Rückgang um 40 Prozent: immer weniger Video-Sprechstunden von Ärzten in Sachsen-Anhalt
In Sachsen-Anhalt werden immer weniger Videosprechstunden erbracht. Wie aus Daten der Techniker Krankenkasse (TK) hervorgeht, sank die Zahl im Bundesland im Jahr 2023 im Vergleich zum bisherigen Höchstwert im Jahr 2021 um rund 40 Prozent. Damit folgt das Land dem Bundestrend. Während Ärztinnen und Ärzte in Sachsen-Anhalt mit der Kasse 2021 knapp 4.400 Videosprechstunden abgerechnet haben, und deren Zahl 2022 noch bei nahezu 3.500 lag, waren es im Jahr 2023 lediglich rund 2.600.
„Es ist bedauerlich, dass die Digitalisierung im Gesundheitswesen offenbar im Zuge der Coronapandemie nur kurzzeitig angestoßen wurde. Denn gerade in einem Flächenland wie Sachsen-Anhalt haben digitale Angebote wie Videosprechstunden das Potential, die Gesundheitsversorgung sinnvoll zu ergänzen,“, so Steffi Suchant, Leiterin der TK-Landesvertretung Sachsen-Anhalt.
Dafür ist es aus Sicht der Kasse erforderlich, dass Patientinnen und Patienten darüber informiert sind, ob Arztpraxen digitale Angebote wie zum Beispiel Videosprechstunden anbieten. Voraussetzung sei aber auch eine entsprechende Infrastruktur. Suchant: „Eine funktionierende Breitbandversorgung darf nicht vom Wohn- oder Geschäftsort abhängen. Hier muss das Land noch schneller vorankommen, um wirklich flächendeckend gleiche Lebensverhältnisse im städtischen und ländlichen Raum zu gewährleisten.“
Was soll ich mit einer Videosprechstunde? Mag bei einer Erklältung sinnvoll sein. Aber mein Arzt soll mich auch untersuchen können wenn ich etwas habe.
…wenn mir etwas fehlt gehe ich zum Arzt und kläre das nicht mit einem „Bildtelefonat“. Untersucht werden kann eh nur in der Praxis/Klinik.
Wenn man in der TK-Doc App keinen Termin bekommt (oder erst einen in 3 Tagen), dann braucht man bei akuten Atemwegserkrankungen auch keine Online-Sprechstunde. Der Arbeitgeber möchte nämlich spätestens am 3. Tag ein Attest haben. Andere Probleme habe ich nicht.
Dass die regelmäßigen Arztbesucher lieber im Wartezimmer mit Infektionskranken sitzen, hat mutmaßlich weniger mit Breitbandversorgung als mit „haben wir schon immer so gemacht“, „persönlich ist doch am besten“, tatsächlichen Erfodernissen und Bildungslücken in der Benutzung der Technik zu tun.
…ewig gestrigen Unwissenden mal wie beim „Bildschirmtelefonat“, um im Zusammenhang zu bleiben, eine Infektionskrankheit diagnostiziert wird ohne den Patienten daraufhin zu untersuchen? Oder ist das jetzt a la „Dr. Telefonseelsorge, wie lange darf die Krankschreibung denn sein?“
Die ganzen „Tech-Bros“ verkennen die soziale Komponente, die direkter Menschenkontakt so mit sich bringt. Kein Wunder, dass die Generation Smartphone immer mehr soziale Schwierigkeiten hat und sich immer mehr alleine fühlt und immer mehr Psychotherapien in Anspruch nimmt, wenn man alles nur noch online, ohne direkten Kontakt macht, weil’s angeblich viel bequemer ist.
…soooo sicher. Kam gestern spätabends auf ARD eine eine hochinteressante Doku: „Das Cybermobbing-Kartell“. Für alle Internetgläubige und -süchtige sehr zu empfehlen.