Linke: können uns Tullner nicht mehr leisten
Die Landtagsfraktion „Die Link“ übt heftige Kritik an Bildungsminister Marco Tullner (CDU). „Ein Viertel Jahr der Informationsverweigerung hat Minister Tullner letztlich für sich herausgeschlagen, bis er nun doch sein Versagen in der Lehrkräfteversorgung in den allgemeinbildenden Schulen eingestehen muss. Ein neuer Rekord! „, sagt der Fraktionsvorsitzende und bildungspolitische Sprecher, Thomas Lippmann.
Auch sonst sei der Minister in vielerlei Hinsicht rekordverdächtig: „Rekorde beim Personalabbau, Rekorde bei der Unterversorgung der Schulen, Rekorde beim Unterrichtsausfall, Rekorde bei den Zeiten ohne Einstellungsmöglichkeiten, Rekorde bei der Dauer der Einstellungsverfahren und Rekorde bei leeren Versprechen und beim Schönrechnen der Zahlen.“
Seit August wisse der Minister selbst, wohin die Reise gehe, habe aber keinen Plan, was er dagegen tun solle. „Er ignoriert weiter alle Hinweise, Forderungen und Hilfsangebote – von der linken Opposition ebenso wie von seinen Koalitionspartnern oder der GEW. Deshalb richtet sich sein Blick auch nach unten, in das Tal der Tränen, das den Schulen erst noch bevorsteht“, so Lippmann. „Ein Ausblick voller Hoffnungslosigkeit und Fatalismus. Die Unterrichtsversorgung sinkt mit landesweit 96,3% immer weiter ins Bodenlose und auch dieser Wert ist geschönt, denn er kommt nur durch steigende Mehrarbeit auf der einen und die Bedarfskürzungen der zurückliegenden Jahre auf der anderen Seite zustande.“
Man höre von Tullner immer nur die gleichen Klagen über die Fehler in der Vergangenheit und den Mangel an Bewerbern. Stattdessen solle er sich mit aller Kraft für den weiteren Ausbau der Lehrerausbildung an den Universitäten in Halle und Magdeburg einsetzen, die Tore für den Einstieg in den Schuldienst des Landes endlich richtig zu öffnen und Einstellungshürden beseitigen und für eine bessere Bezahlung der Grundschullehrkräfte stark machen.
„Die aktuellste Fehlleistung des Ministers ist das Einknicken gegenüber der Forderung des Finanzministers, die Altersermäßigungen von 2 Wochenstunden für den größten Teil der über 60jährigen Lehrkräfte zu streichen. Dies wird nicht zu der erhofften Verbesserung der Unterrichtsversorgung führen, sondern durch mehr Erkrankungen, eine Verschärfung des vorzeitigen Ausscheidens aus dem Schuldienst und die sinkende Motivation der Lehrkräfte den Abwärtstrend weiter verstärken.“, so Lippmann. „Sachsen-Anhalt kann sich einen solchen ‚Rekordhalter‘ schon längst nicht mehr leisten.“
Viele grobe Fehler in der Vergangenheit kann man eben nicht so schnell ausbügeln, wie es gern DIE LINKE es gerne haben will.
Aha! Also kennen Lippmann und die Linken die Lösung! Bin ja mal gespannt, wo sie nicht-existente Lehrer herholen wollen /können. Nicht, dass ich den Herrn Tullner, der auch bloß eine Marionette ist und Lehrer genau so verheizt wie seine Vorgänger, verteidigen will! Das Problem haben aber schon die Herren Reck und Co. vor über 20 Jahren verbockt.
Wer nie im Schuldienst oder der Schulverwaltung tätig gewesen ist, sollte halt nicht Bildungsminister werden, wobei die Verantwortung auch nicht bei ihm allein liegen dürfte. Im Landesschulamt dürfte doch das Alter der Lehrkräfte durch einen Blick in die Personalakten klar sein und damit auch seit mehr als einem Jahrzehnt klar sein wer wann in Rente bzw. Pension geht. Auch die Geburtenraten sind bekannt, sodass man unter einfachsten mathematischen Grundrechenarten (gut wenn es daran fehlen sollte, zur Not mit einer Excelberechnung oder falls man das nicht hinbekommt mit externen Beratern (davon soll es viele geben in Magdeburg) herausbekommt welcher Bedarf in 6 Jahren an den Grundschulen besteht. Der Fehler liegt vielmehr daran, dass im letzten Jahrzehnt nicht vorausschauend genügend Referendare übernommen wurden und ingesamt zu wenig ausgebildet wurden..das passiert wenn man immer nur nach Legislaturperioden plant… nachdem Sachsen Grundschullehrern aktuell mittlerweile eine Besoldungsstufe höher bezahlt, geht zudem ein Großteil der bei uns ausgebildeten Referendare nach der kostenintensiven Ausbildung an Uni und Referendariat im Land Sachsen Anhalt über die Landesgrenze nach Sachsen…ich werde gleiches nach meinem Abschluss tun, wenn nicht bis dahin gleichwertige Verhältnisse bei der Besoldung geschaffen werden..
Auch – und im Besonderen – für angehende Lehrer_innen gelten die Regeln der Zeichensetzung (hier Kommata). 😉
„welcher Bedarf in 6 Jahren an den Grundschulen besteht“
Dass man die Grenzen öffnet, wurde nicht 6 Jahre zuvor bekanntgegeben.
Der dadurch erhöhte Lehrerbedarf lässt sich also nicht ermitteln.
Im Gegensatz zur Grenzöffnung, werden die Kinder die 2019 im Land geboren werden, spätestens sechs bzw. sieben Jahre später eingeschult .. der Mindestbedarf für 2025 lässt sich daher bereits jetzt annähernd ermitteln .. muss nur vorausschauend planen..
So ein Schwachsinn, zum einen waren die Grenzen vorher auch schon offen, zum anderen war die Versorgungskatastrophe ebenfalls vor diesem Zeitpunkt bereits im Anmarsch. Diese mit den Migranten in Verbindung zu bringen, zeigt wie wenig Sachverstand zu diesem Thema vorhanden ist. Hätte die Landesregierung 2016 entsprechenden auf die Forderung der Eltern und Studierenden reagiert und bereits zu diesem Zeitpunkt eine 180° Wende in der Einstellungspolitik vollzogen, würde sich die aktuelle Situation heute anders darstellen.