Kritik an Personalabbau in Halles Kitas: Die Linke warnt vor langfristigen Folgen und wirft Stadt mangelnde Strategie vor

Erstmals seit Jahren steht beim Eigenbetrieb Kindertagesstätten in Halle (Saale) ein größerer Personalabbau bevor. Wie die Stadtverwaltung mitteilte, sollen elf Auszubildende nach erfolgreichem Abschluss nicht übernommen werden. Darüber hinaus endet für rund 30 befristet Beschäftigte das Arbeitsverhältnis. Die Stadt begründet diese Entscheidung mit sinkenden Geburtenzahlen, die zu einer geringeren Auslastung der Einrichtungen führten.
Nachdem bereits die Elterninitiative KITAstrophe öffentlich Kritik geäußert hatte, reagiert nun auch die Linksfraktion im Stadtrat. Die Fraktion zeigt sich empört über den Umgang mit ausgebildeten Fachkräften und spricht von einem „sozialpolitischen Fehler“. Es sei unverantwortlich, junge Erzieher*innen auszubilden, um sie anschließend in die Arbeitslosigkeit zu entlassen. Der Schritt zeige fehlende strategische Planung innerhalb der Stadtverwaltung.
Insbesondere angesichts der hohen Arbeitsbelastung in den Kindertagesstätten kritisiert Die Linke den Verzicht auf eine Weiterbeschäftigung. Die Entscheidung sei aus ihrer Sicht kurzsichtig, da in den kommenden Jahren viele erfahrene Erzieher*innen altersbedingt aus dem Beruf ausscheiden werden. Statt sich auf diese Entwicklung vorzubereiten, verzichte die Stadt darauf, vorhandenes Personal langfristig zu sichern.
Appell an das Land Sachsen-Anhalt: Kommunen nicht im Stich lassen
Die Verantwortung für die aktuelle Situation sieht Die Linke jedoch nicht allein bei der Stadt Halle. Die Fraktion macht auch strukturelle Versäumnisse auf Landesebene geltend. So habe Sachsen-Anhalt bundesweit einen der schlechtesten Betreuungsschlüssel im Kita-Bereich. Das Land ignoriere seit Jahren wissenschaftliche Empfehlungen zur Verbesserung der Betreuungsrelationen und lasse die Kommunen mit den daraus resultierenden Problemen allein.
Patricia Fromme, Stadträtin der Linksfraktion und Mitglied im Betriebsausschuss des Eigenbetriebs Kindertagesstätten, betont: „Das Land muss die Kommunen umgehend finanziell so ausstatten, dass diese einen verbesserten Betreuungsschlüssel auch realisieren können. Wer den Personalschlüssel verbessert, stärkt nicht nur Kinder und Fachkräfte, sondern macht Halle auch für junge Familien wieder attraktiver.“
Kritik an Bildungsdezernentin
Die Fraktion kritisiert zudem die Äußerung von Bildungsdezernentin Katharina Brederlow, wonach junge Erzieher*innen auch in anderen Bereichen der Stadt Arbeit finden könnten. Für frisch ausgebildete Fachkräfte sei dies wenig motivierend, heißt es aus der Fraktion. Einmal verlorene Fachkräfte kämen in der Regel nicht zurück. Was heute eingespart werde, fehle morgen – mit negativen Folgen für die frühkindliche Bildung, die Familien und letztlich die gesamte Stadtgesellschaft.
Die Linksfraktion fordert daher ein grundlegendes Umdenken – sowohl bei der Stadtverwaltung als auch auf Landesebene. Statt über sinkende Geburtenzahlen zu diskutieren, solle man die Gelegenheit nutzen, um mit Weitblick die Betreuungssituation in den Kitas zu verbessern und die Fachkräfte langfristig zu sichern.
Wie genau sieht denn die langfristige Personalplanung in diesem Bereich aus? Diese Zahlen wären mal interessant, als immer nur über „einige“ oder „viele“ zu reden. Und mit langfristig meine ich nicht bis 2027, sondern 2035 und weiter ….
@gewöhn dich dran! Andere müssen es schon lange machen! Wie lange sollst du noch?
Warnt? Und was kommt dabei raus? Luftblasen.
Immer daran denken, das genau solche Entscheidungen von einigen wenigen Personen getroffen werden. Diese sollte man klar und deutlich benennen, damit diese vielleicht auch mit Kritik konfrontiert werden können.