Preise für Kaufwohnungen in Halle haben sich verdoppelt
Wer in Halle eine Eigentumswohnung kauft, der muss im Durchschnitt 1.970 Euro pro Quadratmeter zahlen. Das ist mehr als doppelt so viel wie noch vor zehn Jahren. Das zeigt eine aktuelle Analyse von immowelt.de für Angebotspreise von Eigentumswohnungen in 80 deutschen Großstädten. Den stärksten Anstieg verzeichnet demnach Berlin mit einem Plus von 181 Prozent, dort liegt der Durchschnittspreis bei 4.250 Euro. Auch in der teuersten Stadt München kletterten die Preise um 163 Prozent.
Halle hat damit Magdeburg mit 1.210 Euro deutlich abgehängt und liegt fast gleichauf mit Leipzig. Deutlich günstiger als in Halle sind auch Wohnungen beispielsweise in Chemnitz, Duisburg, Mönchengladbach, Oberhausen, Salzgitter und Wuppertal. Herne ist die einzige Stadt in Deutschland, in der die Kaufpreise sogar um 4 Prozent auf 1.000 Euro zurückgegangen sind.
„Eine große Zahl an Neubauten klingt zwar positiv, allerdings treiben deren hohe Baukosten zusammen mit den teuren innerstädtischen Grundstückspreisen das Preisniveau stark nach oben. Große Wohnungen mit guter Ausstattung sind innerhalb der Metropolen und zahlreicher Großstädte für viele Familien trotz niedriger Zinsen inzwischen schwer zu finanzieren. Zur Miete zu wohnen ist häufig die einzige Option“, sagt Prof. Dr. Cai-Nicolas Ziegler, CEO der Immowelt. „Um die Eigentumsquote nachhaltig zu erhöhen, muss die Abwanderung aus den ländlichen und strukturschwachen Regionen, wo sowohl Bestandsimmobilien als auch Bauland noch vergleichsweise günstig sind, gestoppt werden. Das kann zum Beispiel durch steuerliche Vorteile für Unternehmen und daraus resultierende Arbeitsplätze oder die Ansiedlung von Behörden und Universitäten erreicht werden.“
Liegt wohl an der mangelnden Nachfrage und dem daraus folgenden Desinteresse der Investoren, wie sicher einige „Experten“ aus den ländlichen Gebieten ausführen werden.
Der Saalekreis kann sich aber auf Zuwachs aus Griechenland freuen! 🙂
Die durch die Nullzinspolitik der EZB befeuerte Immobilienblase wird bald platzen. Nur Geduld!
früher haben die Unternehmen mal selbst für ihre Arbeiter mit Wohnungen gesorgt wie Reichsbahn oder Leuna. Und die ehemals städtischen Wohnsiedlungen sind ja inzwischen auch meistbietend verhökert worden. was sollen heute die Mieter machen mit mehreren Kindern und einem Lohn knapp über dem Hartz4-Niveau trotz Vollzeitarbeit ?
Es ist natürlich lukrativ Etagenwohnungen zu modernisieren und meistbietend zu verkaufen.
Ja, ja, der Sozialismus. Den haben dann doch ein paar Ochsen und Esel aufgehalten, trotz des immensen Erfolgs…
Auch im Westen haben Unternehmen und öffentliche Arbeitgeber ihre Angestellten mit günstigem Wohnraum versorgt. Aber das ging dann ab den 90ern stark zurück, als die Marktwirtschaft es nicht mehr nötig hatte, im Wettstreit der Systeme ihre soziale Seite zu zeigen.
Mit der Privatisierung von Staatsbetrieben hatte das nichts zu tun? Du glaubst hoffentlich nicht, dass z.B. Bergarbeitersiedlungen im Ruhrgebiet gegründet und unterhalten wurden, weil sonst die Bergarbeiter „rüber gemacht“ hätten und hältst „die Marktwirtschaft“ hoffentlich auch nicht für eine Person.
Die Geschichte Halle-Neustadts könnte dir da einen Einstieg in die Materie bieten. Oder, falls du auch einer der vielen Nicht-Hallenser bist, die hier tagaus tagein schreiben, die Entwicklungen in Wolfen-Nord, Leuna (Stadt) und Dürrenberg, dem Burgenlandkreis. Falls du von noch weiter weg bist, gibt es auch zahlreiche Beispiele aus anderen Gegenden.
Zurück zu Staatsbetrieben bzw. VEB auf dem technischen, wirtschaftlichen und ideologischen Stand der 1950er Jahre (egal ob Ost oder West) will sicher niemand. Vielleicht gibt es ab morgen in Thüringen wieder KdF-Fahrten für Werktätige in der nationalistischen Produktion für den Frieden. Dann wird planmäßige Wirtschaft mit zentraler Steuerung und Vorgaben aus der Hauptstadt doch wieder attraktiv. Freiheit, Selbstbestimmung und der ganze Schrutz überfordert doch auch viel zu viele, wie man auch in den Kommentarspalten immer so schön beobachten kann.
Die Liste der Konzerne mit Wohnungen für ihre Betriebsangehörigen war viel größer. Ich kann auf die Schnelle mit Buna, Alu-Folie, Bergbau, Straßenbahn ergänzen. In Merseburg gab es eine größere Wohnsiedlung der GAGFA. .
Das soziale Engagement der Industrie ist inzwischen gleich N U L L
Na da kommt doch sicher noch mehr an „Expertise“!?! Die EZB ist doch nicht allein Schuld am Abwärtstrend im Saalekreis.
Kassenkredite waren lange nicht dran. Haben zwar mit diesen Immobilienpreisen nichts zu tun, aber wann war Kontext jemals Voraussetzung für eine Wortmeldung von der Landbevölkerung? 😀