Planungsausschuss vertagt Mietspiegel wegen offener Fragen – Mieterrat befürchtet für Halle höheres Mietniveau als Leipzig

Die Stadt Halle (Saale) soll nach elf Jahren wieder einen Mietspiegel bekommen. Doch mit dem Entwurf ist der Mieterrat nicht einverstanden, auch Stadträte haben noch offene Fragen. Der Entwurf wurde deshalb zunächst vertagt.
Wichtige Merkmale eines qualifizierten Mietspiegels würden in dem Halleschen Entwurf fehlen, sagt der Mieterrat. Als Konsequenz hätte Halle ein höheres Mietpreisniveau als in Leipzig. Unter anderem stört sich der Mieterrat daran, das zu DDR-Zeiten erbaute Wohnungen in zwei Bauzeiträume mit unterschiedlichen Abschlägen bei der Durchschnittsmiete eingeteilt sind – DDR-Wohnungen aus den Jahren 1946 bis 1969 werden höher bewertet als die Gebäude der Jahre 1970 bis 1990. Auch die Unterscheidung nach Erdgeschoss oder Dachgeschoss, nach Wohnungsmerkmalen wie dem verwendeten Bodenbelag (PVC, Laminat etc), Lärmbelastung, Grünflächen in der Nähe, das Aussehen des Treppenhauses oder der Zustand der Fassade werden nicht bewertet, beklagt der Mieterrat. “Das ist eine Nebelkerze, die hier gezündet wird”, sagte Klaus-Dieter Zimmermann.
Der Vorsitzende des Mieterrats, Peter Scharz, bemängelte auch, dass energetische Aspekte gar keine Rolle spielen – also beispielsweise eine gute Fassadendämmung. Er sei nicht bereit, ein solches Vorgehen zu akzeptieren. Der Verwaltung warf er vor zu mauern. Dies wies Baudezernent René Rebenstorf zurück. Man habe den Mietspiegel nach bestem Wissen und Gewissen erarbeiten lassen.
Den kompletten Methodenbericht vermisst Yvonne Winkler (MitBürger). “Wie sollen wir über etwas entscheiden, wo wir die Methoden nicht kennen?”, sagte sie und nannte das Verhalten der Verwaltung “aberwitzig”. Denn erst nach dem Beschluss des Mietspiegels im Stadtrat will die Stadt die genauen Methoden offenlegen. Eric Eigendorf (SPD) befürchtet gar eine Ablehnung durch den Stadtrat, wenn die Stadt bei dieser Auffassung bleibt. Baudezernent René Rebenstorf ist aber etwas zurückgerudert. In der Sitzung des Wirtschaftsausschusses soll es weitere Informationen zu den Methoden geben. Und in der Februar-Sitzung des Planungsausschusses sollen auch Vertreter der Wohnungsgenossenschaften und von “Haus & Grund” zu Wort kommen.
Auch in der Einwohnerfragestunde war der Mietspiegel Thema. Da gab es beispielsweise Sorgen, dass die langjährigen Mieter mit alten Verträgen mit drastischen Mieterhöhungen rechnen müssen, weil für die hallesche Durchschnittsmiete nur die neuen Mietverträge und Preise der letzten sechs Jahre herangezogen werden. Ein Mieter aus dem Steinweg befürchtet eine Mieterhöhung von 200 Prozent, wenn man den neuen Mietspiegel und deren Bewertung auf seine Wohnung anlegt. Zumindest eine Erhöhung in diesem Maße ist nicht möglich, 20 Prozent innerhalb von drei Jahren sind nur zulässig. Aber wie sieht es aus, wenn man anhand des Mietspiegels feststellt, dass die eigene Miete viel zu hoch ist? Dann habe man keine Möglichkeit, eine Senkung zu erreichen, sagte Angelika Foerster vom Fachbereich Bauen. Denn es handele sich ja um einen privat geschlossenen Vertrag, der durch eine gegenseitige Willenserklärung zustande komme.
Der Mietspiegel soll Vermietern und Mietern einen Überblick über das örtliche Mietpreisgefüge geben und dadurch zu einem fairen Interessenausgleich insbesondere bei Mieterhöhungen beitragen. 2.345 Mieten der Hallenser sind in die Berechnung eingeflossen. Der Mietspiegel enthält die Durchschnittsmiete und Regelungen in einem Punktesystem zu Zuschlägen und Abschlägen. Ebenfalls Einfluss auf die Miethöhe haben der Zustand des Fenster, die Wohnlage, Sanitärräume oder der Bauzeitraum.
Na klar, offene Fragen gibt’s noch, hätte ich mir schon denken können, die gibt’s ja schon seit Jahren und wird es sich weiterhin geben
Wird auch die Vermietervereinigung Haus%Grund hinzugezogen oder wieder nur einseitig die Mietervereine? Das sollte schon ausgewogen sein.
Für private Vermieter lohnt sich Deutschland nur noch selten. Ich machs nicht mehr, hab alles nicht Selbstbewohnte verkauft. Sollen die Linksgrünen doch sehen wo sie ihre Wohnungen bei immer unrentableren Konditionen herbekommen ohne den Steuerzahler anzupumpen (Boden-und Häuserpreise steigen schneller als Mieten, Handwerkerkosten, Auflagen, CO2-Abgabe auch, Nichtzahler, Verwaltungskosten nehmen immens zu – alles ist einzukalkulieren. Das rechnet sich nur für Massenvermieter.). Halle ist ja noch rosig dran mit seinen Niedrigmieten. Selbst Berlin ist noch günstig, aber München oder Frankfurt sind für Mieter katastrophal, für Kleinvermieter ist es aber auch nicht lustig. Alles eine Folge der EZB Politik plus Auflagen plus Vermietergängelung. Parallel hat Deutschland die niedrigsten Eigentumsraten – wen wundert es. Nur mit wenig Eigentum und vielen Mietwohnungen von Massenvermietern kann Linksgrün ihr Klientel halten.
Lesen, dann kommentieren. Dann wäre deine Rechtsgerichtetheit nicht so deutlich
Danke liebe SPD, FU*K YOU!
Höherer Mieten als in Leipzig, dann kommt bald keiner mehr nach Halle.
@Friedel Du auch nicht?
Für Dich bleibe ich hier.
@ Friedel was heißt bleiben ?
Mir scheint, als nützte ein Mietspiegel vor allem den Vermietern.
Mieten der Altverträge können schrittweise über die Jahre nach oben „angepasst“ werden, daraus folgt, dass sich die Durchschnittsmieten erhöhen, worauf die Mieten unter dem Durchschnitt wieder angepasst werden können usw, usw.
Als Folge wird es mehr Wohngeldbezieher und weniger Konsum in der Stadt geben, zu Lasten der eh schon arg gebeutelten Gastronomie, Einzelhändler und Kultur.
Ob sich die Stadt damit einen Gefallen tut?
Der Mietspiegel spielt doch denn Immobilien- und Vermietungsfirmen in die Tasche, deshalb wollen die den doch! Fragt doch z.B. mal bei der HWGmbH nach.
Übrigens hat Halle 239.473 Einwohner:innen (Stand 30.09.2021) und „2.345 Mieten der Hallenser sind in die Berechnung eingeflossen.“
Ist denn jeder Einwohner auch Mieter? Müsste man als „Insider“ ja beantworten können.
Der Kommentar ist gerechtfertigt. In Halle gibt es 130.961 Haushalte. Somit wurden weniger als 2% der Haushalte berücksichtigt.
Sind denn alle 130.961 Haushalte solche, in denen Miete gezahlt wird?
Die meisten schon – oder besteht Halle aus 130.961 Einfamilienhäusern und Eigentumswohnungen?
Es sind demnach nicht alle Wohnungen Mietwohnung?
Peter Scharz führt aber mit seiner Bemängelung zu höheren Mieten…Ist das wirklich sein Ziel.
Was stellt der Mieterrat eigentlich dar? Sieht aus wie eine Art Beschäftigungstherapie für arbeitslose Westbürger, initiiert vom Superbernd? Die haben doch gar nichts zu melden.
Was der Mieterrat darstellt, kann man hier sehr gut lesen: https://transit-magazin.de/2020/06/verein-auf-abwegen/
Widerlich!
Transit-Impressum:
„Unterberg 11
06108 Halle (Saale)“
Ist die räumliche Nähe zum linken Radio Corax nur Zufall?
Ermittle da unbedingt weiter!
Machs doch selber, Troll.
Mein Vermieter ist clever.
Er vermietet ein paar Wohnungen nur an Studenten. Da werden aktuelle Mietpreise verhandelt.
Diese Wohnungen nimmt er als Vergleichsmieten für die alten Mieter.
und so bekomme ich doch aller 3 Jahre meine 15% Mieterhöhung mit Androhung eines Anwaltes.
„Man habe den Mietspiegel nach bestem Wissen und Gewissen erarbeiten lassen.“
Dann kann es damit nicht weit her sein. Aber bei Rebenstorf wundert einen nichts mehr.
Bist du es Aldag?
Du wirst es sein, heißt schließlich Wolfgang.
Es ist doch nun mal so, daß man als Mieter mittellos und der Vermietpraxis ausgeliefert ist. Eigentlich sollte Recht auf Wohnraum ein Grundgesetz sein, allerdings obliegt gerade die Wohnraumvermietung einer profitorientierten Minderheit, die sich durch gute Lobbyarbeit auch noch die Legalisierung für Profitstreben einholt. Wenn ein Durchschnittsverdiener dann Wohnraum günstig bewohnen will, muss er sich entweder in ein Wohnviertel begeben, wo nur Migranten wohnen, oder er bewohnt eine verkommene Wohnung die dann auch noch gesundheitlich bedenklich ist. Hier ist doch wirklich eine lenkende Politik gefragt.
Susu, wenn Du Dir nicht mal die Billigmieten in Halle leisten kannst, hast Du in Deinem Leben was falsch gemacht. Mach für solches wirtschaftliches Versagen aber bitte Dich und nicht Vermieter oder Staat verantwortlich. Letzter hat Dir kostenlose Schul- und Aus- oder Hochschulbildung finanziert. Damit ist es möglich, einen Lebensunterhalt zu verdienen ( ich nehme mal an, Du bist unter 50, ab dann wirds schwerer). Aber ein vom Staat sanierte und subventionierte Luxuswohnung in Bestlage – sorry die gibt es nicht. Also Arsch hoch oder da bleiben wo es Dir nicht paßt.
@Susi
genau.. und die bösen Vermieter verprassen das Geld dann auf Ihren Privatinseln…
Was willst Du, „eine verkommene Wohnung“ für wenig Miete in der nichts investiert wurde, oder eine sanierte, wärmegedämmte, mit moderner Heizung, Fenstern und Türen ausgestattete Wohnung für einen reellen Mietpreis. Deine Wünsche muss auch jemand bezahlen!!!
Der Mietpreis richtet sich ausschliesslich nach Angebot und Nachfrage, wollen Politik und Gesellschaft günstigeren Wohnraum muss mehr gebaut werden.. dies ist immer aufwendiger teurer und unrentabler.. deshalb tut es keiner. Mit weniger Bürokratie und Bauvorschriften würde sich das sofort ändern.
Du kannst ja eine Genossenschaft gründen, Mitglieder suchen und dann könnt ihr euch ein Haus oder Mehrere nach Wunsch bauen.. von euerm Geld zu euern Konditionen…
Deine Idee des politischen Lenkens hatten wir schon mal probiert in diesem Teil Deutschlands… Ergebnis: Neubaubetonwüsten und Altbauruinen
Welche Merkmale in den Mietspiegel aufgenommen werden, ist gestaltungsfähig und Aufgabe der Verwaltung. Ob die Vermieter die Erhöhungschancen komplett ausnutzen, hängt auch vom Wohnungsmarkt ab.
Funktioniert jedenfalls da, wo es viel Leerstand gibt, nicht unbedingt.
Aber ja, ein Mietspiegel hilft beim Erhöhen der Mieten. Das sieht die SPD in Halle allerdings anders!
Na endlich hat Halle irgendwo mal ein “ höheres Niveau“.
Bei Mieten, Arbeitslosigkeit und Kriminalität scheint Halle ganz oben mitzuspielen.
Stadtpolitiker und Verwaltung – einsame Spitze. Ohne euch wären diese Leistungen nicht möglich!
Danke für nichts ihr Pfeiffen!
Tja geht halt alles nur noch ums Geld und außerdem ganz leicht gelöst Ausländer bekommen doch sowieso alles in Deutschland in Arsch geschoben