SPD-Umfrage zu Marktgestaltung: 70% sind gegen einen Zaun am Händel-Denkmal

Mit einem großen Dank an die Hallenserinnen und Hallenser haben die Sozialdemokraten ihre Bürgerbefragung zum Zaun um das Händel-Denkmal am Sonnabend nach vier Tagen abgeschlossen. „Wir sind überwältigt“, erklärten SPD-Vorsitzender Peter Dehn und SPD-Fraktionsvorsitzender Eric Eigendorf. „Jede zweite Minute wurde auf unserem Stand neben dem Händel-Denkmal ein Fragebogen ausgefüllt. Fast 1.600 Mitbürgerinnen und Mitbürger nutzten unser Online-Angebot. Insgesamt haben 1.996 an der Befragung teilgenommen“.
Das Votum der Hallenserinnen und Hallenser ist eindeutig: 70 Prozent lehnen einen Zaun ab, nur 25,5 Prozent sprachen sich dafür aus. „Dieses Votum wird die SPD-Fraktion in die Beratungen über den Vorschlag des Oberbürgermeisters für einen Zaun mitnehmen. Wir werden die gesamte Auswertung der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen“, erklärte Eric Eigendorf und ergänzte: „Ich kann mir nicht vorstellen, wie jemand an diesem Votum der Bürgerschaft vorbei agieren will.“
Die starke Resonanz in der Bevölkerung, die der Befragung einen durchaus repräsentativen Charakter gibt, ermuntert die Sozialdemokraten, auch in der Zukunft diese Form der Bürgerbeteiligung anzubieten. „In den vier Tagen wurden nicht nur Fragebögen ausgefüllt, fast in allen Fällen schlossen sich Gespräche über ein weites Spektrum politischer Themen aus der Stadtpolitik ebenso wie aus der Landes- und Bundesebene an. Wir werden auch zu diesen Themen die Meinung der Hallenserinnen und Hallenser erfragen. Und erst einmal zuhören, anstatt fertige Lösungen anzubieten“, schloss Peter Dehn.
Wenn man bedenkt, wie viele von der SPD angequatscht worden sind und absolut gar nichts bei den angesprochenen erreicht habe, sind die paar Stimmen ein Witz. Sollen die Sozis mal eine Umfrage bei Fördergeldern starten, mal sehen ob die dazu bereit wären.
Und? Hat „Einwohner“ auch was Substanzielles beizutragen?
Da gibt es mal die Möglichkeit, mitzusprechen und es wird wieder gemosert. Ist doch schon blöd, dass sich angeblich nur wenige dazu äußern.
Übrigens…. Wie viele wurden denn angesprochen? Kennt „Einwohner“ weitere Zahlen?
Ich bin etwa 30 Minuten dem Händel zu Fusse gesessen und habe etwa 100 Ansprechversuche von drei Sozis gesehen, 100 mal abwinken und weiter gehen…
Man muss bei wirklich wichtigen Dingen eine Befragung machen und nicht so eine Pillepalle. Wie wäre denn eine Befragung zur Förderung des SPD-Gebäudes Volksparks ausgegangen? Wie viele der Hallenser würden denn dieser zustimmen? Oder wie wäre denn die Befragung zum Reil78 ausgefallen oder zur Förderung des WUK, das einem verstorbenen Stadtrat gehörte?
Wenn du am Händeldenkmal gesessen hast, bist du vermutlich auch gegen den Zaun. Oder musst du jetzt für den Zaun sein, weil dich die SPD so triggert?
Wir verstehen schon, immer nur Umfragen die dir gefallen. Aber es dürfen auch nicht die falschen Leute fragen. Das wird ganz schön kompliziert, meinste nicht?
Wenn da ein Zaun hinkommt, setze ich mich wo anders hin um derartige Aktionen von Parteien zu beobachten. Als Honorarempfänger kann ich mir die Zeit einteilen und derartigen Firlefanz beobachten.
„etwa 30 Minuten“
„Ich kann mir nicht vorstellen, wie jemand an diesem Votum der Bürgerschaft vorbei agieren will.“
Lol….das passiert doch ständig.
Nach Hauptsatzung für die Stadt Halle kann der OB Bauleistungen (Bau einer Zauneinfriedung) in diesem Unfang ohne Stadtratsbeschluss vornehmen lassen, muss er den Stadtrat nicht beteiligen.
Eine Umfrage, an der bundesweit jeder teilnehmen konnte und die keinerlei technische Hürden aufwies. So etwas lässt sich problemlos manipulieren – jedes Scriptkiddie könnte in fünf Minuten ein Tool programmieren, das automatisiert abstimmt. Wenn ich morgen eine Umfrage starte mit der Frage: „Soll Peter Dehn endlich in Rente gehen?“, wette ich, dass wir sogar mehr als 2.000 Stimmen erreichen – und mindestens 75 Prozent würden dafür stimmen. Wie will Eric Eigendorf dann noch an einem solchen „Votum“ vorbei agieren?
Die Umfrage in allen Ehren, aber das ist kein repräsentatives Ergebnis. Dafür sind die Zahlen viel zu klein. Man kann wohl davon ausgehen, dass vor allem die Leute teilgenommen haben, die der SPD nahe stehen.
Ich dachte es wurde nicht nur nach dem Zaun gefragt(wobei Zaun ohne ein Bild sicher schwer zu händeln ist). Was ist denn mit den anderen Ergebnissen? Damit zeigt die SPD doch nur worum es ihr eigentlich ging, einen Vorschlag eines anderen ablehnen.
Die von der SPD präsentierten Ergebnisse der Bürgerbefragung zum Zaun um das Händel-Denkmal wirken auf den ersten Blick eindrucksvoll, halten jedoch einer statistischen Prüfung kaum stand. Zwar wird von insgesamt 1.996 Teilnehmenden gesprochen, was zunächst nach einer relevanten Zahl klingt. Setzt man diese Zahl jedoch ins Verhältnis zur Gesamtbevölkerung der Stadt Halle (Saale), relativiert sich die Aussagekraft deutlich. Bei einer Einwohnerzahl von rund 240.000 Menschen und etwa 180.000 Wahlberechtigten entspricht die Beteiligung nicht einmal 1,1 % der wahlberechtigten Bevölkerung. Ein solch geringer Rücklauf ist unter dem Gesichtspunkt demokratischer Legitimation kaum geeignet, von einem „Votum der Hallenserinnen und Hallenser“ zu sprechen. Es wird auch nicht transparent gemacht, wie die Erhebung durchgeführt wurde, ob Mehrfachteilnahmen ausgeschlossen waren oder welche Zielgruppe tatsächlich erreicht wurde. Die Formulierung, alle zwei Minuten sei ein Fragebogen am Stand ausgefüllt worden, suggeriert eine Art Dauerandrang, ohne die genaue Dauer der Standzeit oder die Zahl der eingesetzten Befrager offenzulegen. Auch die 1.600 Online-Teilnahmen werfen Fragen auf: Wie wurde der Link verbreitet? Gab es Sicherheitsmaßnahmen gegen Mehrfachantworten? Wurde die IP-Adresse oder ein Login zur Identitätsverifikation verwendet? Ohne diese Angaben kann die Qualität der Daten nicht seriös beurteilt werden. Die Angabe, 70 % der Teilnehmenden lehnten den Zaun ab, ist in sich zwar eindeutig, aber in der Sache relativ belanglos, wenn nicht klar ist, wer diese Teilnehmenden waren. Eine Selbstselektion – also die Tatsache, dass vor allem diejenigen teilnehmen, die eine starke Meinung zum Thema haben – ist bei offenen Online-Befragungen die Regel. Damit handelt es sich hier nicht um ein repräsentatives, sondern um ein selbstselektives Stimmungsbild mit extrem eingeschränkter Aussagekraft. Die politische Schlussfolgerung, dieses Ergebnis als klares Bürgervotum zu deuten, ist daher überzogen. Der Fraktionsvorsitzende der SPD spricht von einem eindeutigen Signal und davon, dass niemand „an diesem Votum der Bürgerschaft vorbei agieren“ könne. Tatsächlich aber handelt es sich lediglich um die Meinung von etwa einem Prozent der wahlberechtigten Bevölkerung – unter völlig unklaren methodischen Bedingungen. Wer daraus eine bindende Haltung für die Kommunalpolitik ableitet, ignoriert die Grundregeln der Meinungsforschung und politischen Verantwortung. Ein echtes Bürgervotum müsste entweder über eine repräsentative Umfrage erfolgen oder ein formales Beteiligungsverfahren mit geregelter Einbindung aller Bevölkerungsschichten darstellen.
Gut ausgeführt; dem stimme ich vollumfänglichst zu. 🙂
Jetzt haben sie aber mal einen geistigen Erguss rausgehauen wegen einem unnötigen Zaun.
Internetfachexperten heißen Erguss inf Form und Inhalt gut – sogar mehr als überhaupt möglich. 🙂
Danke für diesen sehr guten Kommentar. Dem kann ich voll zustimmen!
Die hallesche SPD verlottert zunehmend. Kein Gespür mehr für Fakten und Desinteresse an dem, was die Hallenser bewegt. Dann noch diese merkwürdige Umfrage wegen eines Zaunes.
Was kommt danach? Umfrage wegen Farbe von Gullydeckeln?
Der Zsauuuun? Bist du verwandt mit der Frau Zindler?😆
Mann, sich über sowas auf zugeilen. Lange Weile?
Das ist nur die politisch eingefärbte Meinung der SPD, kein empirischer Fakt.
Welche 🍐 wollte denn dort einen Zaun haben?
Die Umfrage wird so durchgeführt worden sein, dass auch das „richtige“ Ergebnis dabei herauskommt.
Parteiarbeit ist anstrengend. Aber auch wichtig, wenn man in der Partei etwas werden will.
Du wirst wieder nicht auf der Liste stehen… 😉
„Parteiarbeit ist anstrengend.“
Sten,
für mich nicht, denn ich bin in der richtigen Partei. Wir Liberale machen gerne Politik für die Leistungsträger im Land.
Ich lade Sie herzlich ein, bei der nächsten Stadtratswahl für mich und die FDP zu stimmen.
„für mich nicht, denn ich bin in der richtigen Partei.“
Ok, das ist auch eine Einstellung. Nichts machen müssen, weil es sich sowieso nicht lohnt. 😂
„für mich“
Für dich konnte man noch nie stimmen. Warum sollte sich das in Zukunft ändern?
Deshalb wählt euch keiner.
Bei der nächsten Wahl gibt’s euch nicht mehr.
„…für mich nicht, denn ich bin in der richtigen Partei.“
Die enorm hohe Zustimmung der deutschen Bevölkerung für deine Partei bestätigt deine Aussage.
Ach nein…
Warte…
Das ist…
Gib Dein Klarnamen, damit wir wissen, wo wir auf keinen Fall ein Kreuz machen und bei der Gelegenheit, kannst DU Deine Klimaanlage an das „hart arbeitende Volk“ zurück geben, die Deine Klimaanlage subventioniert haben.
@PaulusHallenser: „Wir Liberale machen gerne Politik für die Leistungsträger im Land.“
Welche Kriterien legen Sie eigentlich an, um zwischen Leistungsträger und Nicht-Leistungsträger innerhalb der Gesellschaft zu unterscheiden? Bzw. wie messen Sie diese Leistung eigentlich auf objektiv nachvollziehbare Art und Weise?
Wenn man sich die steuer- und wirtschaftspolitischen Grundsätze der FDP ansieht, dann scheint zu gelten, je reicher jemand ist, desto mehr leistete er/sie. Das heißt, Vermögensunterschiede werden dann auf vermeintliche Leistungsunterschiede zurückgeführt. Dass das offenkundiger Blödsinn ist, lässt sich allein schon an den exorbitanten Unterschieden zwischen den Gehältern von Managern und ihren Angestellten erkennen. Ein anderes Beispiel wäre etwa der (männliche) Profifußball. Die obszönen Gehälter, die dort gezahlt werden, müssten gemäß Ihrer Logik ja auch auf Leistungsunterschiede zurückzuführen sein, sowohl innerhalb der Berufsgruppe der Profifußballer, als auch im Vergleich zu anderen Berufsgruppen.
Insofern ist die Vorstellung, wir lebten in einer Gesellschaft, die auf Leistungsgerechtigkeit beruhte, irreführend. Wenn die FDP also Politik für die veremeintlichen Leistungsträger macht, dann müsste man korrekterweise eher davon sprechen, dass sie – gemessen an iher Programmatik – eine Politik verfolgt, die Wohlhabende noch wohlhabender machen möchte.
Sie kennen sich als FDP Mitglied damit sicherlich gut aus.
Bei der letzten internen Abstimmung bei der halleschen f.d.p war es 50% zu 50%. Einer war dafür, einer dagegen.
Warum sollten so viele dagegen sein?
Die SPD stellt sich selbst ein Armutszeugnis aus.
Schaut euch doch einfach historische Fotos vom Händeldenkmal auf dem Marktplatz an. Da waren immer Zäune ringsherum. Erst die DDR hat die Umzäunung entfernt.
Sieht die SPD dann auch für die Kosten der Reinigung der Stufen um das Denkmal. Wer auf dem Marktplatz den Menschen suggeriert ein Zaun ist doof, der bekommt die entsprechende Antwort.
Ein Denkmal ist ein Denkmal und keine Sitzgelegenheit!
Hast du den Zaun vermisst?
Hast du überhaupt gewusst, dass da vor hundert Jahren ein Zaun war?
Wie oft hast Du auf dem Denkmal gesessen?
(Ach nee, ich will es gar nicht wissen. Ist ja auch eine gewisse Höhe, vor allem, wenn man mit dem Kopf voran fällt…)
Da hat die SPD wieder – wie immer – den Finger in die Wunde gelegt. Nicht exorbitante Verschuldung, Kriminalität und eine völlig verrottete öffentliche Infrastruktur sind Halles Problem…. neiiin, Händels Zaun ist es.
Ich fürchte mich jetzt so richtig vor Zäunen, habe nicht mal mehr Angst vor einem Messer. Der Zaun ist das Problem! Warum bin ich da nicht früher draufgekommen?
Den Zaun könnte man eine Zeit lang wenigstens sehen.
Naja. Soll die SPD so eine Nebensächlichkeit feiern. Die brauchen auch mal was, damit sie nicht vollkommen in Depressionen versinken, weil sie eh fast ganz unten angekommen sind.
Halle hat ganz andere Probleme.
Dich?
Ach nee, du wohnst ja nicht hier. 🙂
„Halle hat ganz andere Probleme.“
Die Ölv 11,
das interessiert doch die SPD nicht.
Was soll’n auch so viel Diskussion um einen Zaun. Vielleicht noch ob’s Maachendraht oder Holzlattenzaun sein soll?
Dass sich jemand mal hinsetzen möchte, ist durchaus akzeptabel. Aber muss es ein Denkmal-Sockel sein? Die Haltestellen-Häuschen sind doch ganz nahe.
Will hier die SPD mal wieder ein Sommerloch ausfüllen wenn man schon nichts besseres drauf hat versucht man es halt mit so einer Sinnlosaktion Zaun um Händel Ja oder Nein!Für einen schicken Zaun kann man auch mal eine Spendenaktion starten.Ich bin dabei!!!
Das Maß des Populismus ist bei der SPD ist noch grenzenloser als bei der AfD.
Also kommen jetzt BEIDE in deiner engere Auswahl?
Dilemma!
Wenn das Volk nicht will, was die Obrigkeit, in diesem Fall OB Vogt, mag, dann erkennt laut der Obrigkeit, dass Volk nur nicht die grosse Weisheit ihrer Obrigkeit. Vielleicht sollte sich die Obrigkeit ein neues Volk wählen?
Du wohnst doch gar nicht in Halle?!