Stadt und Bürgerinitiative mit neuen Veranstaltungen zur Nordtangente
Schon eine halbe Stunde vor Beginn der Zukunftswerkstatt Frohe Zukunft war der Saal gefüllt. 18 Uhr warteten schon rund 200 Menschen auf Einlass. Die Zahl erhöhte sich später auf bis zu 400. Der Grund war schnell klar, vor allem die Anwohner aus Seeben, Mötzlich und Tornau sind gegen die geplante Nordtangente.
Am Donnerstag, 15. November 2018, findet deshalb eine weitere Zukunftswerkstatt „Frohe Zukunft“ statt. Die Veranstaltung beginnt 18.30 Uhr in der Turnhalle der Grundschule „Frohe Zukunft“, Dessauer Straße 152.Im Rahmen des Veranstaltungsformates stellt die Stadtverwaltung Ideen und aktuelle Planungen in den Stadtteilen vor. Informiert wird unter anderem zum Stand des Stadtbahnprogrammes, zum Breitbandausbau sowie über einen dritten Saaleübergang im Norden von Halle. Oberbürgermeister Dr. Bernd Wiegand moderiert die Veranstaltung.
Die Bürgerinitiative gegen den Bau lädt bereits einen Tag zuvor zum gleichen Thema in die Kirche Mötzlich ein. Die Veranstaltung dort beginnt am 14.11. um 18.30 Uhr. Mehrere Stadträte und der Kandidat von Linken, SPD und Grünen für die Oberbürgermeisterwahl, Hendrik Lange, kommt ebenfalls. Der Verein lädt zum offenen Austausch zur Nordtangente und dem geplanten Gewerbegebiet in Tornau ein.
Auf dem Bild steht „Verbindung aller Gewerbeflächen östlich der Saale untereinander und mit dem Autobahnnetz“ als Begründung für die Nordtangente. Welche Gewerbegebiete sollen damit gemeint sein? Das neu geplante Gewerbegebiet Tornau/Oppin liegt direkt an der A14 Auffahrt Tornau, das geplante Gewerbegebiet Sennewitz will keiner und wird sicher nicht gebaut. Bleibt nur noch der Hafen Trotha. Nachdem dort bisher 60 Millionen Steuergelder versenk wurden, sollen nun nochmal Millionen versenk werden. Schlechtem Geld soll man kein gutes hinterherwerfen. Außerdem liegen der Hafen Trotha und das Gewerbegebiet Sennewitz keine 5min von der Autobahnauffahrt Trotha entfernt. Diese Begründung mit den nicht existierenden Gewerbegebieten wird nur herangezogen, damit die geschätzten 100 Millionen für die Nordtangente vom Land und Bund bezahlt werden als Infrastrukturinvestition, die Stadt Halle könnte ihre überflüssigen Pläne mit dem aktuellen Nothaushalt nie bezahlen.
Das zweite Argument „Entlastung der Stadt vom Schwerlastverkehrs“ ist ebenso redundant – ohne die geplanten Gewerbegebiete (die die Logistikbranche anspricht, da Autobahnanbindung) wird es mit den Gewerbegebiete entstehenden Schwerlastverkehrs gar nicht geben. Darum wehren sich ja auch die Bürger gegen das Gewerbegebiet von Sennewitz, da dieses von „Finsterwalder“ betrieben wird (Finsterwalde ist der führende Spediteur in Sachsen-Anhalt, 200+ LKW allein am Standort Halle).
Es ist eventuell auch geplant aus dem kompletten Acker zwischen Goldberg, Zöberitz, Mötzlich und der B100 ein weiteres Gewerbegebiet zu machen. Die HES welche zum Jahresende 2018 fertigwerden soll, würde dann, als die geplante Nordtangente, durch dieses Gewerbegebiet fortgeführt.
Mit einer erweiterten Machbarkeitsuntersuchung hat die Stadt schon 2017 das Ingenieurbüro ICL beauftragt.
Soviel Unkenntnis auf einem Haufen. Fahren sie mal nach Sennewitz und suchen sie dort Finsterwalder. Es wird Ihnen auffallen, daß es in Sennewitz noch kein Gewerbegebiet gibt, wo Finsterwalder draufsteht. Allerdings gehört die Fläche der ehemaligen Funk-Kaserne in Trotha der Firma Finsterwalder, die dort auch mal ihre LKW abstellen läßt. Aber auch andere Firmen gab es auf diesem Gelände: Dekra, median5, anndora. Die sind aber inzwischen alle abgewandert, nachdem das „Ding“ mit der Flüchtlingsunterkunft dort gespielt werden sollte…
Wilfried, der MZ glaubst Du doch sicher, oder?
https://www.mz-web.de/halle-saale/kampf-um-kaserne-trotha–eigentuemer-verschickt-unterlassungserklaerungen-31112258
„Die Industriepark Halle Trotha GmbH, vertreten durch den Vorhabenträger Finsterwalder, will die Kaserne zu einem Gewerbegebiet ausbauen.“
Die alte Kaserne vor Sennewitz ist bereits Gewerbegebiet, und und soll auf 19 ha vergrößert werden. „Industriepark Halle Trotha GmbH“ ist eine der Tochterfirmen von Finsterwalder aus dem Allgäu, genauso wie Finsterwalder aus Halle/Merseburg. Der Chef von Finsterwalder aus Halle/Merseburg ist der gleiche wie der Chef vom „Industriepark Halle Trotha GmbH“. Alles offiziell bekannt.
Wer ist hier der Unkundige 😉
Geschäftsführer und Prokurist der „Industriepark Halle Trotha GmbH“ ist laut Bundesanzeiger Stefanie Finsterwalder und Klaus Finsterwalder. Sieh auch auch die folgenden Seiten (die jedoch nur die öffentlichen Daten vom Amtsgericht+Bundesanzeiger ausgewertet):
https://www.northdata.de/Industriepark+Halle-Trotha+GmbH+%26+Co.+KG,+Halle%2FSaale/Amtsgericht+Stendal+HRA+2105
https://www.moneyhouse.de/Stefanie-Finsterwalder-Kaufbeuren
https://www.moneyhouse.de/Industriepark-Halle-Trotha-GmbH-Co-KG-Halle/Management