Jom haScho’a: Gedenken in Halle an Aufstand im Warschauer Ghetto vor 80 Jahren – und Marsch des Lebens
In der Synagoge am Wasserturm in Halle (Saale) fand am Montag die Gedenkstunde zum Gedenktag an den Aufstand im Warschauer Ghetto, der Jom haScho’a, vor 80 Jahren, statt. Jugendliche der jüdischen Gemeinde gestalteten die Gedenkstunde mit Liedern und Texten.
2.092 Namen wurden verlesen wie Johanna Baumann, Anna Bernstein, Paul Holzmann, Rita Kaufmann, Samuel Mandelbaum, Albert Müller, Gerda Rosenthal, Margarete Salomon, Irene Schulze, Edith Schwab oder Kurt Weiss. Es sind jene 2.092 Juden aus Sachsen-Anhalt, die von den Nationalsozialisten ermordet wurden, so in den Konzentrationslagern Buchenwald, Auschwitz, Bergen Belsen, Maijdanek oder Sobibor.
Sechs Kerzen wurden während der Veranstaltung entzündet. Die erste Kerze gedenkt der Partisanenopfer. Die zweite Kerze erinnert an die ermordeten Kinder. Die dritte Kerze wird zum Gedenken an die Auslöschung ganzer Gemeinden entzündet. Die vierte Kerze ehrt die Minderheit tapferer Menschen, die Juden trotz Gefährdung ihres Lebens und des Lebens ihrer Familien halfen. Die fünfte Kerze wurde für Israel angezündet. Die sechste Kerze gedenkt der sechs Millionen Juden, die Opfer des Nazi-Terrors wurden.
Erinnert wurde an die Geschichte ermordeter jüdischer Hallenser, die zum Beispiel Ärzte, Rechtsanwälte, Schneidermeister oder Uni-Professoren erinnert. Die lebten und arbeiteten unter anderem im Hansering 17, Händelstraße 3, Leipziger Straße 70, Rathenauplatz 14 und Talamtstraße 6.
Im Anschluss an die Gedenkveranstaltung in der Synagoge zog der „Marsch des Lebens“ durch die Stadt zum Marktplatz.
Bürgermeister Egbert Geier mahnte vor dem Erststarken von Antisemitismus und nationalsozialistischen Kräften. Bedenklich sei die im Bericht der Opferberatung aufgelisteten Attacken gegen einen jüdischen Mann aus dem Saalekreis. Derartige Vorfälle seien beschämend. Wohin der Hass führe, habe Halle im Oktober 2019 auf brutale Weise erfahren. Auch 80 Jahre nach dem Holocaust sei judenfeindliches Gedankengut nicht verschwunden. Man müsse auch konstatieren, dass der Judenhass im dritten Reich nicht über Nacht gekommen ist, sondern über Jahrzehnte aufgebaut wurde. Deshalb liege es in der Verantwortung, „dass so etwas nie wieder passiert.“ Der Marsch des Lebens setze ein starkes Zeichen. „Kämpfen wir für offene Gesellschaft, Toleranz und Respekt.“
Diw Zahlen kann man sich kaum vorstellen, sagte Max Privorozki, Vorsitzender der jüdischen Gemeinde in Halle, angesichts der Millionen Toten. „Sie sind sehr groß und unvorstellbar.“ Doch hinter diesen Zahlen stecken einzelne Schicksale. Privorozki, in Kiew geboren, berichtete davon, das seine Urgroßmutter Tatjana in Babyn Jar ermordet wurde.
Stefan Haas, Mitinitiator vom Marsch des Lebens, warnte vor dem explodierenden Antisemitismus. „Das Schweigen der Massen hat die Shoa erst möglich gemacht.“ Aus diesem Grund brauche es einen „gesellschaftlichen Aufstand gegen Antisemitismus.“ Die damaligen Verbrechen gehen nicht auf eine abstrakte Größe Deutschland zurück. „Es waren unsere Großeltern und Urgroßeltern.“
Jom haSchoa ist ein jüdisch-israelischer Gedenktag und israelischer Nationalfeiertag. Er ist ein Gedenktag für die Opfer des Holocaust und den jüdischen Widerstand gegen die Judenverfolgung durch Hitlerdeutschland. Zudem wird auch an den Aufstand im Warschauer Ghetto im April 1943 gedacht, der sich in diesem Jahr zum 80. Mal jährt.
Der Verein „Marsch des Lebens“ wurde vor fünf Jahren mit dem Emil-L.-Fackenheim-Preis für Toleranz und Verständigung ausgezeichnet.
Zur Geschichte:
Am 19. April 1943 erhoben sich die im Warschauer Ghetto eingepferchten Juden gegen ihre Deportation in die Vernichtungslager der Nazis. Wochenlang folgten Gefechte mit den deutschen Besatzer. Der Kampf um die Freiheit war am 16. Mai 1943 verloren. Der SS-Brigadeführer Jürgen Stroop meldete an General Krüger in Krakau telegraphisch: “(…) Der ehemalige Jüdische Wohnbezirk Warschaus besteht nicht mehr. Mit der Sprengung der Warschauer Synagoge wurde die Großaktion um 20.15 Uhr beendet. (…)Gesamtzahl der erfassten und nachweislich vernichteten Juden beträgt insgesamt 56.065. Und er fügte hinzu: Meine Leute haben ihre Pflicht einwandfrei erfüllt. Ihr Kameradschaftsgeist war beispiellos.”
Ach deswegen der Auftrieb am Tempel… Nur Polizei und Straßensperrung.. für die besonderen Menschen ist ja kein Aufwand zu groß
Ich hatte mich auch schon gewundert. Soviel Blaue Uniformen sieht man sonst selten auf einer Stelle…und unser Landesfunk war auch dabei
Aww, musstest du einen Umweg in deiner stinkenden, zugestrullten Jogging-Hose machen um deine Pulle Klaren und einen stinkenden Eimer Tabak zu kaufen? Das ist natürlich nicht schön für einen so besonderen Menschen wie dich.
Ach wie schnell man doch missverstanden werden kann… ich empfinde größten Respekt vor diesen Menschen welche 24/7 unter Anfeindungen, Hetze und Repressalien zu leiden haben.
Mir ist rätselhaft wie man das durchhält.
Ich persönlich wechsle schon aus Respekt immer die Straßenseite wenn ich jemanden sehe, nicht das sich diese Menschen wegen mir versehentlich provoziert fühlen.
Ich hoffe ich konnte jetzt etwas Klarheit schaffen.
Ja, jeder sollte jetzt verstanden haben, wie überaus verblödet du bist.
Warum beleidigen Sie mich? Haben Sie meinen Post nicht verstanden?
Scheinbar ist dir Wahrheit für manche Leute beleidigend. 🤣🤣🤣
Jeder Mensch ist besonders.. nur einige müssen vor Unlustigen geschützt werden. Zur Normalität sollte es eigentlich gehören, dass religiöse Einrichtungen gleich welcher Religion ohne Straßensperrungen und Polizeischutz auskommen. Bis dahin ist der Schutz der Einrichtungen jedoch wichtig und richtig. Ihr Kommentar ist nach dem Attentat vom 09.10.2019 einfach nur widerlich.
Nur keine Hemmungen mit deinem geistigen Durchfall: Wer sind denn die „besonderen Menschen“ und warum?
Na? Negative Aufmerksamkeit ist besser als keine Aufmerksamkeit, oder? Bist du jetzt zufrieden? Fein gemacht…
Blutdiamden und Morde an Palästinenser werder auch nicht vergessen.
Es steht dir frei, derer zu gedenken!
Nur….es passt sehr wahrscheinlich nicht zu deinem sonstigen Narrativ vom „messerstechenden Araber“…
Wieder da Klimbim Klimbim?
Ich empfehle den Kurzfilm „Spielzeugland“, dauert nur 14 Minuten, gibts bei YouTube frei zu sehen.
Haltet die Erinnerungen wach und sorgt so dafür, dass nie wieder so was passiert und keine Waffen mehr Menschen töten. Nie wieder. Auch jetzt keine Waffen von Deutschland in die Welt, das ist Verrat an die vielen Toten von einst.
Sag das mal der Annalena!