Sachsen-Anhalt beschließt Konzept für durchgängige Fahrradverbindungen

Die Landesregierung hat ein Konzept zur Weiterentwicklung des Radverkehrs in Sachsen-Anhalt beschlossen. So soll der Ausbau künftig stärker an den Erfordernissen des Alltags ausgerichtet sein. Dabei geht es um überörtliche und für das ganze Land bedeutsame Radwege. Rund um die Stadt Halle (Saale) leuchten dabei auch einige Strecken Rot auf, zum Beispiel vom Paulusviertel über die Frohe Zukunft und Tornau in den Saalekreis, von Neustadt nach Angersdorf oder zwischen Nietleben und Dölau.
„Mit dem Konzept für ein neues Landesradverkehrsnetz haben wir heute die Grundlage für den Ausbau einer flächendeckenden alltagstauglichen Radverkehrsinfrastruktur auf den Weg gebracht“, erklärte Verkehrsminister Thomas Webel nach der Kabinettssitzung. „Ein gut funktionierender Radverkehr sichert die Mobilität vieler Menschen und verbessert die Lebensverhältnisse in Stadt und Land“, sagte Webel.
„Gemeinsam mit den Kommunen haben wir erstmals eine baulastträgerübergreifende Konzeption entwickelt, die im Sinne der Radfahrerinnen und Radfahrer optimal vernetzte, durchgängige Wegeverbindungen mitsamt der entsprechenden Infrastruktur entlang der Strecken im Blick hat. Und zwar unabhängig davon, wer dafür im Einzelfall zuständig ist“, erläuterte der Minister den Grundgedanken, der hinter dem neuen Landesradverkehrsnetz steckt.
Webel zufolge ist das Landesradverkehrsnetz – kurz LRVN 2020 – das übergeordnete Netzkonzept des Landes, das durch die Radverkehrskonzepte der Landkreise und Gemeinden verdichtet und damit vervollständigt wird. Der Fokus liegt nicht mehr ausschließlich auf der Umsetzung straßenbegleitender Radwege. In die Konzeption wurden soweit wie möglich auch bereits vorhandene Wege einbezogen. Hierzu wurden im Rahmen des Projektes auch verbindliche Qualitätsstandards entwickelt, die künftig bei Neubau und Ertüchtigung von Radverkehrsanlagen zur Anwendung kommen sollen. Die Ertüchtigung maroder Infrastruktur könne dazu beitragen, Lücken schneller zu schließen, sagte Webel. „Für die Umsetzung eines flächendeckenden Radverkehrssystems ist jedoch eine noch engere Verzahnung der verschiedenen Zuständigkeiten und Baulastträger erforderlich“, betonte er. Deshalb wird das Land auf der Grundlage der Netzkonzeption auch gemeinsam mit den Kommunen eine Strategie zur Umsetzung des LRVN 2020 und der kommunalen Radverkehrsnetze entwickeln.
Zu Ihrer Information:
In einem umfangreichen Beteiligungsprozess haben seit November 2019 mehrere Ministerien, nachgeordnete Bereiche, die Kommunen und Planungsverbände, die benachbarten Bundesländer und Inte-ressenverbände an der Netzkonzeption mitgewirkt. Insgesamt sind mehr als 1.500 Hinweise und Anregungen eingegangen.
Im Ergebnis liegt nun erstmals eine übergeordnete Planungsgrundlage für die Umsetzung eines landesweiten alltagstauglichen Radverkehrsnetzes vor. Das Netzkonzept kann digital unter www.LSAURL.de/LRVN2020 eingesehen werden. Ergänzt und verdichtet wird das Landesradverkehrsnetz durch kommunale Netzkonzepte. Das LRVN 2020 hat im derzeitigen Planungsstand eine Gesamtnetzlänge von rund 4.720 Kilometern, die sich entsprechend der Netzkonzeption auf alle Baulastträger verteilen. Mit der Netzkonzeption werden die drei Oberzentren, 23 Mittelzentren und 91 Grundzentren angebunden. Neben den zentralen Orten werden 472 weitere Quellen und Ziele angebunden, die für den Alltagsradverkehr relevant sind. Dies sind 254 Gemeinden und Ortsteile mit Verwaltungssitz und/oder Standorten weiterführender Schulen und/oder Schnittstellen im Bahn-Bus-Landesnetz und 218 Gemeinden und Ortsteile mit mehr als 800 Einwohnenden. Zudem wurden Verbindungen zu 22 Mittel- und Oberzentren in den benachbarten Bundesländern berücksichtigt.
Der vorliegende Planungsstand des LRVN 2020 ist kein starres Netz-konzept. Im weiteren Verlauf der Bearbeitung werden neue Erkenntnisse und Informationen dazu beitragen, dass sich das Netzkonzept in Zusammenarbeit mit den Kommunen in den nächsten Jahren wei-terentwickeln wird.
Im Rahmen des Projektes wurden darüber hinaus erstmals Qualitäts-standards für die Planung und Umsetzung von Radverkehrsanlagen in Sachsen-Anhalt erarbeitet und ressortübergreifend abgestimmt.
Die Qualitätsstandards beinhalten die für den Radverkehr zulässigen Führungsformen und geben vor, unter welchen Randbedingungen diese künftig in Sachsen-Anhalt zur Anwendung kommen sollen. Weitere Vorgaben der Qualitätsstandards betreffen die Breite und Oberflächengestaltung der Radverkehrsanlagen, den Einsatz von Markierungselementen, Beleuchtung und Querungsstellen.
Naja. besser viel zu spät als nie mag man meinen. Ob dann aber tatsächlich etwas passiert, steht in den Sternen.
Wie sieht es eigentlich mit dem Radschnellweg Halle-Leipzig aus?
den braucht niemand …
Du brauchst es nicht, aber manchmal an anderen denken tut nicht weh.
Genau, es braucht mehr sternförmige Radwege in Halle ( und keinen Altstadtring). Radwege abseits der Straßen solltes es viel mehr geben. Heute ist man ja locker mit 25-35 km/h mit dem Rad unterwegs, da müssen die Wege für ausgelegt sein, v.a. die Kurven.
Und an T – ich brauche die, niemand ist also schon mal falsch. Und ich bin genauso überzeugter Autofahrer und gegen die Pläne zum autoarmen Altstadtring und für mehr Parkplätze ( in der Altstadt selbst kann es weniger Autos geben, wenn außen mehr Parkplätze sind.)
Radweg Halle-Leipzig
sollte beim Ausbau der B6 ab Landesgrenze neu gebaut werden, auf sächsischer Seite ist er da ja schon gebaut.
Einen Schnellweg braucht kein Mensch
Noch mehr Radwege??? So kann man auch Geld verschwenden.
Gucke dir mal die Kreuzung B 80/Zscherbener Landstraße an, dann siehst du, was Geldverschwendung ist. Dafür kann man das ganze Land mit Radwegen zupflastern.
Ja, oder die Abfahrt Schafstädt von der A38. Da hat ein 2000-Einwohner-Dorf einen eigenen Autobahnanschluss. Kräht kein Hahn nach …
Die Abfahrt ist aber nicht wegen dem Dorf gebaut worden, sondern nur danach benannt.
Wird Zeit das Radfahrer Steuern bezahlen. Fühlen sich wie die Kings.Kreuzung B80/Zscherbener ist sehr gut investiertes Geld 💰
Wie die Kings, ah ja. Du fühlst dich dann wie ein Bauer? Das könnte andere Gründe haben.
Nur eben, daß dort der Bund der Baulastträger ist; Bundesstraße halt. Und den Bund interessieren landes- oder kommunale Fahrradwege nun echt nicht die Bohne
Na dann schlage ich als ersten schritt vor, alle daran beiligten Ministern, Bürgermeistern, Dezernenten und Planern die Dienstautos durch Dienstfahrräder zu ersetzen.
Nach den bisherigen angelegten Nachwendefahrradwegen haben anscheinend sowohl die Planer als auch Genehmigungsbeamten nie ein fahrrad besssen geschweige denn sind jemals mit einem Fahrrad durch die Stadt gefahren. Jetzt soll auf der Kreuzing am Mohr die straßenbahn vom Autoverkehr getrennt werden um staubedingte verspätungen zu vermeiden. Aber wer hat denn die Radwege auf der Kröllwitzer Brücke auf die Autofahrbahn malen lassen und damit die die Auts auf die straßenbahnschienen verbannt. Jetzt steht die bahn nicht erst am Mohr sonder bereits an der Talstraße im Stau. Und die radfahrer hätten auch auf den breiten Fußwegen mit Platz gehabt, wo die Meisten sowieso auch fahren. Hoch leben unsere weisen Verkehrsplaner.
Verlink doch noch die Webcam, wie früher. 😉
Also Du hast ja nun überhaupt keine Ahnung. So ein Schrott zu schreiben. Aber wahrscheinlich glaubst Du das wirklich.
Es wäre im Zuge einer Verkehrsminderung sehr schön, wenn man die Gewerbegebiete rings um Halle mit bequemen Radwegen anschließen würde. Dann könnte man gefahrlos aus der Stadt mit dem Fahrrad raus zur Arbeit fahren.