Schulentwicklungsplanung für Halle: “Vom Land diktierte Mangelverwaltung”

Aktuell wird in den Ausschüssen des Stadtrats von Halle (Saale) die Schulentwicklungsplanung diskutiert. Diese steht unter dem Eindruck der neuen Landesvergaben in Sachsen-Anhalt. Dadurch kann die Saalestadt, trotz bestehenden Bedarfs, kein neues Gymnasium und keine neue Gesamtschule gründen. Stattdessen müssen bestehende Schulen aufgestockt werden.
“Die Vorgaben des Landes zur Schulentwicklungsplanung sind eine bildungspolitische Katastrophe. Obwohl die Stadt den dringenden Bedarf nach der Eröffnung weiterer Schulen hat, wird das effektiv verhindert”, sagt die Stadtratsfraktion “Die Linke” dazu. “Statt die Schullandschaft nach pädagogischen Qualitätskriterien weiterzuentwickeln, möchte das Bildungsministerium lieber Lehrer:innen sparen.”
Denn für die ersten Jahre muss eine Auslastung von 150 Prozent gegeben sein, um eine neue Schule eröffnen zu dürfen. “Fehlende Kapazitäten werden damit zur Regel gemacht”, so die Linken. “Versäumnisse bei der Lehramtsausbildung werden hier auf dem Rücken von Schüler:innen, Eltern und Kommunen ausgetragen. Neben Neueröffnungen werden darüber hinaus auch notwendige Erweiterungsbauten massiv erschwert. Das lässt jedes Augenmaß vermissen und offenbart, dass es weiterhin keine strategische Antworten auf die Frage gibt, wie man die Situation an den Schulen in Sachsen-Anhalt wenigstens etwas verbessern könnte.”
Mit der vorliegenden Schulentwicklungsplanung könne man nicht das machen, was notwendig wäre. Aus diesem Grund werde man auch an der Kritik festhalten. “Trotzdem ist es auch unsere Aufgabe, das Beste für Halles Schüler:innen herauszuholen. Wir begrüßen deshalb, dass im zuständigen Ausschuss der Dialog mit dem Bildungsministerium gesucht werden soll.” Denn Stadträte haben den Vorschlag gemacht, Vertreter des Landesschulamts einzuladen. “Darüber hinaus muss der Bildungsausschuss jedes Detail diskutieren und prüfen, welche Verbesserungsmöglichkeiten uns bleiben.”
Es zeigt sich leider immer wieder, dass die CDU nichts von Bildung hält.
Da kann ja der Stadtelternrat den Kreisvorsitzenden der CDU einladen, der in den letzten Jahren die Bildungspolitik und die Besetzung des Landesschulamts nachhaltig bestimmt hat.
Wozu sollten wir Herrn Tullner einladen?
Dank der AfD sind wir zumindest in der gesätzlich verankerten Mitwirkung eingeschränkt, da sie uns den angestammten Platz im Bildungsausschuss verwehrt. Wenn jemand einzuladen ist, dann wohl die aktuelle Ministerin und einladen muss der Stadtrat.
Das Geld wird an die Pharmakonzerne umverteilt, da muss man schonmal bei der Bildung sparen. 80% klatschen doch Beifall dazu. Nichts regiert sich leichter als ein Volk in Angst .
Wovor hast du Angst??
Zu @“Demokrat“ fällt mir immer ein:
„Wusstet ihr, dass die Menschen, die keine Ahnung haben, keine Ahnung haben, dass sie keine Ahnung haben?!“
zu @ Yvette S. fällt mir immer ein: „Wir haben alles mitgemacht, damit es endlich aufhört. Aber es hört niemals auf, weil wir immer alles mitmachen.“
Mach’s besser!
Ich verstehe es nicht, wie kann man seit über 30 Jahren bei der Bildung sparen? Die Bildung darf, genauso wie das Gesundheitssystem, niemals als ein wirtschaftliches Unternehmen betrachtet werden. Das muss im 21. Jahrhundert ein selbstverständlicher Grundsatz in Europa sein.
Zudem setzen wir viel zu viel auf Selektion und zu wenig auf Förderung! Wir sollten endlich damit aufhören, im Schulsystem Geld für das Aussortieren von Schülern zu verschwenden, anstatt es für die Förderung unserer Kinder einzusetzen – denn nur dann kann Investition in Bildung auch eine sinnvolle Investition in die Zukunft unseres Landes sein!
Ditto. Immerhin hat die Bundeswehr auch nie einen Cent erwirtschaftet.
“Trotzdem ist es auch unsere Aufgabe, das Beste für Halles Schüler:innen herauszuholen.[…]“ Das zeigt, dass es letztlich doch geht…. Hier fehlt einfach mal ein Super-GAU, der dass Kartenhaus an Sparsamkeit zum Einsturz bringt. Letztlich wird man sich nur wieder darüber wundern, warum beim Pisa-Test so schlecht abschneidet.
Die Bildungspolitik geht so weiter wie gehabt, kein Geld dafür und sparen so gut es geht, das ist die Zukunft unserer Kinder hier in Halle, weil die Stadträte sich nicht durchsetzen können.
Wenn dann nicht genug Plätze zur Verfügung stehen, können ja genug Eltern sich den Platz einklagen…
Bestimmt gibt es Unterstützung durch den Stadtelternrat.
Genau so ist es, machen wir sehr gern. Danke für die Werbung. 😏
Kommunen wie Halle erwirtschaften kaum Steuern, beschwerden sich aber dann, wenn das Land selbst nicht genug Geld hat, um potentiellen Lehrern mehr zu bieten.
Sind nicht die Einwohner einer Kommune für das „Erwirtschaften“ von Steuern verantwortlich? 🤔
Bist du ein Einwohner von Halle???
Kommune (von lateinisch communis „allgemein, gemeinschaftlich“).
aus dem Präfix con- = zusammen und dem Adjektiv munis = entgegenkommend, dienstwillig
Jetzt werden die Kfz-Versicherungsbeiträge im Paulusviertel steigen
Herr Haseloff, ist dir die Bildung unserer Kinder egal?