Pflasterstraßen in Halle (Saale) abschleifen statt teuren Ausbau? Planungsausschuss lehnt Volt-Antrag ab
Die Diskussion um die Zukunft der halleschen Pflasterstraßen hat im Ausschuss für Planungsangelegenheiten und Stadtentwicklung für Kontroversen gesorgt. Die Fraktion Volt / MitBürger wollte mit einem Pilotprojekt prüfen lassen, ob sich Kopfsteinpflasterstraßen durch Abschleifen glätten und dadurch kostengünstig sowie barriereärmer gestalten lassen. Der Antrag wurde jedoch vom Ausschuss abgelehnt – lediglich eine Stimme sprach sich dafür aus, die von Ferdinand Raabe.
Barrieren für viele Verkehrsteilnehmer
In zahlreichen Gründerzeitvierteln Halles prägen historische Kopfsteinpflasterstraßen das Stadtbild. Doch die unebenen Oberflächen sind für viele Verkehrsteilnehmende zum Problem geworden. Wie Volt-Stadtrat Ferdinand Raabe im Ausschuss betonte, stellen sie nicht nur für Radfahrende, sondern auch für Menschen mit Rollator, Kinderwagen oder Mobilitätseinschränkungen eine erhebliche Barriere dar. Hinzu komme die starke Lärmbelastung, insbesondere durch den motorisierten Verkehr. Raabe verwies darauf, dass andere Städte in Deutschland bereits erfolgreich erprobt hätten, Kopfsteinpflaster durch Abschleifen um wenige Millimeter zu glätten. Diese Maßnahme könne den Fahrkomfort verbessern und gleichzeitig das historische Stadtbild bewahren. Zudem bleibe im Gegensatz zur Asphaltierung die Versickerungsfähigkeit der Flächen erhalten.
Verwaltung sieht hohe Kosten
Die Stadtverwaltung zeigte sich jedoch skeptisch. Norbert Schültke, Fachbereichsleiter Mobilität, führte im Ausschuss aus, dass die vermeintlich kostengünstige Lösung in der Praxis kaum Einsparungen bringe. Man habe sich bei der brandenburgischen Stadt Eichwalde erkundigt, wo das Verfahren bereits getestet wurde. Allein die Vermessung koste rund 5.000 Euro pro 100 Meter Straße. Hinzu kämen hohe Entsorgungskosten für Schleifwasser und Rückstände – eine mittlerweile fünfstellige Summe. Insgesamt lägen die Kosten kaum unter denen eines vollständigen Straßenausbaus.
Historisches Pflaster – kulturelles Erbe mit Konfliktpotenzial
Das hallesche Stadtbild wird vielerorts durch historisches Pflaster geprägt, doch sein Erhalt steht zunehmend im Spannungsfeld zwischen Denkmalschutz, Verkehrssicherheit und Barrierefreiheit. In zahlreichen Straßen ist das Pflaster in einem schlechten Zustand, die Oberflächen sind uneben und stellen sowohl für Radfahrende als auch für Fußgängerinnen und Fußgänger eine Herausforderung dar. Die Idee eines Pilotprojekts zielte darauf ab, praktische Erfahrungen zu sammeln und die Wirksamkeit sowie Akzeptanz der Schleifmethode in Halle zu testen. Trotz des abgelehnten Antrags könnte das Thema in Zukunft erneut auf die Tagesordnung kommen – insbesondere, wenn die Stadt langfristig Lösungen sucht, um historische Straßen gleichzeitig barriereärmer und kosteneffizienter zu gestalten.










Nur noch lächerliche Vorschläge aus der Ecke.
Ferdinand Raabe,dass sagt alles 🙈
„Raabe verwies darauf, dass andere Städte in Deutschland bereits erfolgreich erprobt hätten, Kopfsteinpflaster durch Abschleifen um wenige Millimeter zu glätten.“
Wahrscheinlich hat kein Stadtrat den Sinn verstanden. Raabe schlägt vor, Kopfsteinpflaster um wenige Millimeter abzuschleifen, um es „glatter“ zu machen. Der Begriff „glätten“ ist irreführend und lässt vermuten, dass die Fläche spiegelglatt und damit rutschiger werden soll – genau das Gegenteil von dem, was auf Kopfsteinpflaster wünschenswert ist. Stattdessen sollte präziser formuliert werden, dass es um ein sanftes Angleichen der Steinoberflächen geht, um Komfort und Geräuschentwicklung zu verbessern. Das passende Verb wäre „abrunden“.
Neuer Vorschlag: Einfach die Löcher wegsprengen. Das ist genauso sinnvoll, wie Mulden in die Straße schleifen, durch welche der Unterboden dann durchschaut.
Volt eben: Idee führt zu weiterer finanziellen Löchern, die anderen Löcher sind nun noch breiter, aber Hauptsache alle künstlich beschäftigt.
Du hast von der technischen Praxis keine Ahnung aber sehr viel Meinung. Typisches Bildungsniveau der Hansestadt Halle so war es bereits immer und da ist man auch stolz drauf gelle?
Kleiner Tipp: es führt nicht zu weiteren finanziellen Löchern wenn es die im Vergleich zum ausbaggern und Neubau einer Straße günstigere Variante ist und gleichzeitig das historische Stadtbild bewahrt.
„Verkehrsteilnehmende“ 🤣 An dem Punkt hattet ihr mich als Leser des Artikels verloren
Genau das ist bei Vielen das Problem: Sie hören einfach auf zu lesen, haben aber dann sehr viel Meinung zum Thema.
Es kommt darauf an, ob man Wörter verschandelt. Wenn ja, lohnt es sich nicht den Schwachsinn weiter zu lesen.
Dann mach es nicht. Ist dein gutes Recht.
Aber dann spar dir auch Kommentare dazu. Bringt niemanden weiter.
Trotzdem danke für deinen wichtigen Kommentar.
Es stört wenn man eine kurze Version nimmt statt autofahrerinnen und Autofahrer komplett auszuschreiben? Oder soll man lieber nur Autofahrerinnen schreiben denn Männer sind da ja schließlich auch mit erwähnt?
Guten Abend meine Damen und Herren, willkommen zu der Tagesschau…
Menschen sind so lächerlich
Völlig falscher Ansatz. Da merkt man mal wieder dass diese Traumtänzer überhaupt keine Ahnung haben. Die können anscheibend noch feldweg denken, aber beim Pflasterstrin und seinen Besonderheiten hört es auf.
Die meisten Pflasterstraßen sind durch Senkungen und unsachgemäße Reparaturen, sowie fehlenden Steinen in einem unschönen Zustand. Egal wie glatt die Steine poliert und begradigt werden, eine Straße aus Steinen ist durch ihr Gefüge niemals mit einem aus Schwarzdecke gegossenen Weg vergleichbar. Das wird niemals Hackenschuhtauglich, der Rollator wird immer schlecht laufen uns warum wohl hatten die Kinderwagen der Altvorderen große Räder? Genau, damals wäre keiner auf die Idee gekommen ein Kinderwagenrad mit 4cm Durchmesser zu bauen, das überall feststecken wird. Damals war Haltbarkeit und Funktion vor Design.
Aber gut, ich schleife alse die Steine Plan, was passiert?
Spätestens nach 5 Jahren wird man erneut den einen oder anderen Stein mit kippcharakter finden, der nun eibe scharfe kante nach oben streckt, weil das Gefüge wandert. Auch aus diesem Grund waren die alten Steine auch alle abgerundet behauen.
Ziehe ich in eine Straße mit Pflastersteinen, weiß ich von dem lauteren Rollgeräusch.
Dafür weiß ich aber auch dass der Verjehr um einiges langsamer drüber rollt, als wäre es ne glatte Rennstrecke vorm Haus, dazu hat ein sehbehinderter oder Blinder Mitmensch ebenfalls die Chance ein Auto zu hören, das angerollt kommt. Gerade die leisen Elektroautos machen da richtig Probleme.
Die alten Steine aufnehmen und komplett neu verlegen wäre richtig.
Ein guter Steinsetzer vom Fach im SBTK schaffte damals 15qm am Tag. Damit meine ich einen, der es von der Pike auf gelernt hat, der einen Stein zur Not auch zurecht hauen kann und der vor allem die korrekte Verlegung drauf hat.
Keinen Hiwi, der mal gezeigt bekommen hst wie man Betonsteine möglichst schnell in die Fläche rotzt.
Das Problem ist, der Beruf des Steinsetzers ist nahezu ausgestorben.
Zusätzlich müsste man Fußgängerquerubg neu denken. Andere Oberfläche, andere Materialien, hier müsste der Denkmlsschutz Abstriche machen müssen.
Ein Pflasterstein aus Granit/ Porphyr / Basalt ist auch im Neuzustand ein arg unregelmäßiges Ding. Dafür hat der Naturstein quasi das ewige Leben, es gibt Pflastersteine, die liegen seit 200 Jahren und länger und haben keinen nennenswerten Abrieb oder sonstige Schäden am Stein erfahren. Das ist der gleiche Klumpen, der er war als noch Beschlagene Hufeisen und eisenbereifte Kutschen funkenschlagend darüber gerüttelt sind. Abrieb am Stein gibt es seit dem Gummirad de facto nicht mehr. Eher Poliereffekte und zu glatte Oberflächen.
Fehlende Steine müssen schnell fachgerecht ersetzt werden.
Das Idiotischste was man machen kann ist, auf eine gepflasterte Straße Schwarzdecke zu schmieren. Die Gründung der Pflastersteine arbeitet, die Steine „schwimmen“ja de Facto auf der Bettung die mal mehr oder weniger Feuchtigkeit aufgenommen hat und das Gefüge leicht anhebt oder seitlich verschiebt. Damit hat die Pflasterstraße einen anderen Ausdehnungskoeffizienten als das bituminöse Gemisch darüber. Im Ergebnis reisst und bröselt die Schwarzdecke immer nach wenigen Jahren.
Künstliche Pflastersteine aus Beton halten nicht allzu lange und Gott behüte uns vor erneuten großflächigen Einbau künstliche entstandener weil gegossener Mansfelder Kupferschlackesteinen. Die blauen Dinger mit dem Reibbeiwert von Glatteis im Nieselregen, will bestimmt keiner mehr. Abgesehen davon sind alle Bergbau Restschlacken problematisch, weil immer mit der Möglichkeit eines Einschlüsse von strahlendem Material gerechnet werden muss.
Nicht alles richtig, da alte Pflastersteine oft eine sehr unebene Oberfläche haben.
Und ja, Pflaster gibt es ja kaum noch! „Das Idiotischste was man machen kann ist, auf eine gepflasterte Straße Schwarzdecke zu schmieren.“ Das ist wohl wahr!
Und ja, das Erste sollte eine Neuverlegung sein!
Es wäre klug, die Schwarzdecke unter das Pflaster zu machen und dazwischen etwas Sand und Fugenmasse.
Aber nein, selbst das beherrscht man nicht mehr siehe den räudigen Zustand in der Kleinen Ulrichstraße.
Ich schlage vor, die Pflastersteine einzeln mit Stückchen einer Antirutschmatte zu verkleben( Sekundenkleber).
Pflasterstraßen sind in Halle teilweise über 100Jahre alt und für heutige Belastungen auf klassifizierten Straßen ungeeignet. Ein Fräsen/Schleifen würde die Steine bzw das Gefüge der Steine nur weiter schwächen. Diese vorgeschlagene Methode ist Unsinn. Wenn heute die Ebenheit zu wünschen lässt dann ist dies ausschließlich auf Überbelastung, mangelnder Untergrund, unsachgerechte Aufgrabungen u Verschleiß zurückzuführen. Was bliebe vom Kleinpflaster (ca 10x10x10cm) rund um die Pauluskirche denn z.B. übrig nach abschleifen? Eine Straße die Gehwegstandard hat.
In Bad Lauchstädt sind vor ca 3Jahren alte Steine aus der Straße bearbeitet, ca 2cm abgesägt worden und im Gehweg neu verlegt worden. Das passt, aber teuer.
„Pflasterstraßen sind in Halle teilweise über 100Jahre alt und für heutige Belastungen auf klassifizierten Straßen ungeeignet.“ das stimmt nicht unbedingt. auf der alten Pflastersteinstraße (Kaiserslauterer Straße) kann man mit dem großen Kettenbagger drüberfahren, ohne dass sie Schaden nimmt. Die hält mehr aus, als die modernen, asphaltierten Straßen.