KiK-Markt in Ammendorf darf umziehen

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21 Antworten

  1. HansimGlueck sagt:

    Stadtrat-Lotto aus der Wundertüte.
    Der Hauptpreis war diesmal der völlig sinnfreie Satz „Wenn man ein starkes Zentrum will, braucht man eine starke Peripherie.“

  2. Irritierter sagt:

    Wenn ein KiK-Markt tatsächlich die Kaufkraft aus der Innenstadt ziehen könnte, dann muss man sich eher Sorgen um die derzeitige Attraktivität des Innenstadteinzelhandels machen. Umgekehrt, wenn man unbedingt nur im Kik einkaufen möchte, dann wird man auch in der Innenstadt nicht viel konsumieren. Es wird ein viel zu großer Hype um das Geschäft in Ammendorf gemacht.

    • Urhallenser sagt:

      Genau so isses!!! Wenn KiK als Konkurrenz zur Innenstadt anzusehen ist, dann ist es u.a. um Kaufhof/Karstadt aber arg bestellt. Die Welt fährt nach Ammendorf zu KiK :-))))))))

  3. Wilfried sagt:

    Ein Einzelhandels- und Zentrenkonzept ist kein in Stein gemeißeltes Dogma, dem man anhängen müsse. Leben ist ein sich gestaltender Prozess, wo man ständig Umwandlungen und Anpassungen generiert.
    Und wenn KiK für Herrn S. eine Bedrohung der Innenstadt darstellt, ist es für diese schon nicht mehr weit her und schlecht bestellt .

  4. Christian Feigl sagt:

    Die Lage ist leider nicht ganz so einfach wie es auf dem ersten Blick scheint. Niemand macht sich Sorgen, wenn lediglich KIK von der einen auf die anderen Seite zieht. Eine geringfügige Vergrößerung der Verkaufsfläche wäre wahrscheinlich auch nicht das Problem. Auswirkungen auf die Innenstadt bei der derzeitigen Verkaufsgröße sind auch nicht zu erwarten. Aber:
    Auf dem leer zu ziehenden Grundstück westlich der Merseburger Straße besteht weiterhin Baurecht für Einzelhandel, auch mit zentrenrelevanten Sortimenten (eben auch Textilanbieter). Das kann die Stadt nicht zurücknehmen, ohne Schadenansprüche zu provozieren. Somit erhöht sich die genehmigte Fläche für diese innenstadtschädliche Sortimente um mehr als das doppelte. Diese kann jetzt oder zu einem späteren Zeitpunkt in Anspruch genommen werden, ohne das die Stadt darauf Einfluss nehmen kann. – darin besteht die Schwächung der Altstadt.
    Das Einzelhandels- und Zentrenkonzept ist ein Werkzeug, um die Gesamtentwicklung in der Stadt abzubilden und entprechend zu steuern. Eben damit sich die Stadt aus der Mitte heraus entwickelt. Zentrale Versorgung in der Mitte, stadtteilrelevante Versorgung in der Fläche.

    • farbspektrum sagt:

      Sollte man sich nicht eher Gedanken machen, wie das Zentrum für Kunden anziehend gestaltet wird, als dass eine staatliche Plankommission den Handel an der Peripherie verbietet?
      So verstehe ich jedenfalls den Konkurrenzgedanken der Marktwirtschaft und der hat die Marktwirtschaft so überlegen gemacht.

    • noch'n alter heimstätter sagt:

      man oh man
      seit WANN ist denn die neben ALDI / KiK dort neuerrichtete Dachdeckerfirma dem Einzelhandel zuzurechnen ??
      doch eher ein Handwerksbetrieb mittlerer Größe oder?

  5. farbspektrum sagt:

    In der Regel braucht das Zentrum keine Angst zu haben, dass der NewYorker auf dem Markt schließt und nach Ammendorf umzieht.
    Wie passt das eigentlich zusammen: Die Autos aus der Stadt verdrängen zu wollen und gleichzeitig Angst um Kundenschwund?

    • HansimGlueck sagt:

      Das „in der Regel“ ist ein interessanter Punkt.
      Schau dir mal den Einzelhandel in den USA und in den provinzielleren Ecken Großbritanniens an, den Vorreitern des Neoliberalismus. Einkaufszentrum auf der Grünen Wiese, tote Innenstädte.
      Kann man natürlich sagen, ach da müssen sich die Innenstädte mal was überlegen, wie sie attraktiver werden. Sie waren attraktiv, die Einzelhandelsfläche am Stadtrat ist aber viel billiger. Ist eine einfache Rechnung.

      • farbspektrum sagt:

        Dass der Billigere gewinnt, ist der Kern der Marktwirtschaft. Wie Planwirtschaft funktioniert (oder auch nicht) haben die Älteren erlebt.
        Ich schätze zwar Schaufenstergucken, kaufe aber nicht beim Krämer ein, der mir aus seinem geringen Angebot aufschwatzen will, was raus muss. Schuld daran ist auch der schnelle Produktwechsel. Kein Händler kann es sich leisten, seinen Laden mit Produkten vollzustellen, die im nächsten Jahr nicht mehr aktuell sind. Es ist ein von Händlern aufgebauter Mythos, dass man beim Händler beraten wird.
        Für die Innenstädte werden wohl letztendlich nur Kneipenmeilen übrigbleiben.

        • HansimGlueck sagt:

          Wenn man so denkt wie du ja.
          Den deutschen Städten und dem Gesetzgeber ist das aber zu blöd, weshalb sie seit über zehn Jahren den Zentren einen besonderen Schutz zugestehen, bzw. zu diesem gesetzlich verpflichten.
          Das wird nur von Lokalpolitikern, die nicht verstehen, dass sie für die gesamte Stadt da sind und überholten Gedanken von vorgestern wie „Wachstum ist immer gut“ anhängen mit leeren Sätzen wie „Der Umzug würde die Einkaufsstruktur der Einwohner verbessern“ aufgeweicht.

    • noch'n alter heimstätter sagt:

      genau und da klemmt die Säge im Stadtratsköpfle.
      In Adf. konnte u. könnte (auf dem Gelände des ehemaligen Kindergarten Waggonbau) immer noch ein P+R Platz errichtet werden.
      So wie in anderen Städten, die unmittelbare Anbindung zu Starba ist gegeben und mit ner Kombi-parkausweis/Nutzung ÖPNV hält man den Verkehr aus der Innenstadt und belebt den ÖPNV

  6. Thomas Schied sagt:

    Herr S. (Schied?) sieht in KiK keine Bedrohung für die Innenstadt!
    Es geht hier weder um KiK noch um Aldi. Ich habs zu erklären versucht und bin gescheitert. Neue Kräfte mit neuen Ideen – z.B. starke Peripherie bedingt starke Innenstadt – haben meine überholten und langweiligen Argumente blass aussehen lassen. Einzelhandels- und Zentrenkonzept, zentrenrelevantes Sortiment – wie laaaaangweilig, wer beschäftigt sich denn mit sowas? Der Heilige Bernd hat mich als Investorenfeind gebrandmarkt und dubisthalle behauptet fälschlicherweise, ich hätte von Textilmärkten geredet.
    Aber das war ja jetzt erst der Auftakt. Wenn es aber am Ende zum Satzungsbeschluss kommen sollte, lassen wir uns überraschen, ob das Leben als „ein sich gestaltender Prozess“ (s.o), irgendwann für uns noch neue Pläne aus Invetorenwundertüten bereit hält. Wunder gibt es immer wieder…

    • Kazan sagt:

      Nur holen Sie mit dem von Ihnen angesprochenen Einzelhandels- und Zentrenkonzept mit einem zentrenrelevantem Sortiment auch nicht mehr Leute in die Innenstadt. Da müssen in der heutigen Zeit ganz andere Lösungen her. Dazu muss sich aber nicht nur die Stadt Gedanken machen, sondern auch die Händler, wenn ich das teilweise eingeschränkte Sortiment sehe.

      • Thomas Schied sagt:

        Niemand hat behauptet, dass das Einzelhandels- und Zentrenkonzept die Probleme der Innenstadt löst. Es soll verhindern dass diese noch größer werden.

      • Zukunft der Demokratie sagt:

        @Kazan, Was haben Sie denn für ganz konkrete Vorschläge, um in der ,,heutigen Zeit ganz andere Lösungen“ zu präsentieren?

        Vielleicht helfen Ihre Ideen sogar den Händlern und somit auch der Stadt?
        Nur nicht schüchtern sein, in dem Forum wird man für Kreativität maximal belächelt!

        • farbspektrum sagt:

          Warum sollte ein Außenstehender den Händlern Denkhilfe geben? Welche Neuerungen im Einzelhandel und Versandhandel sind denn bisher in Deutschland geboren worden?
          Heute Mittag klingelte die Post und brachte mir dasTeil, welches ich gestern Vormittag bestellt habe? Das Teil habe ich über Idealo gefunden und 2 € Versand bezahlt Ist die schnelle Abwicklung in Deutschland erfunden worden?
          Vorhin war ich im Baumarkt und habe, ohne nach Cent im Portemonnaie zu kramen, ratzfatz kontaktlos bezahlt. Ist das in Deutschland erfunden worden.
          Betrachtet man sich die Geschichte des deutschen Einzel- und Versandhandels, wann gab es da jemals Innovationen?
          Satt und zufrieden schwammen sie wie die Fettaugen auf der Suppe, bis das böse Erwachen kam.

  7. HansimGlueck sagt:

    Ob jemand, der „Wirtschaftsverhinderungspolitik“ ruft, Wirtschaft auch mal als das was da ist begreift? Die Einzelhandelsketten, um die es ausschließlich als Einzelhandel-„Investoren“ geht, lachen sich schlapp bei solchen Sprüchen. Denen ist es egal, dass irgendwo was schließt, sie sind immer die Gewinner.

  8. HansimGlueck sagt:

    Hier eine Dokumentation von 2007 zum Thema aus dem damals auch schon nicht mehr goldenen Bayern.

    https://programm.ard.de/TV/Programm/Sender/?sendung=284872253028227

    Die Reihe, wer sie nicht kennt, hat sich über Jahrzehnte kritisch mit dem Wandel von Stadt und Land (in Bayern) beschäftigt. Zum 50jährigen Jubiläum bringt ARD alpha schon längere Zeit viele alte Beiträge.

    • farbspektrum sagt:

      Handel hat zwei Funktionen: Versorgung und Event. Bei der Versorgung kann der kleine Einzelhändler mit Angebot und Preis nicht mithalten. Bleibt nur noch das Shopping-Event und die Stadtkulisse übrig. Ich sehe bei Innenstadtsortimenten vor allem, dass Frauen angesprochen werden. (Sieht man auch in den Interviews der Dokumentation). In meinem Alter braucht man wohl keine Shopping-Events mehr. Ältere, vor allem ohne Informationszugang zum Internet brauchen (noch) die Beratung des Einzelhandels. Ich habe so viele Innenstädte (auch international) gesehen, dass sie für mich keinen Reiz mehr haben. Ich glaube auch nicht, dass die Milllionen Touristen „Passau“ sehen wollen. Sie wollen irgendwas Abwechslungsreiches sehen. Was sie zu sehen bekommen, sind im Zuckerbäckerstil renovierte austauschbare Altstädte. Paradebeispiel dürfte wohl die neue Frankfurter Altsstadt sein. Was ist sie anderes als ein Einkaufszentrum im Retroloook.

      • HansimGlueck sagt:

        Das werden dir die Passauer übel nehmen. Denn die haben noch eine unverwechselbare Altstadt. Aber mit den Altstadtkulissen hast du im Grunde recht. In der Doku sprach ja auch der Investor und nicht jemand von der Stadt.
        Du musst es mal aus der anderen Perspektive sehen, nicht vom Einzelhandel her, sondern von seiten der gesamten Stadt. Einkaufen ist nur eine Funktion, die sie leistet. Schlimm genug, dass im allumfassenden Kommerz die Stadt oft nur darauf reduziert wird. Da kann man natürlich leicht auf Sündenböcke zeigen, das böse Internet. Ob da zum Beispiel ein Lichterfest-vor-Weihnachtsmarkt ausreicht, um aus der Stadt verlagerte Funktionen allein durch Eventisierung zu ersetzen, ich befürchte nicht.