„Rote Liste“: Halle nimmt neue Baudenkmäler auf
Auf Anregung des Stadtrats wurde eine „rote Liste bedrohter Baudenkmäler“ in Halle aufgestellt. 25 Gebäudekomplexe wurden vor fünf Jahren aufgenommen. Nun steht die Fortschreibung an. Und das durchaus mit positiven Ergebnissen.
Denn gleich eine ganze Reihe an Gebäudeensembles konnte zwischenzeitlich gerettet werden. Dazu gehören das Solbad Wittekind, das Intecta-Kaufhaus in der Großen Ulrichstraße, die historischen Gebäude in der Mittelstraße, das Wohn- und Geschäftshaus in der Talamtstraße 9 sowie die beiden nebeneinander stehenden Häuser Graseweg 1 und Große Klausstraße 3, in denen Wohnungen und gastronomische Einrichtungen entstanden sind. Auch bei fünf weiteren Gebäuden der Liste schreitet die Sanierung voran.
Doch Grund zum Aufatmen gibt es nicht. Noch immer befinden sich viele Gebäude in einem schlechten Zustand. In Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt (LDA) werden nun neun weitere Gebäude aufgenommen. Dazu gehören die Moritzkirche, das Peißnitzhaus, der Kaffeegarten Trotha in der Pfarrstraße, die Steinmühle, die Lehmannsche Villa in der Burgstraße, das ehemalige Polizeipräsidium in der Dreyhauptstraße, der ehemalige Schlachthof in der Freiimfelder Straße sowie das Wohnhaus von Otto Carl Lohausen in der Blumenstraße 14 und das Renaissance-Wohnhaus in der Großen Märkerstraße 7.
Mit der Aufnahme in die „Rote Liste“ will die Stadt erreichen, dass die Sanierungsperspektive auch für diese Objekte verbessert wird. Doch auch das hierfür vorhandene bürgerschaftliche Engagement soll auf diese Weise nachhaltig unterstützt werden.
Doch bei etlichen Gebäudekomplexen der roten Liste ist auch noch so gut wie nichts passiert. So stehen das Fachwerkhaus Am Leipziger Turm 3, die Böllberger Mühle, die alte Brauerei im Böllberger Weg, die Freyberg-Brauerei in der Glauchaer Straße, die Häuser Brüderstraße 5,7 und 9, das einst prächtige Wohnhaus in der Großen Märkerstraße 5, die Poliklinik Mitte in der Kleinen Klausstraße, der Kühle Brunnen, die Mansfelder Straße 58 und 59 sowie die Mittelstraße 21 weiterhin auf der Liste. Auch die Schwemme-Brauerei ist weiterhin auf der Roten Liste vermerkt. Hier kümmert sich aber mittlerweile ein Verein um die Instandsetzung.
Was kann denn der gemeine Bürger tun, wenn ein Privatbesitzer absichtlich auf Verfall und Abriss spekuliert, um mehr Schotterparkplätze zu schaffen, wie im Fall Mansfelder Straße 58 und 59? Man sollte eine Enteignung im Sinne des Artikels 14, Nr. 3 des Grundgesetzes durchführen. Es ist durchaus im Interesse und zum Wohl der Allgemeinheit, diese Gebäude und die städtebauliche Gesamtstruktur zu erhalten.
Wie, heißt du nun nicht mehr „Binärcode“, sondern „Allgemeinheit“?
Der Schlapphut ist aufgewacht.
Binärcodes Worte treffen doch genau den Punkt, oder siehst du das anders, Farbi?
Das musst du Spiegelei fragen.
Es sollte leider recht schwierig sein, die „Absicht“ nachweisen zu können. Die „Ausrede“ sollten meist „unwirtschaftliche Aufwendungen“ sein.
Ist schon jemals eine Enteignung durchgeführt und vor Gericht bestätigt worden?
Thüringen, Schloss Reinhardtsbrunn, sollte zumindest in Angriff genommen werden.
Ich sehe keine ehernes Gestaltungsgesetz, dass es keine Baulücken geben darf. Und ich sehe kein Gestaltungsgesetz, dass in Baulücken keine Autos parken dürfen. Das wäre mir lieber, als zugeparkte Straßen. Mir sind Autohasser suspekt, die behaupten, für die ganze Welt, für die „Allgemeinheit“, zu sprechen.
farbi, wenn hier und da die eine oder andere Baulücke ist, dann ist das alles noch erträglich. Wenn aber ganze Häuserzeilen/-blöcke abgerissen und somit ganze Stadtviertel ihrer Lebensgrundlage beraubt werden, um riesige Parkflächen zu schaffen, dann ist der Punkt der Akzeptanz überschritten. Das hat nichts mit Autohass zu tun, sondern eher mit Liebe zur Architektur/Stadtplanung.
Wo werden ganze Häuserzeilen/-blöcke abgerissen, um riesige Parkplätze zu schaffen? Welche Lebensgrundlage wird da geraubt?
Bahnhofsviertel.
Mansfelder Straße, da gibts einen SchotterParkplatz, trotzdem parken gegenüber Fahrzeuge auf dem Fußweg.
Aber nur mit vermieteten Stellplätzen. Irgendwohin müssen ja die die dort Wohnenden mit ihren Autos.
Aha.
Wenn auf dem Schotterparkplatz nichts mehr frei ist, ein Parkhaus ist in fußläufiger Entfernung. Mit deiner Argumentation könnte jedes Grünflächlein in einen Zeltplatz verwandelt werden.
Aha. Die, die sich gegen den Abriß historischer Bausubstanz aussprechen sind „Autohasser“. Bestechende Logik. verkauf doch einfach deine Hüttel, dann hast du keine Parkprobleme mehr.
Wenn ihr so schlau und reich seid, könnt ihr die Gebäude ja kaufen und sanieren. Ich glaube ihr habe keine Vorstellung was das kostet und für Probleme mit sich bringt. Oder ihr könntet all euren Lohn, sofern ihr soetwas überhabt besitzt, an die Eigentümer überweisen. Von enteignungen zu sprechen ist unterste linke Ecke und zeugt von Starrsinn. Nach 26 Jahren solltet ihr doch auch endlich begriffen haben, dass die Zeiten von Enteignungen vorbei sind. Ich halte weder eine „rote Liste“ noch den Denkmalschutz für die richtigen Instrumente, solche Gebäude zu retten. Das 188 sollte trotz Denkmalschutz abgerissen werden, genau wie das alte Planetarium. Wenn eine Behörde immer nur fordert, kommt eben so etwas heraus.
Joe, kannst du noch ein wenig dümmer „argumentieren“. Ich wette, du schaffst das. 😉
Offenbar hast du über die Situationen dieser denkmalgeschützten Häuser nicht den Hauch einer Ahnung. In vielen Fällen handelt es sich nämlich durchaus um solvente Besitzer, welche aber an ihren Gebäuden kein Interesse zeigen. Darunter gibt es zudem auch „Experten“, die bewusst solche Immobilien aufkaufen, in der Hoffnung, daß sich das Problem bald von „selbst erledigt“. Die Besitzer kaufen diese Immobilien in dem Bewusstsein, dass es sich um denkmalgeschützte Gebäude handelt. Sie werden nicht gezwungen dies zu tun. Eigentum verpflichtet. Erst recht, wenn es sich um historische Bausubstanz handelt. Wer das nicht akzeptieren kann oder will, soll gefälligst seine Griffel von den Häusern lassen! Und wem eine Sanierung zu teuer ist, der soll halt verkaufen.
Das erinnert mich an die Gebäude Brüderstraße 7/Kleine Steinstraße: der Besitzer der Grundstücke will die alten Fachwerkhäuser am liebsten loswerden, um ein Altersheim zu bauen. Verkaufen will er trotz notariell beglaubigten Kaufangebots seitens des AKI nicht – die Gebäude instandhalten aber auch nicht. So ein Verhalten ist selbst im „glorreichen“ Kapitalismus moralisch verwerflich.
Seit wann gehört zum Kapitalismus Moral?
Die Moral ist grundsätzlich ein offener Begriff „und bezeichnet zumeist die faktischen Handlungsmuster, -konventionen, -regeln oder -prinzipien bestimmter Individuen, Gruppen oder Kulturen.“ (Wiki)
Wie man sieht, können kapitalistische Verhaltensmuster auch moralisch sein.
Ok, deinem linksradikalen Geschwätz entnehme ich, dass du kein Einkommen hast, welches du selbst mit Arbeit verdient hast.
Es muss sich numal für Unternehmer rechnen so etwas zu sanieren. Bei den Auflagen welche für so eine Gebäudesanierung gemacht werden, lohnt es sich nunmal nicht. Da kannst du schimpfen wie du willst. Du wirst nicht gehört, und das ist auch gut so. Im linken Spektrum ist ja immer Tenor zu behaupten es ist immer und überall genug Geld da, um es mit Vollen Händen aus dem Fenster zu werfen. Macht nur weiter so, ihr geht genau so unter, wie eure geistigen Vorbilder…. Schöne Weihnachten !
Wie man hier sehr schön sieht, kann dieser gewisse „Joe“ tatsächlich noch dümmer schwätzen, als er es ohnhin schon getan hat.
Sehr gut „Joe“, du hast’s wirklich drauf!
Auch wenn’s sinnlos ist:
In vielen Fällen muss es sich natürlich für den Herrn Unternehmer rechnen was zu sanieren. Wenn der Herr Unternehmer aber eine Immobilie erwirbt, in dem blanken Wissen, das es sich um ein denkmalgeschütztes Gebäude handelt, dann muss er wissen, dass da möglicherweise Kosten auf ihn zukommen, die beim Neubau nicht auftreten. Und lohnen tut sich das durchaus! Da brauchst du nur mal den Sanierungsgrad der Stadt Halle nach der Wende betrachten. Und trotz hoher Kosten werden auch heute noch Ruinen mit enormen Aufwand saniert und rekonstruiert. Warum wohl!? Solche Gebäude sind nun mal nichts für eiskalte und spekulierende Technokraten.
Wer dabei den nötigen Ethusiasmus und die Liebe zum Detail nicht aufbringen kann, sollte sich besser in der dritten Reihe aufstellen, oder (um seine geistige Einfältigkeit nicht noch mehr zur Schau zu stellen) die Finger von der Tastatur lassen.
Nur gut, dass Sie keine Investitionsentscheidungen treffen müssen. Schwätzt es sich doch so leicht auf der Couch. Jede Entscheidung zur Sanierung eines Denkmals ist speziell auf das Objekt und hängt von vielen Faktoren ab, nicht zuletzt auch von den Anforderungen der Denkmalschützer.
Ich weiß nicht mehr, wo ich’s gelesen habe, aber es gab mal ein Interview mit diesem Parkplatzunternehmer (ich gehe mal davon aus, dass es nur einer ist, der das im ganz großen Stil professionell betreibt), der mit einem gewissen Stolz erzählte, wie er die auf der ganzen Welt verstreuten Erbengemeinschaften der Grundstücke mit unklaren Eigentümerverhältnissen zu einer gemeinsamen Zustimmung zum Verkauf des Grundstücks bewegt. Die Gebäude waren wegen ihrer unklaren Eigentumsverhältnisse nicht saniert worden, aber statt es besser zu machen, kauft dieser Unternehmer die Grundstücke im besten Wissen, was er sich da teilweise für Denkmale zulegt und mit der vollen Absicht, die Gebäude abzureißen und solange Parkplätze dort einzurichten, bis jemand diese Grundstücke – natürlich zu höherem Preis – wieder kauft. Das hat auch absolut nichts damit zu tun, dass ein Erhalt sich nicht lohnen würde (der Wert eines Gebäudes steigt ja dadurch auch), sondern ist allein der Ignoranz, der Gier nach schnellem(!) Profit und der Faulheit geschuldet, überhaupt irgendwas produktives machen zu wollen.
Ich bin kein Gegner der Marktwirtschaft, aber so ein rücksichtsloses und ignorantes Verhalten ist moralisch absolut verwerflich, deshalb fordere ich in solchen Fällen, wo ein Erhalt der Gebäude noch möglich ist und der Besitzer von vorn herein nur auf Verfall und Zwangsabriss spekuliert (denn offiziell dürfen die Denkmäler ja nicht abgerissen werden) für eine Zwangsenteignung zum Wohl der Stadt – eine intakte Baustruktur ist sehr wohl ein positiver Standortfaktor für die Stadt und deren Bewohner (also „die Allgemeinheit“).
Auf so ein undifferenziertes Gequatsche wie das von Joe muss man schon gar nichts geben. Der hat wahrscheinlich selber noch nie was kreatives hervorgebracht. Nur arbeiten und zu Hause auf dem Sofa RTL 2 gucken macht die Welt nicht schöner.