Tornau bleibt weiter in der Schwebe: Planungsausschuss vertagt Vorlage zur Prüfung eines neuen Gewerbegebiets
Der Ausschuss für Planungsangelegenheiten und Stadtentwicklung Halle (Saale) hat am Dienstag eine Vorlage zu Gewerbegebiet Tornau vertagt. Der hallesche Stadtrat hatte 2019 per Beschluss bestimmt, dass es hier kein neues Gewerbegebiet geben soll. Doch eben jenen Beschluss will die Stadtverwaltung aufheben lassen.
Bereits in der Einwohnerfragestunde haben sich Anwohner kritisch zu Wort gemeldet. Boden werde versiegelt, Existenzen von Landwirten bedroht, meinte Iris Bereuther. Marco Oswald wollte wissen, was sich denn an den Gründen von vor 6 Jahren geändert hat, damals sprach sich ein Gutachten gegen den Standort aus. Zudem solle die Stadt eher brachliegende innerstädtische Gebiete prüfen, sich zudem auf die Schaffung hochwertiger Arbeitsplätze konzentrieren.
Was sich geändert hat, ist einfach erklärt: “Wir haben einen neuen Protagonisten”, sagte Baudezernent René Rebenstorf. Es sei das gute Recht des neuen Oberbürgermeister Dr. Alexander Vogt, eigene Schwerpunkte zu setzen. Nach der Suspendierung von OB Bernd Wiegand hat sich die Stadtspitze zunächst auf die Innenentwicklung konzertiert. “Wir wissen, dass wir keine großen Gewerbeflächen haben”, sagte Rebenstorf. Die Flächenverfügbarkeit sei sehr überschaubar. Den Nutzen muss eine Machbarkeitsstudie der stadteigenen Ansiedlungstochter EVG aufzeigen. Konkrete Firmen stehen noch nicht im Fokus. “Aber Logistik haben wir genug”, betonte Rebenstorf. Möglicherweise gebe es Firmen in Halle, die sich erweitern wollen und ohne entsprechende Flächen die Stadt verlassen.
Auch Grünen-Stadtrat Wolfgang Aldag fragte nach dem Mehrwert. Zudem handele es sich um ein angesichts des Klimawandels wichtiges Kaltluftentsteheungsgebiet. OB-Referent Achmed Großer verwies darauf, dass man sich erst in einer Prüfung befinde. Gegenüber 2019 gebe es vielleicht ganz andere Möglichkeiten, beispielsweise geänderte Förderbedingungen. Das soll eine Prüfung herausfinden – und das nicht nur in Tornau, sondern im ganzen Stadtgebiet. “Wir wollen nichts auslassen, wo es für Halle ein gutes Gewerbegebiet geben könnte.”
Eric Eigendorf (SPD) nahm Bezug auf den Neubau einer Justizvollzugsanstalt. Hier ist durch die Landesregierung immer noch keine Standortentscheidung getroffen worden. Man solle es tunlichst vermeiden, nach Magdeburg ein Signal zu senden, dass man den JVA-Standort aufgegeben habe. Großer betonte, dass auch die JVA Bestandteil der Prüfung ist, denn hier geht es auch um Abstandsflächen. Unterdessen sieht Klaus E. Hänsel (FDP) keine Probleme durch die Versiegelung von Flächen. Er sei bei einer Firma beschäftigt, die am Bau der JVA Volkstedt beteiligt ist. Daher wisse er, dass es durch die Gründächer und die Bereiche zwischen den Gebäuden ausreichend Grünflächen gebe.











Dann sollte der neue OB mal Gründe finden. Ein neuer OB ist kein ausreichender Grund, einen auf Gutachten beruhenden Beschluss einfach aufheben zu lassen. Und solange nicht klar ist, ob und wie die neue JVA dort aussehen soll, braucht man auch gar nicht weiter über ein neues Gewerbegebiet diskutieren.
Lüge nicht rum. Die große Mehrheit der Hallenser betrachtet das Areal als Entwicklungsgebiet, das für das wirtschaftliche und finanzielle Überleben der Stadt unerlässlich ist. Aufgrund der kleinen grünradikalen Clique um Wiegand/Paulsen wurde das Gebiet aufgrund der Wünsche der Grünen für Entwicklungspolitik gesperrt, was ein Angriff gegen die Mehrheitsbevölkerung war. Gut, dass es endlich wieder einen OB gibt, der im Interesse der Gesamtstadt denkt und agiert.
Dietrich, du kennst das Gebiet nicht und warst noch nie da, stimmt‘s? Viele andere Hallenser fahren da regelmäßig hin um spazieren zu gehen. Nicht umsonst geht da der Lutherweg lang und viele Fahrradwege. Aber betoniert ruhig alles zu, den es wird ja soviel Geld damit verdient (natürlich nicht von Halle, für unsere Stadt wird es bestenfalls eine rote Null werden). Für Herrn Vogt scheint es wichtiger zu sein, ein Zeichen gegen eine vermeintliche „grünradikalen Clique“ zu setzen, als mit Weitblick zu handeln.
PS: ich wähle auch konservativ, darum ist es mir wichtig, dass meine Heimat und Umgebung lebenswert bleibt.
Der Lutherweg führt über den Franzosensteinweg. Der ist nicht Teil des Gebiets, das bebaut werden soll. Wenn wenigstens die gröbsten Löcher in der Kirschallee verfüllt werden, kann man dort auch wieder mit dem Fahrrad langfahren. Der Rest ist Acker. Da kann man weder fahren noch spazieren gehen.
Bist du dir sicher, dass du von der gleichen Gegend redest?
Der Lutherweg hört natürlich nicht am Franzosensteinweg auf, sondern führt wirklich dann genau an dieser Fläche weiter, genau wie der Fahrradweg zum Petersberg, auch der Halle-Fuhne-Radweg! Und auch der Europawanderweg E11! Und der Weg hat keine Schlaglöcher! Die MZ Fahrradtouren führen da regelmäßig lang, weil er wahrscheinlich zu den schönsten um Halle gehört. Zumindest bis jetzt…
Dietrich, Du lügst – und das weißt Du.
Und du schwurbelst, das weißt du auch Kurt!
Auch hier, bitte eine Quelle für die Aussage „Die große Mehrheit der Hallenser betrachtet das Areal als Entwicklungsgebiet, das für das wirtschaftliche und finanzielle Überleben der Stadt unerlässlich ist. “ nenne und diese ordentliche belegen. Da beim letzten Mal keine Reaktion und keine Nennung einer Quelle erfolgte, denke ich dass es sich hier um ein Scheinargument ohne Belege handelt.
Kaltluftentstehungsgebiet?🤦
Politiker waren schon immer schlechte Unternehmer.
Kein Mensch würde 100 Millionen investieren, damit er jährlich 1 Million wieder einnimmt. Und die Kosten heute für die Erschließung so eines Gewerbegebietes sind mindest doppelt so hoch wie damals beim StarPark, wo hingegen die Gewerbeeinnahmen heute leider sich nicht verdoppelt haben. Dazu kommen dann noch Instandhaltungskosten etc (25 Mil waren es voriges Jahr bei StarPark, glaube ich). Aber es ist ja nicht ihr eigenes Geld, was unsere Politiker so großzügig ausgeben wollen, es sind ja nur unsere Steuergelder.
Und ich kenne keinen, der da arbeitet oder arbeiten möchte, auch wünsche ich meinen Kindern, dass sie einmal einen bessern Job als im StarPark I oder II finden. Ich denke, auch die Befürwortern hier, wollen nicht weit außerhalb der Stadt im Nirgendwo arbeiten. Gute Arbeitsplätze gehören nah an Städte, nicht isoliert – Pendeln und Logistik werden teuer, und die händeringend gesuchten Facharbeiter lockt man damit nicht.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, das unsere Politiker in Magdeburg (den die entscheiden darüber – durch ihre Fördergelder, um die Halle wieder betteln muss), dass so toll finden, denn die bangen ja selber, dass sie ihr großes Gewerbegebiet(INTEL!) irgendwann einmal vollbekommen.
Deswegen muß Halle weg von Magdeburg.
Jede Großstadt braucht Gewerbegebiete.
Und die Lage des gebietes in Tornau wäre sehr gut.
Halle IST weg von Magdeburg. Die Stadtzentren haben sich in den letzten 500 Jahren kein Mü aufeinander zu (oder sonst irgendwohin) bewegt. Für Gewerbegebiete ist genug Platz zwischen den Städten.
Fakt ist: Alles spricht gegen ein weiteres Gewerbegebiet auf wertvollem Boden. Die Gründe wurden bereits mehrfach aufgeführt.
Wenn man sich die JVA Volkstedt mal so im Luftbild anschaut, kennt man jetzt also den Maßstab der FDP für Grünflächen. Ist dann wohl leider genau so trostlos wie der Rest, den die Partei so von sich gibt.
In verschiedene Denkweisen kann man sich nicht hineinversetzen. Wertvolle Böden versiegeln und dann begrünte Dächer als Alternative sehen. Ohwei. Kann man auf dennen auch Getreide anbauen? Anstatt die wichtige Landwirtschaft regional zu stärken können wir ja lieber importieren. Es wird immer gepredigt das wir verantwortlich für die kommenden Generationen sind, diese Verantwortung sehen ich bei unseren politischen Vertretern momentan überhaupt nicht.