Hauptsache Halle: Wiegands Sparringspartner im Stadtrat

Einst hat sich „Hauptsache Halle“ als Verein gegründet, um die Wahl von Oberbürgermeister Bernd Wiegand zu unterstützen. Zur kommenden Kommunalwahl tritt der Verein nun als eigene Wählergruppierung an und hat am Samstag sein Programm und seine Kandidaten präsentiert. Insgesamt besteht der Verein aus 39 Mitgliedern, wobei nicht jeder davon auch als Kandidat antritt. So war Oberbürgermeister Bernd Wiegand ebenso anwesend beim Beschluss des Wahlprogramms wie Schwimmstar Paul Biedermann.
Im Großen und Ganzen bestehen die Ankündigungen zum Wahlprogramm aus den verschiedenen Vorstellungen von Oberbürgermeister Bernd Wiegand in seinen Beigeordnetenkonferenzen, Zukunftswerkstätten und im Stadtrat. Sanierung und Neubau von Schulen, die Schaffung von Stadtgärten, eine autoarme Altstadt, Jugendparlament, Begrünung des Markts, bei Veranstaltungen auf Mehrweggeschirr achten, Stärkung der Jugendkultur, Schaffung von Bandprobenräumen, Handyparken (hat der Stadtrat schon beschlossen), mehr Stadtteilmanager, ein Städtisches Sportband zur Ehrung ehrenamtlicher Helfer in den Sportvereinen. Geplant ist ein Abbau der Liquiditätskredite von 5 Millionen Euro im Jahr. Das komplette Programm soll im Laufe des Abends unter http://verein.hauptsache-halle.de/wahlprogramm-2019/ eingestellt werden.
Der Vereinsvorsitzende Lothar Rochau sagte zum Wahlkampf nur, es werde mit einigen Überraschungen zu rechnen sein. „Wir haben einige Originale. Und wir gehen davon aus, dass diese Originale auch gute Ideen haben.“ Er sei stolz darauf, dass es gelungen sei, eine solche bunte Truppe ins Leben rufen zu können. „Wir kommen aus den verschiedensten Engagements.“
„Wir stehen für Sachpolitik“, so Rochau. „Wir kämpfen nicht gegen Parteien, sondern wir kämpfen gemeinsam mit der Bürgerschaft um die besten Lösungen.“ Dabei setze man auf Argumente. Der Stadtrat solle wieder zum zentralen Ort politischer Debatten werden. Die Bürgerschaft solle wieder stolz sein auf ihren Stadtrat. „Wir sind unabhängig, wir sind unserem Gewissen verpflichtet. Und jeder entscheidet in unserer Gruppe unabhängig und in Eigenverantwortung.“ Natürlich gebe es bei den grundlegenden Sachen eine Abstimmung. Menschenfeindliches und extremistisches Gedankengut habe keine Berechtigung. Auch sehe man sich nicht als „Gruppierung des Oberbürgermeisters“, sondern eine Stadtratsgruppierung, als die man an Profil gewinnen möchte. Sven Thomas von der Wasserwacht ergänzte: „Wir sind keine Mitläufer.“ Der OB habe sich immer einen Sparringspartner gewünscht. Ich glaube das werden wir sein.
Zur Finanzierung sagte Rochau, es gebe zwar Spenden, doch größtenteils finanziere jeder Kandidat seinen Wahlkampf selbst. „Das kann auch gar nicht gehen bei einem kleinen, neugegründeten Verein.“ Und Sven Thomas ergänzte: „Da sehen Sie den Unterschied zur etablierten Politik.“ Eigentlich seien ja die Vereinsmitglieder keine Politiker, „denn ein Politiker verdient mit seiner Kandidatur Geld und Diäten, will später mal in Magdeburg Minister werden. All das wollen wir hier nicht. Wir konzentrieren uns auf Halle.“
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