Riveufer-Beschluss vertagt: Räte mit Fragen zu Bäumen und Busverkehr

Der Planungsausschuss hat am Dienstag den Beschluss zur Umgestaltung der Promenade am Riveufer vertagt. Die Räte hatten einige Fragen zum Erhalt der Lindenallee sowie zur geplanten Freigabe für Busse.
Denn die Stadt will möglichst viele Bäume erhalten. Bäume der Lindenreihe, die trotzdem gefällt werden müssen, werden ersetzt – nach derzeitigen Plänen 28 Bäume. Die SPD hat Bedenken zu diesem Vorgehen. Denn selbst die behutsamste Baumethode werde weitere Schäden an den Bäumen verursachen, meint SPD-Stadtrat Eric Eigendorf. „Faktisch bedeutet die vorgeschlagene Variante Flickschusterei. Wenn der Stadtrat dieser Vorlage zustimmt, müssen wir in wenigen Jahren wieder sanieren.“ Dann gebe es aber, nicht so wie jetzt, Fluthilfe-Gelder. Die Stadt müsste Millionen aus eigener Tasche tragen. Beim Abwasserkanal würden die Wände in den nächsten Jahren wieder durch Wurzel der Bäume geschädigt, wenn die Verwaltungsvariante umgesetzt wird. Die Lebensdauer der Bäume verkürze sich, Wurzeln würden weiter zerstört. Zudem sei das Alleebild über Jahre uneinheitlich, weil nur sukzessive nachgepflanzt werden könne.
Doch auch mit den Plänen der Verwaltung, Busse am Riveufer zu erlauben, waren einige Räte unzufrieden. Das Riveufer sei die Flaniermeile schlechthin, sagte Christian Feigl (Grüne). Der vorhandene Busparkplatz in der Fährstraße sei ausreichend, der Weg zumutbar. Die Stadt will die Möglichkeit schaffen, dass Busse direkt am Fähranleger halten können. Überhaupt war Feigl unzufrieden damit, dass Autos hier weiterhin fahren sollen. Das Riveufer solle abgepollert werden, um Autos herauszuhalten und die Aufenthaltsqualität zu erhöhen. Simone Trettin vom Stadtplanungsamt sagte, insbesondere die Behindertenparkplätze seien wegen der Länge des Riveufers nötig und auch von den Behindertenverbänden gewünscht. Und Angelika Förster, Fachbereichsleiterin Bauen in der Stadtverwaltung, wies darauf hin, dass der Stadtrat gar nicht den Einbau von Pollern beschließen könne. Es handele sich um den sogenannten übertragenen Wirkungskreis.
Das Riveufer wurde beim Hochwasser 2013 stark geschädigt. Auf rund einem Kilometer werden die Abwasserkanäle erneuert. 35 Straßenleuchten werden ausgetauscht. Die Straße wird in Richtung Felsen um 25 Zentimeter verrückt. Dadurch kann der Bankettstreifen zu Gunsten der Bäume verbreitert werden. Zusätzlich zur Allee sollen im Bereich der Giebichensteinbrücke 8 neue Hochstämme gepflanzt werden, zur Art der Bäume ist aber noch keine Entscheidung gefallen. Rund 5 Millionen Euro aus Flutmitteln sollen investiert werden. In diesem Jahr wurde bereits die Stützmauer zur Saale erneuert.
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