Wie wärs mit Fachkräften aus Bangladesh, Eritrea oder dem Mali?
Die sind hochtalentiert und hervorragend ausgebildet!!!
….im Gegensatz zu dir
Frage: Warum bin ich in Österreich zum arbeiten? In der Gastronomie? Weil mich in Deutschland keiner meine Arbeitskraft will.
Das beste Beispiel ist, dass lidl Halle Nietlebener Str. einen Warenverräumer 10h pro Woche sucht. Die Anzeige ist seit vergangenen Jahr ca. seit Oktober bei indeed steht. Habe mich beworben und eine Absage bekommen. Die Ausschreibung steht noch bei indeed.de drin. Der Bewerber wird einfach nur verarscht. Dasselbe idt mir auch bei Netto passiert. Mutivationsieht anders aus..
Die Einstellung potentieller AG lässt massiv zu wünschen übrig. Ich finde deutsche AG Bescheiden. (Am liebsten würde ich mal so richtig den Hass rauslassen). Solange sich die Einstellung deutscher AG nicht ändert, wird keiner in der Gastronomie ändern. Was ist mit der Devise fördern und fordern und dann einstellen und Leistungsgerecht bezahlen?
Wenn der Chef gerecht bezahlen würde, bleibt ja für ihn nichts mehr übrig.
IK62,
warum werden Sie nicht selbst mal ein Arbeitgeber? Da würden Sie wohl schnell scheitern, weil Sie ein Leistungsverständnis aufweisen, wie es bei der Linkspartei und SPD zu finden ist.