Neuer Dienstwagen-Check der Deutschen Umwelthilfe: Rote Karte für 162 von 252 Spitzenpolitikern wegen Klimakiller-Fahrzeuge – 14. Platz für Sachsen-Anhalt

Im 18. Dienstwagen-Check der Deutschen Umwelthilfe (DUH) fallen knapp drei Viertel der befragten Spitzenpolitikerinnen und Spitzenpolitiker durch: 186 von 252 Politikerinnen und Politiker auf Bundes- und Landesebene überschreiten mit ihren Dienstwagen im Realbetrieb teils deutlich den EU-Flottengrenzwert, kritisiert die DUH. Davon erhalten 162 Politikerinnen und Politiker eine Rote Karte, weil der CO2-Ausstoß ihrer Dienstwagen 20 Prozent über dem europäischen Flottengrenzwert liegt. Vergangenes Jahr musste die DUH noch 190 Rote Karten verteilen. Insgesamt hat sich der durchschnittliche CO2-Verbrauch der reinen Verbrenner-Dienstwagen auf der Straße im Vergleich zum Vorjahr erhöht (von 199 g CO2/km auf 209 g CO2/km).
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff fährt einen zwei Jahre alten BMW 740Ld xDrive mit 6,5 Litern Diesel auf 100 Kilometer und einem Ausstoß von 171 Gramm CO2 pro Kilometer. Bis auf Wissenschaft-Minister Armin Willingmann mit einem Hybrid haben alle anderen Minister in Sachsen-Anhalt ein Diesel-Fahrzeug. Das Land erhält von der Umwelthilfe den 14. Platz, nur Nordrhein-Westfalen und Mecklenburg-Vorpommern schneiden noch schlechter ab.
Doch vor allem die selbsternannte Klimaregierung fährt wie im Vorjahr ungebremst gegen die Wand: 7 von 9 Bundesministerinnen und -ministern liegen mit ihren Dienstwagen teils deutlich über den erlaubten 95 g CO2/km. Schlusslicht neben Bildungsministerin Bettina Stark-Watzinger ist erneut Justizminister Marco Buschmann. Deren Dienstwagen stoßen auf der Straße mehr als doppelt so viel CO2 aus wie der EU-Flottengrenzwert erlaubt. Lediglich die Familienministerin Lisa Paus und Entwicklungsministerin Svenja Schulze halten mit ihren Elektroautos den Grenzwert ein. Besonders kritisch sieht die DUH, dass immer noch 96 Politikerinnen und Politiker auf Plug-in-Hybride und somit auf besonders klimaschädliche Fahrzeuge setzen; im Vorjahr lag die Zahl der Plug-in-Hybride mit 112 noch deutlich höher.
Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der DUH: „Das Ergebnis unserer diesjährigen Umfrage ist entlarvend: Die Bundesregierung ist kein Vorbild. Zu viele Regierungsmitglieder, einschließlich der Staatssekretärinnen und -sekretäre, setzen auf klimaschädliche Autos mit Plug-in-Hybridantrieb. Diese erscheinen auf dem Papier umweltfreundlich, sind tatsächlich aber wahre Klimakiller. Dieser Stillstand bei den Dienstwagen ist sinnbildlich für den gesamten Verkehrssektor, der beim Klimaschutz ebenfalls stagniert. Wenn die Bundesregierung ihre Glaubwürdigkeit nicht vollständig verlieren will, muss sie dringend umsteuern. Dasselbe gilt auf Landesebene: So fahren der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen Hendrik Wüst und der Regierende Berliner Bürgermeister Kai Wegener Symbole der klimafeindlichen Verkehrspolitik ihrer Verbrenner-Lobby-Partei CDU: Deren Dienstautos, beides Audi A8, haben einen realen CO2-Ausstoß, der viermal so hoch ist wie der Flottengrenzwert. Angesichts der hochmotorisierten Spritschlucker, die viele Politikerinnen und Politiker fahren, wundert es nicht, dass auch die deutsche Automobilindustrie nach wie vor auf große und teure Verbrenner setzt, anstatt endlich sparsame und kleine Elektrofahrzeuge anzubieten. Wir fordern alle Spitzenpolitikerinnen und Spitzenpolitiker auf, jetzt mit gutem Beispiel voranzugehen und – wenn ein Dienstwagen unverzichtbar ist – auf emissionsarme Fahrzeuge zu setzen. Besonders absurd ist der PS-Wahn von Kai Wegner und Iris Spranger, die im Stadtstaat Berlin trotz verhältnismäßig kurzer Wege die schmutzigsten Spritschlucker überhaupt fahren.“
Positiv hervorzuheben sei laut DUH der gestiegene Anteil batterieelektrisch betriebener Dienstfahrzeuge auf 34 Prozent.
Jens Hürdler, Senior Expert Verkehr und Luftreinhaltung bei der DUH: „Es gibt zwar Lichtblicke in unserem Dienstwagen-Check, sie reichen aber noch lange nicht für eine konsequente Kehrtwende in Richtung Klimaschutz. Einige Politikerinnen und Politiker setzen zwar auf elektrisch betriebene Dienstwagen, diese sind dann aber teils völlig überdimensioniert und verbrauchen so viel Strom, dass wir diesen auch eine rote Karte geben müssen. Dies betrifft zum Beispiel den Dienstwagen des Berliner Senators für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen Christian Gaebler, einen Audi SQ8 Sportback e-tron. Das zeigt: Batterieelektrische Antriebe sind nicht per se emissionsfrei, sondern ihre Klimawirkung hängt auch vom Anteil fossiler Energien im Strommix ab. Effizienzstandards für E-Fahrzeuge sind daher überfällig, ebenso wie eine transparente und ehrliche Verbrauchskennzeichnung.“
Soll Herr Haseloff in Zukunft mit dem Lastenrad kommen?
Hier spielt die Sicherheit auch eine große Rolle sowie der Umgang mit den Haushaltsmitteln der Steuerzahler. Ein Diesel mit einem Verbrauch von 6,5L ist doch vollkommen okay. Was gibt es da zu meckern und was hat dies hier auf dieser Plattform zu suchen?
Genaue! Andere Politikerinnen nehmen das Flugzeug 🙂
Auch die Politiker von Sachsen-Anhalt fliegen, wenns ansteht. Aber auch zum Flughafen müssen die erst mal kommen.
Und das auch nicht jeden Tag. Irgendwann müssen die sich auch mal im Land bewegen. Das sicher nicht mit DB und Linienbus.
Und wenn deren Fahrer nicht in der Nähe der Politiker wohnen, müssen die auch erst mal fahren.
Vor paar Jahren wohnte auch mal ein Minister in Halle. Ich hab da manchmal eine schwarze Limousine warten sehen. Irgendwann stieg auch der Minister zu.
Hasselhoff fährt mit 6,5 l Diesel,, mit einen 4,0 l BMW,,, ich lach mich tot
CO,
Sie kennen offenbar die hochwertigen Fahrzeuge von BMW nicht. Mit Zylinderabschaltungen und anderer Technik ist der Verbrauch bei einem 4-Liter-Diesel mit 6,5 Liter Diesel auf 100 Kilometer durchaus möglich.
Einfach mal bei einem BMW-Händler vorbeischauen, staunen und kaufen. 🙂
@PH
Ja klar aufn Papier…
Als ob sich Rainer mit 100Km/h über die Autobahn chauffieren lassen würde.
bei 30 kmh vielleicht mit einen Zylinder
aber so fahren sie nicht 🙂
PaulusHallenser kennt „offenbar die hochwertigen Fahrzeuge von BMW nicht“. Sonst wüsste er nämlich, dass die Zeiten, wo der Hubraum in der Bezeichnung stand, längst vorbei sind. Der in Rede stehende Diesel ist ein 6-Zylinder mit 3 Litern Hubraum (immer noch schlimm genug, mindestens 2 Tonnen schwer und von über 300 PS durch die Gegend geprügelt).
Oh, da fühlt sich jemand angegriffen. Dieselautos gehören aufs Abstellgleis. Vorbildwirkung ist wichtig
Es gibt keine „Klimakiller“-Fahrzeuge. Allein diese Formulierung zeigt, was der Artikel bezwecken will.
Der Verkehr ist der hauptsächlichr CO2-Erzeuger.
Dbh 9.7.
Wenn der hauptsächlich elektrisvh gefahren wurde, dann schon. Aber dem ist wohl nicht so. Und weil der schwerer ist , verbraucht der auch mehr.
Sicherlich sollen die nun nicht im Smart oder Microlino kutschiert werden.
______
Ach nee?
Wie oft hat ein heute 10-jähriges Kind zum Schlittenfahren geeigneten Schnee in Halle erlebt? Und auch in höheren Lagen wie zB Harz waren die Skilifte kaum in Betrieb.
Ich brauche zwar keinen Schnee, aber der gehört doch einfach dazu.
Und schon vergessen, was anderswo war, zB https://earthobservatory.nasa.gov/images/152995/in-the-grip-of-global-heat oder die Toten bei der Hadsch oder
https://www.lvz.de/panorama/hitzewelle-nicht-nur-in-mekka-diese-laender-kaempfen-mit-extremtemperaturen-V5MLVG3LJJAJ3AZLWETTAWVJJE.html .
https://www.lvz.de/panorama/weltweite-temperaturrekorde-letzte-13-monate-waren-die-warmsten-seit-aufzeichnungsbeginn-5b23caea-7b7f-42a3-9817-5675ea7a32a7.html
Aber die Erde ist wohl näher an die Sonne gekommen?
„endlich sparsame und kleine Elektrofahrzeuge anzubieten“
Die Leute wollen aber keine kleinen Autos und lassen sich auch nicht in winzige Knutschkugeln zwingen!
„Plug-in-Hybridantrieb […] wahre Klimakiller“
Hieß es nicht vor kurzem noch, Hybrid ist sooo gut für die Umwelt, jetzt sind es plötzlich Klimakiller? Lächerlich.
Und diese „wir zwingen die Leute zu Elektroautos“-Bevormundung wird man sich nicht gefallen lassen…
Und diese „Wir zwingen die Landbevölkerung zu Autos, indem wir keinen ordentlichen öffentlichen Verkehr anbieten“-Bevormundung lässt man sich klaglos gefallen…
Wenn der hauptsächlich elektrisvh gefahren wurde, dann schon. Aber dem ist wohl nicht so. Und weil der schwerer ist , verbraucht der auch mehr.
Sicherlich sollen die nun nicht im Smart oder Microlino kutschiert werden.
erinnert mich ein wenig an die DDR :
Wasser predigen und Wein trinken
„7 von 9 Bundesministerinnen und -ministern liegen mit ihren Dienstwagen teils deutlich über den erlaubten 95 g CO2/km. Schlusslicht neben Bildungsministerin Bettina Stark-Watzinger ist erneut Justizminister Marco Buschmann.“
Voll die Vorbilder also. Aber dem einfachen Volk ans Verbrenner-Auto wollen.
„Bis auf Wissenschaft-Minister Armin Willingmann mit einem Hybrid haben alle anderen Minister in Sachsen-Anhalt ein Diesel-Fahrzeug. Das Land erhält von der Umwelthilfe den 14. Platz, “
Also endlich mal vor der eigenen Tür kehren. Oder sind den Politikern ihre eigenen Vorgaben nicht bekannt?
Ist halt schwierig. Hier wird ja auch gegen die Plug-in-Hybride gewettert, obwohl diese Autos die 95 g CO2/km einhalten.
„Matze“Plug-in- Hybride vereinen das Schlechte beider Welten(Verbrenner und Strom), und können schon aufgrund von Gewicht und Verbrennermotor nicht umweltfreundlich und effizient sein. Effizient ist nur der ÖPNV oder im Ausnahmefall ein kleines und leichtes Elektrofahrzeug. Etliche Politiker*innen fahren selbstverständlich mit dem Zug. Dass einige Politiker tatsächlich noch solche umweltschädlichen Autos fahren, ist mehr als ärgerlich und ist ein schlechtes Vorbild.
„…Hier wird ja auch gegen die Plug-in-Hybride gewettert, obwohl diese Autos die 95 g CO2/km einhalten….“
Das kann man in der Praxis so pauschal nicht sagen. Diese Werte können nur eingehalten werden, wenn die Lademöglichkeit konsequent genutzt wird. Das setzt einerseits eine gewisse Einsicht seitens des Nutzers voraus und andererseits, dass das Laden komfortabel und schnell geht; an letzterem mangelt es bei PHEV besonders oft.
Für typische Privatnutzer könnte ein PHEV schon eine Lösung sein, wenn die elektrischen Komponenten so leistungsfähig sind, dass man seine täglichen Pendelstrecken rein elektrisch zurücklegen könnte und nur für Fernstrecken den Verbrenner benötigt.
Manche Konstruktionen sind jedoch regelrecht widersinnig und verschleißen darüber hinaus auch noch den Verbrenner besonders stark, weil dieser nie richtig warm wird.
Das ist aber so gegeben. Die Reichweite liegt bei mir bei 115km. Das reicht locker auf Arbeit und zurück, sowie zum einkaufen, als auch mal eine Fahrt nach Leipzig.
Nur für die langen Strecken benötigt man noch den Verbrenner.
Die Ladezeit für die 20kw liegt bei 3h, da man mit 7kw/h laden kann.
Ich bin jetzt 50k km gefahren und davon 40k elektrisch.
Zusätzlich wird auch die Energie beim ausrollen und bremsen genutzt, so dass der durchschnittliche Verbrauch beim Verbrenner auch sinkt.
Frag die doch mal! Einfach per Mail. Kannst ja die Antwort hier reinstellen, wenn die denn antworten. Die Wahlen sind ja hier noch etwas fern.
Respekt vor diesem Bundesland. Der 14. Platz unter den Bundesländern bei einem Wettbewerb der DUH ist ein Ritterschlag.
Wenn dieser Abmahnverein Langeweile hat, möge er sich mit den Fussballfans im Außenministerium beschäftigen.
Was wird denn erwartet von den fetten Bonzen mit ihren dicken Pensionen und Diäten
Hier müssten endlich alle Politiker auf Bahn oder Lastenfahrrad ( wegen der Unterlagen) umsteigen. 👍🏼😄
Haben diese Auswertungen der DUH irgendeine Relevanz ? Man könnte ja umgekehrt bei der DUH mal nachhaken, wie oft deren Bonzen in Urlaub fliegen und wie groß deren CO² Abdruck ist.
Vorbild Wirkung gibt’s in der Politik nicht.