Kommt Autobauer Porsche nach Halle?
Im Star Park in Halle-Queis sind vor allem Jobs in der Logistikbranche entstanden. Doch nun könnten auch hochwertige Industriejobs dazukommen.
Der Autobauer Porsche und Zulieferer Schuler wollen ein Presswerk für Autoteile errichten. Dort sollen Teile für den neuen Elektro-Macan hergestellt werden. Im Gespräch ist dabei ein Werk mit bis zu 600 Jobs im Star Park. Das schreibt die MZ. Allerdings gibt es durchaus Widerstand. Sachsen und die Arbeitnehmervertreter von Porsche haben sich für einen Standort im Freistaat ausgesprochen.
Träumt weiter. Halle wird die Chance genau so verpennen wie diese IT Bundesbehörde. Leipzig schnippst mit dem Finger und alle hippen Leute kommen angekrochen. Schließlich will man auch mal in Leipzig wohnen. Das steigert das eigene Selbstwertgefühl. Da gehört man dann zu einer ganz großen Sache.
#Gurke: Bitte nicht Äpfel mit Birnen verwechseln!
Wieso? Er hat doch recht. Ansiedlungen in oder nahe Leipzig passieren nicht immer aus rationalen Gründen, sondern, aus vermeintlichen Imagegründen, weil man sich dann größer, hipper, weltbürgerlicher fühlt. Und manchmal gibt’s auch mehr staatliche Fördermittel.
Dann sollte Porsche südlich von Berlin anpreisen.Erweiterter Speckgürtel sozusagen.
Du weißt einfach, wie in einem Multimilliardenunternehmen Entscheidungen gefällt werden. Für den Standort eines Presswerks kommt es auf ein „hippes“ Gefühl an. So und nicht anders.
Auch in solchen Unternehmen arbeiten Menschen mit Egos. Warum trägt die DHL Hub Leipzig GmbH das Wort „Leipzig“ im Namen, ist ihr Sitz doch in Schkeuditz? Und in irgendeinem Presseartikel las ich auch einst, dass der Geschäftsführer des damals neu angesiedelten Unternehmens in Leipzig wohnen wird, nicht etwa in Schkeuditz, was viel näher am Arbeitsplatz wäre, oder in Halle, was etwa genauso weit weg ist wie Leipzig.
Es ist egal, welcher Branche ein Unternehmen zugerechnet wird, wenn man bei Geschäftskontakten irgendwie einen großstädtischen Namen unterbringen kann, dann wird das bei Ansiedlungen gern mit in Betracht gezogen. Und die staatliche Subventionspolitik, bei der die „freie Wirtschaft“ dann doch gerne zugreift, tut noch ihr übriges.
Ob in der Porsche AG Menschen mit Ego oder sogar mehreren Egos arbeiten, ist unstrittig. Ob deren Egos aber von einem Namensbestandteil oder einer unwesentlich näheren Ansiedlung an Leipzig besonders gestreichelt werden, halte ich für sehr unwahrscheinlich.
Die DHL Hub Leipzig GmbH, deren Namen man nur kennt, wenn man auch mit ihr zu tun hat (oder für ein dünnes Argument in einer Kommentarspalte danach sucht), trägt das Wort „Leipzig“ im Namen, weil sich der von ihr betriebene Hub in unmittelbarer Nähe des Flughafens Leipzig/Halle (der weder in Leipzig noch in Halle ist) und der Stadt Leipzig befindet.
Ob Klaus Zumwinkel bei der Standortwahl an das „hippe“ Leipzig und sein Ego gedacht hat, ist nicht überliefert, aber auch sehr unwahrscheinlich. Solche Entscheidungen werden wohl vorrangig aus wirtschafltichen Gründen gefällt.
Auf Geschäftskontakte mag es bei manch einer Namenswahl ankommen. Ein Hotel in Peißen (das übrigens auch Peißen „bei Halle“ heißt; warum nur?) nennt sich z.B. „H+ Hotel Leipzig/Halle“, liegt aber weder in Leipzig, noch in Halle. Das hat aber nichts mit den Egos der Betreiber zu tun, sondern eher mit Recherchefaulheit der Gäste bzw. derer, die die Buchung für sie vornehmen und vielleicht noch für die ganz grobe geografische Einordnung für völlig Orts- bzw. Regionsunkundige.
Bei einem reinen internen Zulieferbetrieb der Porsche AG (ohne jegliche Laufkundschaft), kommt es auf ganz andere Kriterien an, als ein „Leipzig“ im Briefkopf der Betreibergesellschaft oder auf die Bezeichnung der Gemarkung an, in der das Grundstück liegt.
Bei Fördermitteln sind die Sachsen weit besser aufgestellt. Nicht nur in der Vergabe, sondern auch im Hinblick auf die Bürokratie der Abrechnung.
Bitte näher erläutern. Danke.
Im Wahlkampf reicht eine Pressemitteilung. Bis Oktober werden wir noch öfter lesen, dass unter Umständen vielleicht in naher Zukunft ….
… und Halle allein im Kampf gegen ganz Sachsen …
Aber brauchen wir noch eine Spielzeugfabrik für smarte reiche Boys. Wie wärs mal mit einer Fabrik für Wasserentsalzungsanlagen ? Es gibt bestimmt große Absatzmärkte.
Das wird genauso verpuffen wie die Meldung „Halle wird Sitz der Cybersicherheitsbehörde“.
Halles Politik und Verwaltung wird – wie immer – zu spät hinter dem Ofen hervorkriechen. Wenn überhaupt.
Da sind Leipzig und Sachsen 10x schneller und cleverer.
Aber dafür sind wir in Halle ganz vorn dabei im Unterstützen von Vereinen im „Kampf gegen Rechts“. Das ist mal gut angelegtes Geld. *Ironie aus*
Unser „Ansiedelungsmanagerin“ Manuela dingens hat offenbar mehr damit zu tun, ihre Kandidatur für die Kommunalwahl (für die Linken oder oder doch für die Wiegand Truppe?) vorzubereiten als ihren Job zu tun.
Und in zehn Jahren lesen wir dann (wieder) Meldungen über Korruption und Vetternwirtschaft – Stichwort „Sachsensumpf“. Will man sich denn auf so ein Niveau begeben?
Wenn man die erfolgreiche Industrieansiedlungspolitik des damaligen OB Wolfgang Tiefensee verfolgt, war die Basis neben der vertrauensvollen Teamarbeit auch die frühzeitige Erkenntnis, bis zur Vertragsunterzeichnung Stillschweigen über die Absichten der Investoren zu wahren!
https://www.welt.de/print-wams/article127556/Erfolgreiche-Industrie-Ansiedlung-ist-Teamarbeit.html
Und auch heute werden die unternehmerischen Entscheidungen grundsätzlich hinter verschlossenen Türen getroffen, Vertrauen in erfolgreiche Ansiedlungspolitik als Kommunalpolitiker ernten man in der Regel nur, wenn man es selbst frühzeitig seht!
,,Vollmundig“ angekündigte Ansiedlungen mit Fragezeichen gehören grundsätzlich nicht dazu!
Interessanter Artikel. Vielen Dank!