Herbstsynode: Halles Kirchenparlament beschließt Haushalt 2017

Am Samstag hat das hallesche Kirchenpalarment getagt. In der Passendorfer Kirche kamen die Vertreter der einzelnen Gemeinden aus dem Evangelischen Kirchenkreis Halle-Saalkreis zu ihrer Herbstsynode zusammen. Dabei stand die Verabschiedung des Haushalts auf der Tagesordnung.
Der Kirchenkreis hat im kommenden Jahr einen kameralistischen Etat von gut 11,3 Millionen Euro, wobei ein Teil davon nur Durchlaufposten sind. 4,8 Millionen Euro gibt der Kirchenkreis für den Verkündigungsdienst aus, also die Personalkosten für Pfarrer, Kirchenmusiker und Gemeindemitarbeiter. In den Baulastenfond fließen 1,1 Millionen Euro. Der Etat speist sich aus Kirchensteuereinnahmen, dazu kommen Umlagen der Landeskirche, Überschüsse, Zinsgewinne und Mieteinnahmen. So gehören dem Kirchenkreis Gebäude in der Mittelstraße 14, der Friedenstraße 25, der Nordstraße 29 und im Böllberger Weg 101.
11.500 Euro will der Kirchenkreis für Kirchenmusik ausgeben. 4.760 Euro sind für die Gehörlosenarbeit vorgesehen, 30.104 Euro für die Flüchtlingshilfe, 72.670 Euro für das Reformationsjubiläum, 24.635 Euro für Kinder- und Frauenprojekte, 7.380 Euro für die Krankenhaus-Seelsorge, 125.200 Euro für die Bahnhofsmission, 10.952 Euro für die Gefangenenseelsorge, 80.315 Euro für die Öffentlichkeitsarbeit, 21.850 Euro für die Ökumene.
Auch zahlreiche Einrichtungen werden unterstützt. 35.000 Euro bekommt die Stadtmission. Für die Bahnhofsmission gibt der Kirchenkreis 30.000 Euro. Der Zweckverband evangelische Kita bekommt 38.000 Euro. Die Telefonseelsorge wird mit 15.650 Euro unterstützt, die Diakonische Begegnungsstätte mit 25.000, die Stiftung Petersberg mit 7.500 die Freien Schulen mit 15.000 Euro. Die Villa Jühling erhält 7.000 Euro, in den Projektmittelfond fließen 35.000 Euro. Der CVJM wird mit 6.000 Euro vom Kirchenkreis unterstützt.
Auch die Evangelische Kirche in Halle hat mit zurückgehenden Mitgliederzahlen zu kämpfen. Deshalb muss auch hier gespart werden. Zum 1. April 2018 wird die Pfarrstelle Gesundbrunnen geschlossen. Dafür wird die ordinierte Gemeindepädagogenstelle Wörmlitz-Böllberg um Gesundbrunnen erweitert. Zudem hat die Marktkirche künftig nur noch eine eigene Pfarrstelle. Bisher gab es zwei Pfarrstellen mit jeweils 75 Prozent, künftig eine mit 100 Prozent. Pfarrer Harald Bartl geht in den Ruhestand. Allerdings hat die Synode auch die Einrichtung einer City-Pfarrstelle beschlossen. Gespart wird auch bei der Luthergemeinde, die derzeit noch eine 100-Prozent-Pfarrstelle hat. Künftig wird es, sobald die bisherige Pfarrerin in den Ruhestand geht, nur noch eine halbe Stelle geben und diese mit der Krankenhausseelsorge am Bergmannstrost mit ebenfalls 50 Prozent zu einer Vollzeitstelle verschmolzen, ab 1. April 2018 soll die Änderung greifen. Superintendent Hans-Jürgen Kant nannte diesen Prozess zwar schmerzlich. Doch man müsse dem Rückgang der Mitgliederzahlen in der Gemeinde um ein Viertel innerhalb von vier Jahren Rechnung tragen.
Superintendent Hans-Jürgen Kant ging in seinem Bericht darauf ein, dass sich der Kirchenkreis aus der Leitungsverantwortung für die Diakonische Begegnungsstätte(DBS) in Halle-Neustadt zurückgezogen hat, die Jugendwerkstatt Frohe Zukunft hat die Einrichtung übernommen. Kant sprach von einer „wichtigen sozialen Arbeit“, die der Kirchenkreis trotzdem weiterhin finanziell unterstütze. Mit der Universitätsklinik Halle wurde eine Vereinbarung zur Krankenhausseelsorge getroffen. Die Uniklinik stellt neben den reinen Gehaltskosten für eine halbe Krankenhauspfarrerstelle nun auch die Kosten für die Versorgungsumlage und für die Krankheitskostenumlage zusätzlich zur Verfügung.
Kreiskirchliche Kollekten im kommenden Jahr erhalten die Kindernothilfe, die Telefonseelsorge Halle e.V., der „Schnitte e.V.“, die Dorforgelsanierung, die Wärmestube der Stadtmission sowie die Krankenhausseelsorge. Die Mittel aus dem 2-Prozent-Apell werden dem Zomba Hospital Projekt in Malawi zur Verfügung gestellt.
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