KiK-Markt in Ammendorf darf umziehen

Der KiK-Markt in der Merseburger Straße in Halle-Ammendorf darf auf die gegenüberliegende Seite umziehen. Das hat der Stadtrat am Mittwoch mehrheitlich beschlossen. Bisher nutzt KiK ein Lokal neben dem Aldi-Markt. Auf der gegenüberliegenden Seite neben Rewe wird derzeit ein größeres Ladengeschäft gebaut. Doch der Bebauungsplan erlaubt dort bisher keinen Textilmarkt, deshalb soll der Bebauungsplan geändert werden.
Rund eine halbe Stunde wurde über die Vorlage diskutiert. Es liegen Interessensbekundungen vor, dass für einen größeren Aldi-Markt die bisher von KiK genutzt Fläche mit für einen Aldi-Neubau genutzt wird. Der Aldi-Markt soll dadurch statt bisher 700 künftig 1050 Quadratmeter groß werden. Martin Ernst (Hauptsache Halle) warb für eine Zustimmung, „im Interesse der Anwohner von Ammendorf, Osendorf und Radwell.“ Andernfalls befürchte er, dass sich Aldi komplett vom Standort zurückzieht. Thomas Schied (Linke) verweist auf das Einzelhandels- und Zentrenkonzept. Mit dem geplanten Beschluss werde lediglich eine zusätzliche Fläche für Textilmärkte geschaffen. Am alten Standort wären weiterhin Textilmärkte möglich. Die Verkaufsfläche vor Ort werde also vergrößert und das Zentrum geschwächt. Der Umzug würde die Einkaufsstruktur der Einwohner verbessern, sagte Kay Senius (SPD). Bei einer Ablehnung stehe zudem der Ruf von Halle als Investorenfreundliche Stadt auf dem Spiel. Der Rat versuche teilweise eine „Wirtschaftsverhinderungspolitik“, sagte Oberbürgermeister Bernd Wiegand zu Bestrebungen von Teilen des Stadtrats, den Umzug abzulehnen. Christian Feigl (Grüne) sagte, es hätten sich in den vergangenen Jahren viele Einzelhandelsgeschäfte angesiedelt. „Hier von einer wirtschaftsfeindlichen Politik zu reden, ist völlig verfehlt.“ Die Fläche für Textilmärkte werde quasi verdoppelt. Der Stadtrat habe eine Sorgfaltspflicht zu einer Stärkung der Altstadt. Man solle nicht weitere Einzelhandelsflächen in der Peripherie ausweisen, das sei der „Tod der Altstadt.“ Wenn der Beschluss verhindert werde, werde das Nahversorgungszentrum große neue Bauruine an der Merseburger Straße. Und wer sage denn, dass KiK bei einer Ablehnung des Umzugs am Standort bleibe, so Streckenbach. „Wenn man ein starkes Zentrum will, braucht man eine starke Peripherie“, sagte Sven Thomas (Hauptsache Halle). Gernot Nette verwies darauf, dass der Stadtrat ja auch schon weitere Einzelhandelsstandorte im Süden genehmigt hat, dies werde in nächster Zeit andere Standorte ins Schleudern bringen. Rene Schnabel (AfD) meinte, man sollte die Ammendorfer nicht bestrafen. Es gebe nicht nur das Paulusviertel und die Leipziger Straße.
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