„Ist das nicht ein BH unter dem Herrenhemd?“ – Loris Stephan bricht mit Modeklischees im Stadtmuseum Halle

Ein schlichtes weißes Hemd, eine gerade geschnittene Hose – auf den ersten Blick nichts Ungewöhnliches. Doch bei genauerem Hinsehen irritiert ein Detail: Unter dem Hemd zeichnet sich die Silhouette eines BHs ab. Ist das ernst gemeint? Oder bloß ein modischer Scherz? Wer die neue Ausstellung im Stadtmuseum Halle betritt, erkennt schnell: Diese Mode will provozieren – nicht laut, sondern subtil. Sie will Denkprozesse anstoßen, nicht nur gefallen.
Gezeigt wird ein Teil der Kollektion „I’ll pass, thank you“ von Loris Stephan, Absolvent der renommierten Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle. Für seine Arbeit wurde er mit dem GiebichenStein-Design-Sonderpreis 2025 ausgezeichnet – einem Preis, den das Stadtmuseum Halle jährlich an Nachwuchsdesigner:innen vergibt, deren Projekte sich durch gesellschaftliche Relevanz, künstlerische Qualität und konzeptionelle Tiefe auszeichnen.
Subtile Eingriffe mit starker Wirkung
Stephans Kollektion setzt sich auf feinsinnige, fast stille Weise mit der Wahrnehmung von Geschlecht in der Mode auseinander. Es geht nicht um plakative Provokation, sondern um das gezielte Spiel mit bekannten Bekleidungsformen und gesellschaftlich erlernten Symbolen. Die Silhouetten wirken zunächst vertraut, doch bei näherer Betrachtung stören kleine Eingriffe die gewohnte Lesbarkeit.
So zum Beispiel das Herrenhemd mit eingearbeiteter Stofflage, die die Form eines BHs andeutet – ein Detail, das zunächst verwirrt, dann zum Nachdenken anregt. Ist das, was wir sehen, wirklich das, was wir glauben zu sehen?
„Ich interessiere mich für die Mechanismen hinter Wahrnehmung – besonders dort, wo Kleidung zur Sprache wird,“ erklärt Loris Stephan im Rahmen der Ausstellungseröffnung. „Unsere Gesellschaft liest Kleidung oft wie eine geschlechtliche Aussage. Aber was passiert, wenn wir diese Codes bewusst durcheinanderbringen?“
Ein Statement mit Haltung
Die Antwort liefert seine Kollektion selbst. Mit schlichten, sorgfältig gearbeiteten Kleidungsstücken unterläuft Stephan die konventionellen Zuschreibungen von Maskulinität und Feminität. Seine Mode ist weder „männlich“ noch „weiblich“ – sie bewegt sich bewusst dazwischen. Und genau das macht sie so politisch.
Jane Unger, Direktorin des Stadtmuseums Halle, betont die Relevanz der Arbeit: Die Entscheidung für Loris Stephan sei leichtgefallen. Seine Kollektion trage eine klare Botschaft – sie fordert uns heraus, unsere Blickgewohnheiten und Annahmen über Geschlecht zu hinterfragen. Das sei genau das, was man mit dem Sonderpreis auszeichnen wolle.
Gerade weil Stephan nicht mit dem Holzhammer vorgeht, sondern mit feinen gestalterischen Mitteln arbeitet, sei die Wirkung seiner Kollektion besonders eindrücklich, so Unger. Es geht nicht um Provokation um der Provokation willen – sondern um eine Haltung. Und die sei deutlich spürbar.“
Präsentation mit persönlicher Note
Zur Ausstellungseröffnung war Loris Stephan selbst anwesend – begleitet von Cem Akbal, einem Mitstudenten, der als Model die Stücke der Kollektion präsentierte. Akbal trug das besagte Hemd mit der simulierten BH-Silhouette und eine dazugehörige Hose – eine Inszenierung, die dem Publikum die Wirkung der Entwürfe unmittelbar erfahrbar machte.
Stephan berichtet, dass die Idee zur Kollektion aus alltäglichen Beobachtungen entstand: „Ich habe immer wieder erlebt, wie schnell Kleidung zur Projektionsfläche wird. Schon ein einziges Detail reicht, um Menschen in Schubladen zu stecken. Dem wollte ich etwas entgegensetzen.“
Nach dem Studium in Halle verbrachte Stephan einige Monate im Ausland – unter anderem in Tokio und Amsterdam –, wo er sich weiter mit Fragen von Körper, Identität und Inszenierung in der Mode beschäftigte. Die Ausstellung in Halle markiert nun seine Rückkehr – und gleichzeitig ein deutliches künstlerisches Statement.
Ausstellung mit Perspektive
Neben ausgewählten Stücken aus „I’ll pass, thank you“ zeigt das Stadtmuseum auch Skizzen, Entwurfszeichnungen und begleitende Texte, die den konzeptionellen Hintergrund der Kollektion nachvollziehbar machen. Besucher:innen sind eingeladen, sich Zeit zu nehmen, genau hinzuschauen – und ihre eigenen Reaktionen zu reflektieren.
Die Ausstellung ist Teil der jährlichen Präsentation der Preisträger:innen des GiebichenStein-Designpreises. Der zweite Preisträger, Yang Ni, hatte seine Arbeiten bereits im April 2025 im Stadtteilzentrum Halle-Neustadt präsentiert. Anders als Stephan beschäftigt sich Ni in seiner Arbeit mit ökologischen Materialkreisläufen – ein Beleg dafür, wie breit das Spektrum gesellschaftlich relevanter Gestaltung an der Burg Giebichenstein ist.
„Es geht nicht um plakative Provokation, sondern um das gezielte Spiel mit bekannten Bekleidungsformen und gesellschaftlich erlernten Symbolen.“
Wer als Mann freiwillig ein BH trägt, bei den ist in der Birne irgendetwas kaputt.
Frauen tragen BHs nicht weil die so cool sind, sondern die haben tatsächlich eine wichtige Funktion.
Vielleicht zieht der Kerl sich noch ein Tanga mit Slipeinlage an.
„sondern die haben tatsächlich eine wichtige Funktion“
Danke für die …. Erklärung.
Da blutet das Herz des AfD Wählers. Der Typ macht einfach Sachen, die andere nicht machen. Das geht nicht denn das war schon immer so und außerdem darf das nicht sein. Es darf einfach nicht sein. BHs sind nur für Frauen, das steht sicher so im Gesetz oder ist wenigstens ein Naturgesetz. Achja, daran glaubt ihr ja auch nicht. Dann hat das jemand bei Telegram gepostet. Dann muss das ja stimmen.
Frage: @JoKo Wirst du eigentlich bei deinen täglichen Kommentaren von klaren Gedanken begleitet? Oder bist du nur einer der inhaltslosen, naiven Mitläufer des ÖRR?
Kennst du das Theorem der endlos tippenden Affen? Das Problem bei dir ist, dass du nicht unendlich Zeit hast. Von daher kann bei dir zufällig nichts kluges rauskommen.
Ist das wie mit den endlos aktiven Woken, wobei auch nichts Sinnvolles entsteht?
Der Typ macht einfach Sachen, die andere schon zehntausendmal gemacht haben, und glaubt etwas wichtiges zu sagen zu haben.
Du bist tatsächlich zu dämlich, um den Sinn zu erfassen.
Er hat keinen BH an!
Du hättest nach der Überschrift weiterlesen sollen!
…da war Mutti schon auf Arbeit
Männer tragen keinen BH im Sinne des traditionellen Wäschestücks, das die weibliche Brust stützt und formt. Es gibt jedoch Situationen, in denen Männer ähnliche Kleidungsstücke tragen, die als Kompressionskleidung oder Sport-BHs bezeichnet werden. Diese dienen oft dazu, die Brust zu komprimieren oder bei sportlichen Aktivitäten zusätzlichen Halt zu geben.
Du hast Dir aber auch ein Dauer-Abo „Dümmster Kommentar des Tages“ geleistet, ne?
Es ist schade, dass eh schon kleine Kunst-Budget für den Wokewahnsinn raus zu hausen… Es hat keine soziale oder kulturelle Relevanz, es ist eine Ideologie
Dann können wir auch gerne am Kulturhaushalt sparen
Du könntest es auch als entartete Kunst bezeichnen.
Das haben deine geisteigen Vater damals so gemacht. Was draus geworden ist, hast ja bestimmt im Geschichtsunterricht gelernt. Wobei, wenn ich so drüber nachdenke, warst du sicher Kreide holen.
Kein Wunder, dass man nur noch von Woke-fatique spricht und hört.
Die Intoleranz aus der woken Ecke gegenüber anderen Meinungen ist für viele Menschen nicht mehr zu ertragen.
… und bitte, keine Begriffe wie „entartete Kunst“ und anderen Nazisprech hier!
Zu Wookie: Ich würde als Mann keinen BH tragen, nur um irgendwo in einer ideologischen Gruppe Anschluss zu finden?
,,Das haben deine geisteigen Vater damals so gemacht“ sprach Zitterbacke!
Ne, hat er nicht!
PS: Mach mal den „ !
Na wenn du das entschieden hast, dass es keine Relevanz hat …
Die Angst muss groß sein, dass du bald einen BH tragen musst und du dadurch schwul wirst.
Nett, dass du geradezu vorbildlich beweist, wie Kleidung für dich eine Projektionsfläche ist und der Künstler offenbar recht hat, dass dies ein sozial relevantes Thema ist.
„Kleider machen Leute“ ist eine alte Redensart und Erkenntnis. Nur die Gen Z glaubt, dass sie das Rad neu erfunden habe und mit ihren unerhörten Weisheiten den Rest der Welt belehren könne.
Denkprozesse, my ass!
Du bist ein Millenial.
Bitte stoppt die geisteskranke Förderung aus dem städtischen Haushalt!
Welche Förderung meinst Du? Werd mal konkret!
Das ist aber eine sehr überhebliche Herangehensweise, denn die Menschen kleiden sich immerhin selbst so, wie sie sich kleiden. Wenn ich mich in der Stadt so umgucke, da begegnen mir allerlei kuriose Körperformen und Kleidungsstile, und ich unterstelle mal, dass die Leute sich bewusst dafür entschieden haben, was sie anziehen. Viele bestätigen durch ihre Kleidungswahl ja genau die Klischees, denen sie unterliegen: hier ein Typ „alternativer Rocker“ mit zerschlissenen Jeans und T-Shirt, da eine Tussi mit hochgeschnallten Brüsten und hautengen Hosen, dort ein Rentner mit Weste mit vielen Taschen …
Die Bewohner des Reil 87 oder VL in der Ludwigstraße werden sich wohl kaum einen Anzug anziehen, die wollen dem Klischee „linkgrün versifft“ entsprechen, und kleiden sich auch entsprechend, weil sie gleich als das erkannt werden wollen, wozu sie sich zugehörig fühlen. Genauso kommt ein Büroheini nicht im Männerrock und mit Unterhemd zur Arbeit. Und selbst manche transsexuellen Männer kleiden sich ja bewusst „weiblich“, weil sie als Frau wahrgenommen werden wollen.
Dieser Quatsch von wegen „Geschlechterklischees aufbrechen“ ist reine Zeit- und Geldverschwendung. Die Leute kleiden sich so, wie sie wahrgenommen werden wollen.
„Die Bewohner des Reil 87 oder VL in der Ludwigstraße werden sich wohl kaum einen Anzug anziehen“
Stimmt nicht. BTST.
Eine Zivilisation, deren oberste Führung sowas Destruktives als ihr Heiligstes verehrt, verteidige ich nicht – egal wie stark ich strukturell von ihr ausgebeutet, diffamiert und kriminalisert werde.
Meine Sympathie und Neugier zieht woanders hin – nicht in die Villenviertel der Mächtigen und nicht in deren auf reine Konfrontation ausgerichteten Ideologie-Camps zur Ausbildung von sozial-mentalen Schock- & Sabotage-Truppen.
Du bist offensichtlich schon oft Opfer von mentalen Schock- & Sabotage-Truppen geworden. Tut mir leid für Dich (etwas).
Heuchle hier nicht so rum. Ich komm schon klar. Die Welt und ihre Menschen waren schon immer so, wie sie nun mal sind und immer sein werden.
Sag doch offen und grade heraus, daß es Dich freut, wenn Du Schmerz und Entsetzen in den Augen Deines Gegenübers aufblitzen siehst. Und das reicht Dir auch schon. Mehr willst Du gar nicht.
Es würde Dir besser gehen, wenn Du Dein emotionales Repertoir erweitern können würdest und hin und wieder auch mal zustimmende Emotionen bei Deinem Gegenüber erzeugen könntest.
Du hast die Wahl.
Das Stadtmuseum sollte seiner Kernaufgabe nachkommen, statt Ideologiepropaganda zu betreiben. Hier sieht man wieder, wo die Steuern und Abgaben der Hallenser versickern. Ich werde jedenfalls nicht zu dieser Schau gehen, schon gar nicht als Besucher:in, komme aber gern zu einer möglichen künftigen Ausstellung mit Substanz, und zwar als Besucher. PS: Das Planetarium macht vor, dass es auch anders geht. Einnahmen generieren durch Veranstaltungen, die Zuspruch finden und oft schon Wochen im Voraus ausverkauft sind. Der Wokismus hat unsere Galaxis bisher nicht erobert, Gott sei Dank.
Du hast Angst und glaubst an Gott. Klassiker.
Du sprichst wie so ein Oberhirte, am Ende bist du aber der ängstliche Hase! Lol.
Tja, da kannst Du als graues Huftier natürlich auf den Hasen herunterblicken. Rein größenmäßig.
Machen es solche Klamotten nicht noch komplizierter eine Person zu lesen?
Ich finde es jetzt nicht sonderlich innovativ, eher wirkt es so, als hatte er keine gute Idee gehabt!
„Unsere Gesellschaft liest Kleidung oft wie eine geschlechtliche Aussage.“ – wow! Was für eine Erkenntnis! In den letzten Jahrhunderten ist darauf noch kein Modemacher gekommen oder hat jemals Geschlechtergrenzen überschritten. Trenchcoats für Frauen? Röcke für Männer? Völlig undenkbar!
Menschen sollten unkommentiert die Kleidung tragen können, die sie tragen wollen.
Ich verstehe nicht, warum sich Menschen von einem „Herrenhemd mit eingearbeiteter Stofflage, die die Form eines BHs andeutet“ zu abfälligen, übertrebenden, pauschalisierenden und wütenden Kommentaren provozieren lassen. Ich sehe nichts Gutes darin, wenn Menschen angefeindet werden, die ungewohnte Kleidung herstellen oder tragen.
Es gibt Gründe wütend und frustriert zu sein. Aber pauschalisierende Anfeindungen sind definitiv die falsche Antwort.
Und ein weiteres Beispiel, warum die Kunsthirnis außerhalb ihrer klitzekleinen Blase keiner ernst nimmt. Da wird mit 5 Minuten Aufwand irgendwas hingerotzt und danach versucht man sich einen Monat lang an irgendwelchen pseudointellektuellen Erklärungsansätzen zu seinem Werk. Die ganze Welt lacht über diesen lächerlichen Mist. Nach 5 Jahren Studium und weiteren 5 Jahren Brotlosigkeit gibt’s dann ein Erwachen und 99 % der „Künstler“ landen in irgendwelchen Behördenbüros und stempeln.
Du arbeitest in dem Bereich.
Quasi NIEMAND arbeitet in dem Bereicht. Und von ARBEITEN kann selbst bei den 0,0001 % Künstlern auch keine Rede sein.
Hast trotzdem MEGA-Ahnung. Wie auf allen anderen Gebieten.
Vor einiger Zeit hieß das noch Mutprobe. Heute nun normal. Jeder kann sich doch zum Klops machen, wie er gerne möchte. Ich gehe denen nicht auf den Leim.
Bist du längst. Du hast nicht mal das bisschen Text geschafft und machst dich deshalb hier zum Depp.
Es erinnert irgendwie an das T-Shirt mit aufgedruckter Krawatte!
Aber hey, GiebichenStein-Design-Sonderpreis 2025.