Hochwasserschutz: Sanierung und Rückverlegung von Deichen wird bis 2027 im Fokus Sachsen-Anhalts stehen

Das Umweltministerium Sachsen-Anhalt hat am Dienstag aktualisierte Pläne für den Hochwasser- und Gewässerschutz veröffentlicht. Die Hochwasserrisikomanagementpläne für die Flussgebiete von Elbe und Weser für den Zeitraum 2022 bis 2027 enthalten für Sachsen-Anhalt nunmehr 2.103 Maßnahmen. Ein Teil der Maßnahmen wurde bereits abgeschlossen, seit 2002 wurden mehr als 1,44 Milliarden Euro investiert. In den kommenden fünf Jahren werden für geplante Landesprojekte voraussichtlich weitere 500 Millionen Euro investiert, die EU, Bund und Land über verschiedene Programme bereitstellen. „In Zeiten des fortschreitenden Klimawandels nehmen auch in Sachsen-Anhalt Extremwetterereignisse zu, die einerseits längere Dürren, anderseits aber auch schwere Überschwemmungen und Hochwasser hervorrufen können. Deshalb werden wir weiter konsequent in Hochwasser-Schutzmaßnahmen investieren“, erklärte Umweltminister Prof. Dr. Armin Willingmann am Dienstag.
Zu den Schwerpunkten werden in den kommenden fünf Jahren Deichsanierungen, Maßnahmen zum Starkregenrisikomanagement und die Schaffung von Retentionsräumen zählen, kündigte der Minister an. Mit dem Muldepolder Rösa sowie der Deichrückverlegung Sandau Süd werden beispielsweise zusätzliche Retentionsflächen von rund 640 Hektar geschaffen. Zudem sind die im Koalitionsvertrag vorgesehenen Maßnahmen zur Ausweitung der Risikokommunikation durch Aufklärung und Informationen sowie die Förderung kommunaler Maßnahmen zum Schutz vor Hochwasser- und Starkregenereignissen enthalten. Die weitere Verbesserung der Hochwasservorhersage in Sachsen-Anhalt ist ebenso Teil der Maßnahmenplanung.
Im Bereich des Gewässerschutzes sehen die neuen Pläne der Flussgebietsgemeinschaften Elbe und Weser rund 2.400 Maßnahmen vor, die in den kommenden Jahren in Sachsen-Anhalt umgesetzt werden sollen. Schwerpunkte liegen hier in der Verbesserung des ökologischen Zustands der Gewässer sowie der Verringerung stofflicher Belastungen. Zudem sollen die Flüsse durchgängiger werden. „Im Kern wird es darum gehen, die Gewässer widerstandsfähiger gegen Klimaeinflüsse wie längere Dürren zu machen“, erklärte Willingmann. Für die Umsetzung der Maßnahmen wird das Umweltministerium voraussichtlich rund 64 Millionen Euro unter anderem aus EU-Programmen bereitstellen.
Im aktuellen Maßnahmenprogramm sind unter anderem die mit dem Bund abgestimmten geplanten Maßnahmen zur Sohlstabilisierung der Elbe im Rahmen des Gesamtkonzeptes Elbe und die Altarmanbindung bei Klöden zur Quervernetzung der Elbe enthalten. Damit soll ein Beitrag dazu geleistet werden, die Gewässer wieder möglichst naturnah zu gestalten und sie damit widerstandsfähiger gegen Klimaeinflüsse zu machen. Auch die Auswirkungen durch die Bergbau- sowie Altlastenstandorte in Sachsen-Anhalt spielen eine wichtige Rolle.
Die Pläne zum Hochwasser- und Gewässerschutz können auf den Internetseiten des Landesverwaltungsamtes (https://lvwa.sachsen-anhalt.de/das-lvwa/landwirtschaft-umwelt/wasser/) sowie auf den Seiten des Ministeriums (https://wrrl.sachsen-anhalt.de/startseite-wrrl/) abgerufen werden.
„Zudem sollen die Flüsse durchgängiger werden.“
Indem man die Fahrrinnen ausbaggert und das Ufergrün abmetzelt? Ach ja, und die meterdicke Verhunzung mit Schotter nicht vergessen, bis es auch noch in den letzten naturnahen Flusslandschaften so richtig industriemäßig schei… aussieht. Kein Wunder, dass sich immer mehr in virtuelle Welten zurückziehen.
Oi, die Mauer ist aber hoch. Hoffentlich erschreckt sich das Hochwasser und sinkt gleich wieder.
Du weißt nicht, wo das ist, oder?
Merkt man. Aber auf dem Dorf ist es bestimmt auch schön. 🙂
Wieder mal von nüscht Ahnung und davon sehr viel.
Die Weser in Sachsen-Anhalt??? Bitte um Klärung was Niedersachsen abgetreten hat??
Hätteste besser im Geografie-Unterricht aufgepasst, dann könntest Du dir auch diese Frage selbst beantworten.
Mehrere Flüsse, die in die Weser münden, entspringen in Sachsen-Anhalt (Ilse z.B. – Ilsenburg). Somit gehört die Region um den Harz mit zum Einzugsgebiet der Weser.
Das ist eine andere Ilse, die fließt aber auch (über Oker und Aller) in die Weser. 🙂
Selbstverständlich ist das Hochwasserrisikomanagement eine grenzüberschreitende Angelegenheit. Nur der wirklich simple Geist erkennt die überregionalen und globalen Zusammenhänge nicht.
Es ist immer wieder faszinierend, warum solche Meldungen erstmal angezweifelt werden, obwohl – neben dem ganzen Internet – hier auch die Inhalte der Pläne zur Verfügung stehen, man also nur reinsehen müsste, welche Maßnahmen in Sachsen-Anhalt auf die Weser bezogen sind. Ist natürlich mit etwas Mühe verbunden. Daran scheitert es wohl wieder mal. 🙂
Es gibt eine ILSE, die direkt in die Weser fließt, aber komplett in Niedersachsen. Und damit hat Sachsen-Anhalt nix zu schaffen.
Die ILSE im Harz fließt durch Ilsenburg weiter in die Oker, diese in die Aller, die in die Weser mündet.
Schön wiederholt. Nun aber auch merken! 😉
Das ist mir schon klar. Dann hätte man aber gleich Ilse schreiben sollen. Darum ging es mir.
Ging es dir nicht.