Melanchthonianum bleibt bis zum Abend gegen besetzt

Das seit Freitagmorgen besetzte Melanchthonianum der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg am Uniplatz bleibt noch bis zum Abend gesperrt. Danach wird das Gebäude wieder freigegeben. Darauf haben sich die Besetzer mit der Uni geeinigt. Die Plakate zum Klimaschutz dürfen noch am morgigen Hochschulinformationstag hängen bleiben. Die Unileitung hat darauf verzichtet, Strafanzeige wegen Hausfriedensbruchs zu stellen. Immerhin wurde am Nachmittag den Hilfskräften der Uni erlaubt, das Melanchthonianum durch den Hintereingang zu betreten, um Material für Infotag zu transportieren.
Kritik kommt von der Liberalen Hochschulgruppe LHG. Der Vorsitzenderl Konstantin Pott dazu: „Es gibt viele Möglichkeiten, legal zu protestieren und seine Meinung zu artikulieren. Ob in sozialen Medien, durch Demonstrationen oder Petitionen, eine Besetzung zählt allerdings nicht dazu. Durch solche Aktionen wird dem wichtigen Thema Klimaschutz geschadet und bereits geleistete Arbeit wird zunichtegemacht, da diese immer wieder mit kriminellen Hausbesetzern in Verbindung gebracht werden wird. Warum kann nicht auf legalem Wege auf dieses Thema aufmerksam gemacht werden? Da es sich hierbei um eine Besetzung von Studenten handelt, muss sich der StuRa auch von solchen Aktionen klar distanzieren. Kriminalität hat an unserer Universität und in unserer Gesellschaft nichts verloren.“ Pott weiter dazu: „Auch das Thema einer besseren Lehre an der Uni muss mit Sicherheit diskutiert werden, allerdings nicht mit der Konsequenz, dass es gar keine Lehre mehr gibt. Morgen findet der Hochschulinformationstag statt. Welches Bild wirft diese Aktion nun auf die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg? “.
Auch vom Bundestagsabgeordneten Christoph Bernstiel (CDU) kommt Kritik. „Ich fordere die Besetzer auf, das Gebäude umgehend zu räumen“, erklärt er. „Häuser zu besetzen ist keine legitime Form der politischen Auseinandersetzung. Wer zudem „systemchange not climatechange“ fordert, der drängt die #FridaysforFuture-Bewegung in die Nähe von Linksextremisten. Mein Verständnis für diese Aktion tendiert daher gegen 0.“
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