Halles Markt als Milchkanne
5G braucht man nicht unbedingt an jeder Milchkanne, sagt Bundesforschungsministerin Anja Karliczek. Offenbar ist der Marktplatz in Halle so eine Milchkanne. Denn momentan sieht es auf dem zentralen Platz der größten Stadt Sachsen-Anhalts bescheiden aus mit mobilem Internet.
Zumindest der Anbieter O2 ist unter der schieren Last der Glühweintrinkenden und Selfieknipsenden Weihnachtsmarktbesucher in die Knie gegangen. Internetverbindungen bauen sich gar nicht auf, brechen ab oder Seiten laden sich in einer Geschwindigkeit, die an 56k-Modems erinnert.
. Wohl auch wegen der Ferien tummeln sich weit mehr Menschen als gewöhnlich in der Innenstadt. So hatte das Netzwerk von O2 bereits am Mittwochnachmittag Probleme. Mit zwei verschiedenen Verträgen war es nicht möglich, eine Verbindung zum Internet herzustellen.
Zwar macht sich das Besucheraufkommen auch bei den anderen beiden Netzbetreibern Telekom und Vodafone bemerkbar. Dort ist aber nur die Geschwindigkeit reduziert, was sich beim Streamen von Netflix beispielsweise bemerkbar macht. In der Innenstadt sind wegen fehlender Leitungen viele Menschen auf mobiles Internet umgestiegen.
Unsere linken und grünen Stadträte betrachten mobiles Internet sowieso als unnötiges Teufelszeug, also wird da von politischer Seite keine Unterstützung kommen. Leider.
Die unterstützen leiber „soziokulturelle Projekte“.
Welche Möglichkeiten haben Stadträte, Mobilfunkunternehmen zum Netzausbau zu bewegen?
Maan wäre ja schon froh, wenn sie den Netzausbau nicht behindern würden.
So? Wie machen die denn das? Wie behindern sie den? Kommt da Wissen? Oder nur Erfahrungen aus der Hilfsschule?
Das ist ja jetzt niedlich.
Gurke,
wenn du schon etwas länger in diesem Forum wärst, könntest du die schräge Diskussion mitverfolgt haben, die einige Stadträte zum Thema 5G aufgemacht haben.
Von der schrecklichen Gefährlichkeit dieser Technologie und ähnlich esoterischem Unsinn war die Rede.
Gruselig. Aber wen wunderts bei den linksgrüne drehenden Stadträten.
Klar, noch so’n Spinner. Laß mal sehen: Frau Winkler, Herr Dr. Wend, Frau Dr. Schöps – alle dabei gewesen. Die haben also „esoterischem Unsinn“ verzapft, der kam also von diesen „linksgrüne drehenden Stadträten.“ Dümmer geht’s immer!
Es wird Zeit, mal in die alten Unterlagen zum Ausschuß schauen. Da haben wir schnell ein paar passende Kandidaten für die Namen „Seb Gorka“ und „5G“.
Die stehen dann hier und anderswo: als Hohlpfosten!
Welche Möglichkeiten haben Stadträte, Mobilfunkunternehmen beim Netzausbau zu behindern?
Gar keine. Die interfraktionelle Rätegruppe, die in Halle lediglich Einfluß auf die Standortwahl nehmen lassen wollte, um Feldstärkepeaks wie um die Pauluskirche herum zu vermeiden, ist schon rechtlich beim OB abgeprallt. Der Antrag von denen ist dann an der Ratsmehheit gescheitert. Die haben nichts erreicht, außer sich selbst ihre Machtlosigkeit vorzuführen und die Häme der Mobilfunkfanatiker zu abonieren. So etwas machen die garantiert nie wieder. In Halle wird nichts behindert. Alles andere ist Spinnerei und Hetze.
Geil. Man testet das Netz auf dem Weihnachtsmarkt, indem man etwas auf Netflix streamt.
Ich habe bei O2 jedenfalls keine Probleme. Von LTE auf 3G umgestellt, ist auch auf’m Markt das Internet schnell. Außerdem gibt es noch den Hotspot von Radio Brocken.
Durch die ganzen Billigableger sind im Telefonicanetz eben teilweise mehr Kunden unterwegs als bei der Telekom oder Vodafone. Da knickt irgendwann jede Zelle ein.
Nein, daran allein liegt es nicht. Telefonica hat im Rahmen der Netzzusammenlegung in Halle offensichtlich vor allem Sendestationen aufgegeben. Jedenfalls hat sich in den Ecken, wo ich mich bewege, der Empfang von Monat zu Monat laufend verschlechtert. Besonders lästig war das schwache LTE und die dauernde Umschalterei des Handys zwischen 3G und 4G. Hatte dann die Schnauze voll und bin umgestiegen.
Laut OB ist die Vernetzung der gesamten Stadt eigentlich schon seit Wochen Realität, steht doch eine Sitzbank mit Stromanschluss für Handy auf dem Marktplatz.
Unter Vernetzung tun die politischen Brüderz was ganz anderes verstehen.