Nach Brandserie: Ordnungsausschuss für bessere Beleuchtung in Heide-Nord

Erst war es nur ein brennendes Auto. Dann folgten immer mehr. Immer nachts. Immer in Heide-Nord. Wochenlang hielt ein mutmaßlicher Brandstifter die Anwohnerinnen und Anwohner des halleschen Stadtteils in Atem – und die Feuerwehr im Dauereinsatz. Die Angst war greifbar: Anwohner wagten sich nach Einbruch der Dunkelheit nur ungern vor die Tür, viele ließen ihre Fahrzeuge aus Sorge gar nicht mehr am Straßenrand stehen.
Inzwischen hat sich die Lage beruhigt. Die Polizei ermittelte einen Verdächtigen, einen Feuerwehrmann. Seitdem gab es keine weiteren Brände. Doch das Gefühl der Unsicherheit ist geblieben – und rückt nun ein anderes Thema in den Fokus: die unzureichende Beleuchtung an vielen Stellen des Stadtteils, insbesondere am sogenannten Außenring mit Übergang in die benachbarten Grünbereiche.
Zustimmung für AfD-Antrag im Ausschuss
Im Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt und Ordnung wurde deshalb nun ein Antrag der AfD-Fraktion diskutiert – und mit knapper Mehrheit angenommen. Der Antrag fordert, dass die Stadtverwaltung die Beleuchtung am Außenring überprüft und Möglichkeiten einer Verbesserung prüft. Vier Ausschussmitglieder stimmten dafür, drei dagegen, zwei enthielten sich.
AfD-Fraktionschef Alexander Raue begründete den Antrag mit dem anhaltenden Unsicherheitsgefühl in der Bevölkerung. „Viele Menschen verspüren ein Beklemmungsgefühl, wenn sie bei Dunkelheit unterwegs sind“, sagte er in der Sitzung. „Dem kann man mit einer besseren Ausleuchtung der Straßen leicht entgegenwirken.“
Auch sein Fraktionskollege Donatus Schmidt sprach sich für den Ausbau der Beleuchtung aus. „Wenn es nachts heller ist, passieren weniger Verbrechen“, so Schmidt. „Je besser es ausgeleuchtet ist, desto besser ist das Sicherheitsgefühl.“
Sicherheit vs. Stadtbild – eine Abwägung
Die Diskussion über mehr Licht ist dabei keineswegs neu – und auch nicht frei von Kontroversen. Kritiker argumentieren, dass eine flächendeckende Ausweitung der Beleuchtung erhebliche Kosten verursache, energieintensiv sei und das Stadtbild verändern könne. Zudem wird angezweifelt, ob mehr Licht automatisch zu weniger Kriminalität führt.
Doch die Brände und die angespannte Lage in Heide-Nord haben der Debatte neuen Schub verliehen. Für viele Bürgerinnen und Bürger steht inzwischen weniger die tatsächliche Kriminalität im Vordergrund – sondern das Gefühl, im Dunkeln nicht sicher zu sein.
„Es geht ja nicht nur um die Brände“, betonte Alexander Raue im Ausschuss, „sondern auch um Sachbeschädigungen, Vandalismus und das Sicherheitsgefühl der Anwohner.“
CDU verweist auf smarte Lichtlösungen
Auch Jörg Erdsack von der CDU-Fraktion zeigte sich offen für neue Ansätze. Er verwies auf ein Modellprojekt aus Stuttgart, wo Bürgerinnen und Bürger mithilfe einer App die Helligkeit von Straßenlaternen individuell anpassen können – etwa, wenn sie sich auf dem Heimweg befinden. So könnten Sicherheit und Energieeffizienz vereint werden.
Ob so eine App auch für Halle infrage kommt, ist derzeit noch offen. „Diese Lösung ist uns bislang nicht bekannt“, sagte Baudezernent René Rebenstorf auf Nachfrage im Ausschuss. Eine Einführung müsste geprüft werden – technisch wie auch finanziell.
Wie geht es nun weiter?
Mit dem Beschluss des Ausschusses liegt der Ball nun zunächst beim Stadtrat. Stimmt auch er zu, soll die Stadtverwaltung in den kommenden Monaten untersuchen, wo und wie die Beleuchtung am Außenring verbessert werden kann – und welche Maßnahmen dafür notwendig wären. Eine Entscheidung über konkrete Umsetzungen steht allerdings noch aus. Auch eine breite Diskussion im Stadtrat dürfte folgen.
Für viele Anwohner von Heide-Nord ist die Debatte längst überfällig. „Es kann nicht sein, dass man sich in seinem eigenen Viertel nach Sonnenuntergang nicht mehr sicher fühlt“, sagt eine Anwohnerin. Sie wohnt seit über 20 Jahren in Heide-Nord. „Die Brände haben bei uns viel Vertrauen zerstört. Jetzt muss die Stadt zeigen, dass sie uns nicht vergisst.“
Aber die Elektrisierung der Sicherheit haben Sie doch im selben Ausschuss verteufelt Herr Raue.
Es ist schon ein Unterschied ob man Drogendealer am Maritim, die am helligten Tag ungestört dealen können, meint mit Beleuchtung vertreiben zu können oder ob man das Sicherheitsgefühl für Einwohner von Heide Nord stärkt, die sich überwiegend gegen Kleinkriminelle schützen müssen.
Kleinkriminelle gibt es nur in Heide-Nord?
Licht bringt nichts für Gefühle. Und ebenso wenig gegen Kriminalität.
Naja, wenn man mehr nach „Gefühlen“ geht statt nach Fakten, interessiert das Geschwätz von gestern nicht mehr. Vielleicht will die AfD ja auch Gas oder Öllaternen anbauen. Dieses scheiß Elektrozeug, taugt doch nicht. Die Öllampen kann man zur Not mit Waltran betreiben.
Ob sich ein Pyromane von besseren Lichtverhältnissen tatsächlich hätte abschrecken lassen bleibt fraglich.
Angenommen die Brandserie hätte trotz besserer Lichtverhältnisse stattgefunden. Wäre die Lösung dann noch mehr und/oder noch stärkere Straßenbeleuchtung aufzustellen?
Auch anderenorts in Halle gibt es schlecht beleuchtete Straßen. In diesen Straßen müsste das Aufkommen von Kriminalität logischerweise auch erhöht sein um der Behauptung gerecht zu werden, dass schlecht beleuchtete Straßen Kriminalität fördern.
Rhetorisch wurde es ja nun so verpackt, dass es nicht darum geht Kriminalität zu senken, sondern den Menschen ein besseres Sicherheitsgefühl durch mehr Licht zu geben. Was macht man als nächstes, wenn trotz des besseren Sicherheitsgefühls Verbrechen passieren?
Ein gutes Sicherheitsgefühl schützt nicht vor Verbrechen oder hält die positive Energie die von Menschen mit gutem Sicherheitsgefühl ausgeht alle bösen Menschen einfach so ab?
Streife laufen wie früher und man hat Erfolg
Ich habe unseren jetzigen OB Kontaktiert gehabt, und er meinte das ,wenn er OB ist, sich mit der Polizei zusammen zu tun und was ist passiert nix. Logisch nur Floskeln
Aber es klang doch so einfach im Wahlkampf….
Es gibt nun mal Zuständigkeiten. Zuständigkeiten wie die Polizei, auf die ein OB keinen Einfluss hat. Polizei ist Ländersache und da kann der OB aller höchstens bitten. Da hier aber kein Geld und kein Personal da ist, wirds eben nix.
Was soll den in den paar Wochen seit Amtsantritt passieren? Er schnippt doch nicht mit dem Finger und alles ist gut.
Gegen bessere Beleuchtung finden sich m.E. nur wenig Argumente. Nur weil es von der AFD kommt muss es nicht schlecht sein. Ich war in Israel und zu meiner Überraschung waren dort sogar Autobahnen beleuchtet, warum wohl!
Licht verhindert keine Kriminalität.
Das ist eine wortwörtliche dumme Scheindebatte.
https://www.paten-der-nacht.de/das-problem-mit-der-gefuehlten-sicherheit-durch-strassenlaternen/
https://www.rnd.de/wissen/strom-sparen-bei-strassenbeleuchtung-steigert-das-die-kriminalitaet-3TM66CP7VRBUTMDAYIRC2AMJCM.html
Das wäre eine „freiwillige Ausgabe“.
Mann, Mann, Mann! Solche Flitzpiepen hier! —-> https://www.sueddeutsche.de/auto/strassenbeleuchtung-an-autobahnen-weniger-licht-mehr-sicht-1.1959510
Da muss immer erstmal was passieren bevor man handelt und auf die Anwohner hört. Mit besserer Beleuchtung wird sich aber auch nicht viel ändern
Egal große oder kleine kriminell Sachen müssen auf hören mit durch Lichtern! Die Geldern soll in Sicherheit gesteckt werden! Statt in Kriegstreiber und kriegsgebiete!
Bis wohl aus der russichen Trollfabrik!
„Anwohner wagten sich nach Einbruch der Dunkelheit nur ungern vor die Tür, viele ließen ihre Fahrzeuge aus Sorge gar nicht mehr am Straßenrand stehen.“
Trauen sich die Anwohner dort nicht vor die Tür, aus Angst auch angezündet zu werden?
Und wo habe sie ihre Autos abgestellt, wenn nicht am Straßenrand?
Mit einer modernen gut geplanten LED-Beleuchtung in warmweiß, die auch noch bedarfsgesteuert arbeitet könnte man die Beleuchtung verbessern, Energieverbrauch und Lichtverschmutzung reduzieren. In Wohnstraßen braucht man eigentlich nicht die ganze Nacht eine Beleuchtung. Mitten in der Nacht also z.B. von 22/23-5/6 Uhr oder in anderen Zeiträumen sollte eine Beleuchtung nach Bedarf genügen. Man stattet die Lampen also mit Bewegungsmeldern aus und immer wenn ein Auto, Fußgänger oder Radfahrer kommt, schalten sich die Lampen in der näheren Umgebung ein bzw. Werden deutlich heller. Anschließend reduziert sich die Helligkeit oder die Lampe geht aus, wenn die Person wieder weg ist. Durch diese Beleuchtung klnnte man dann gut sehen, wo gerade eine Person ist und ein potentieller Brandstifter würde durch seine bloße Anwesenheit Aufmerksamkeit generieren und zwar mehr als mit eine konventionellen Straßenbeleuchtung. Ob das technisch möglich ist, sollte von der Stadt geprüft werden.
„viele ließen ihre Fahrzeuge aus Sorge gar nicht mehr am Straßenrand stehen“. Die Anwohner nehmen anscheinend ihre Autos mit in ihre Wohnung. Und ansonsten geht es im Artikel viel um Gefühle! Na da ist die AgD der richtige Ansprechpartner. Gefühle statt Fakten!