Stadtbäume: Organisationen kritisieren “achtlosen Umgang mit diesen wertvollen Ressourcen”

Angesichts zahlreicher Baumfällungen in Halle haben sich mehrere Organisationen zusammengetan und haben einen offenen Brief an Bürgermeister Egbert Geier, die Verwaltung der Stadt Halle, die Stadträtinnen und Stadträte sowie die Fraktionen der Parteien verfasst: BürgerInnen für Bäume, Aktionsbündnis Bäume Halle, BUND-Regionalverband Halle-Saalekreis, NABU, Fridays for Future und Ende Gelände Halle-Saale.
“Angesichts der klimatischen Herausforderungen ist es höchste Zeit für ein grundlegendes Umdenken beim Umgang mit unserem Stadtgrün”, heißt es in dem Brief. Kritisiert wird der “achtlose Umgang mit diesen wertvollen Ressourcen.” Bäume hätten Wirkung auf das Stadtklima und seien Allgemeingut. “Sie speichern klimaschädliches Kohlendioxid, liefern Sauerstoff, kühlen und reinigen die Luft, spenden Schatten an heißen Tagen, dämpfen Lärm, reduzieren Stress, beherbergen Tiere und prägen nicht zuletzt das Straßenbild – sie tragen zur Lebensqualität bei.”
Brief in voller Länge:
Sehr geehrter Herr Bürgermeister Geier, sehr geehrte Stadträtinnen und Stadträte,
die geplante Fällung der Linden in der Georg-Cantor-Straße 22 hat viel Aufmerksamkeit erregt. Wir wenden uns aus diesem Anlass an Sie und an alle, die sich dem Klimaschutz verpflichtet fühlen. Der Schutz der beiden Linden ist uns ein wichtiges Anliegen, da alte Stadtbäume einen unersetzbaren Wert für das Stadtklima und als Lebensraum für zahllose Arten haben. Stadtbäume haben Auswirkung auf die Gesundheit und das Wohlbefinden aller Bürger*innen. Die Geschehnisse, die zum jetzigen Zustand der Bäume geführt haben, sind für uns symptomatisch für den achtlosen Umgang mit diesen wertvollen Ressourcen.
Im Juli 2023 empfahl ein Gutachten die Fällung der beiden Linden, weil von ihnen eine unmittelbare Gefahr ausginge. Daraufhin passierte monatelang nichts. Erst am 23.02.2024 wurde von behördlicher Seite die Notwendigkeit der Fällung bestätigt. Am 16.04.2024 wurden dann die Mieter informiert, dass die Fällung 6 Tage später stattfinden sollte. Aktiver Widerstand und Protest von Anwohner*innen, Unterstützer*innen sowie nistende geschützte Vögel verhinderten die Fällung. Ein von den Mieter*innen in Auftrag gegebenes Zweitgutachten widerspricht dem Ergebnis des ersten Gutachtens und zeigt Alternativen zur Fällung auf. Aus unserer Sicht ist die aktuelle Situation durch die jahrelange Vernachlässigung der Bäume durch den Eigentümer entstanden. Obwohl sich die Bäume auf privatem Grundstück befinden, sind sie durch ihre Wirkung auf das Stadtklima Allgemeingut. Sie speichern klimaschädliches Kohlendioxid, liefern Sauerstoff, kühlen und reinigen die Luft, spenden Schatten an heißen Tagen, dämpfen Lärm, reduzieren Stress, beherbergen Tiere und prägen nicht zuletzt das Straßenbild – sie tragen zur Lebensqualität bei.
Wir sehen die Eigentümer in der Pflicht, für den Erhalt dieser wichtigen Stadtbäume zu sorgen. Wir sehen aber auch eine Verpflichtung der zuständigen Ämter in der Stadtverwaltung, sich für Bäume und ihre Pflege ernsthaft einzusetzen. Das passiert aktuell in Halle viel zu wenig. Angesichts der sich zuspitzenden klimatischen Bedingungen, ist die kommunale Politik und die Stadtverwaltung in der Pflicht, aktiv Klimaschutz zu betreiben.
Für den Klimaschutz ist Baumschutz ein wesentlicher Faktor. Deshalb fordern wir von der Stadtverwaltung und der Stadtpolitik stärkeren Einsatz.
An jedem einzelnen Baum und so auch an diesen beiden Linden zeigt sich, ob die Stadt ihrer Verantwortung für Baum- und Klimaschutz gerecht wird. Wir fordern die Verwaltung der Stadt Halle auf: – Fällungen nur als letztes Mittel zu genehmigen und in jedem Einzelfall Fällalternativen ernsthaft zu prüfen (gem. § 5 Absatz 2 der Baumschutzsatzung) – Entscheidungsprozesse transparent zu gestalten und Bürger*innen frühzeitig einzubeziehen – Unabhängige und qualifizierte Artenschutz- und Baumgutachter*innen zu benennen
Angesichts der klimatischen Herausforderungen ist es höchste Zeit für ein grundlegendes Umdenken beim Umgang mit unserem Stadtgrün!
Meine Wärmepumpe kühlt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Baum das nur annähernd schafft. Die Grünen müssen sich mal entscheiden, was sie wollen.
Im Gegesatz zu deiner tollen Wärmepumpe verbraucht ein Baum keine Energie und muss nicht hergestellt werden.
Wenn mal wieder 30°C sind. stell dich mal unter Bäume, z.B. im Stadtpark, und anschließend auf den Markt. Dann wirst du den Unterschied eststellen.
Ach Hans-Karl… Deine Wärmepumpe würde weniger verbrauchen, wenn dein Vorgarten nicht nur aus Steinen bestehen würde
Woher weißt du das Karl nur Steine im Vorgarten hat?
Oder Steine im Kopf……LOL
Weil das nach dessen Kommentar einfach naheliegend ist.
Naheliegend ist der Zwang zu Wärmepumpen und Altbaumbestand.
Bäume und Wärmepumpen sind kein Widerspruch. Im Gegenteil profitiert Ihre Wärmepume und Ihre Stromrechnung, wenn die Luft durch Bäume kühler gehalten wird.
Zum Vergleich: eine ausgewachsene Eiche hat eine Kühlwirkung vergleichbar mit 200 Kühlschränken. Im Gegensatz zu Kühlschränken oder Wärmepumpen ist diese Kühlwirkung nicht nur der Transport der Wärme von A nach B.
Beider ist nach Ihrer Meinung also nicht möglich?
Quatsch. Alles wegmachen und dafür schöne Flaniermeilen die zum Spazieren einladen hin betonieren. So ein Baum macht doch nur Dreck mit Blättern. Vögel lockt das auch an, die machen noch mehr Dreck.
@Kevin S. manche Leute schreiben Dreck…😁
Mache nehmen alles ernst.
Einer dieser Bäume ist gefährdet, hat nun auch das 2. Gutachten ergeben.
Bei dem anderen scheint es unterschiedliche Bewertungen zu geben. Kerngesund ist dieser aber auch nicht.
Passiert etwas, sind BUND und andere auch Protagonisten immer sehr still.
Hast Du beide Gutachten denn im Detail gelesen? 🤔
Die Arroganz dieser Offene-Briefe-Schreiber ist schon ziemlich übel. Da versuchen 2 Dutzend Personen für die ganze Stadt zu sprechen, weisen allerdings keine demokratische Legitimation auf.
Das versuchst du ganz allein und nennst nicht mal deinen Namen.
Also genau wie bei den fdp Anhängern…😆
@ Paulushallenser:
Zum Glück darf man sich in Deutschland einfach so äußern, ohne gewählt zu sein.
FDP und Grüne sind so oder so Geschichte.
Auch in Thüringen?
„Zum Glück darf man sich in Deutschland einfach so äußern, ohne gewählt zu sein.“
Klara,
das ist natürlich richtig. Jeder darf seine Meinung frei äußern. Was allerdings gar nicht geht, ist, wenn Vereine, die kein demokratisches Mandat aufweisen, für alle Bürger einer Stadt wie Halle sprechen wollen. Die Unterzeichner dieses offenes Briefes haben im Gegensatz zum halleschen Stadtrat kein demokratisches Mandat, für alle halleschen Bürger Stellung zu beziehen.
„Was allerdings gar nicht geht, ist, wenn Vereine, die kein demokratisches Mandat aufweisen, für alle Bürger einer Stadt wie Halle sprechen wollen. “
Das haben sie an keiner Stelle getan.
Du magst wohl keine Natur vor deiner Tür?
Grundsätzliches Umdenken. Kann man machen. Wenn man die Konsequenz, das alte, geschädigte Bäume dann mitten in der Stadt frei umfallen dürfen und die verursachten Schäden akzeptiert werden. Auch dann, wenn man selbst mit seiner Gesundheit und seinen Finanzen dafür geradestehen muss. Oder die Gesundheit der Angehörigen dafür geradestehen lässt. Erfahrungsgemäß sieht es dann aber ganz anders aus. Dann müssen auch die Köpfe “ der Verantwortlichen“ rollen. Dann ist „Ende Gelände“. Also so oder so, irgendjemand. Noch eine Frage, wie viele Leute und Vereinigungen bedarf es um solche Entscheidungen zu treffen?
Hast du den offenen Brief überhaupt gelesen?
Haben Sie? Was soll das Schreiben eigentlich bezwecken? Ein bisschen moralische Standpauke? Und eigene Selbstbeweihräucherung?
Hans
Ganz genau, persönlich möchte ich für mögliche Personenschäden nicht verantwortlich sein….und einer trägt die Verantwortung….
Hatte ich dir nicht neulich schon mal empfohlen, einfach nie mehr vor die Tür zu gehen? Da draußen lauert nämlich das Leben samt Lebensrisiko! Und wenn du fein drinbleibst, wirst du 105 Jahre oder so!
@Hans: aber es steht doch gar nichts davon in dem Brief, dass Bäume einfach stehen bleiben sollen. Es geht um einen achtsamen Umgang mit den Bäumen und darum, andere Lösungen zu finden als die Fällung. Lesen Sie doch bitte erstmal den Brief.
Sie glauben offenbar nicht das ich lesen kann. Ich kann. Und Achtsamkeit ist mein Hobby. Aber ich bin schon etwas älter, sie müssen verstehen das ich das alles schon kenne. Siehe oben.
Der kann offensichtlich nicht lesen, zumindest kapiert er den Inhalt nicht.
Sie machen es sich schön einfach. Alle die diesen Brief kritisch sehen sind also doof, blöd usw. .Mit dem angesprochenen Problem, Umgang mit der Verkehrssicherung, setzen sie sich nicht auseinander. Konkret, ein Sicherungsschmitt erhält einen der zwei Bäume nur wenige Jahre. Statt hier den Aufwand zu sparen und statt dessen in zukünftig wirksame Bäume zu investieren, also Nachhaltigkeit umzusetzen wird versucht ein Status zu erhalten der nicht zu erhalten ist, verbunden mit einem nicht gut kalkulierbaren Risiko für die Gesundheit der Anwohner. Im Schadensfall gehen alle in Deckung oder brüllen nach Vergeltung.
Interessanterweise wurden die Anwohner der GCS monatelang über dieses „Gesundheits-Risiko“ im Unklaren gelassen und es erweckt den Eindruck, dass erst aufgrund der Öffentlichmachung dieses „Problems“ und des medialen Interesses plötzlich die Unversehrtheit der Anwohner so wichtig geworden ist.
Linden gehören zu den Bäumen, die selbst einen drastischen Rückschnitt zur Erhaltung der Verkehrssicherheit gut wegstecken und wieder austreiben können. Um die Umweltleistungen eines Altbaumes zu ersetzen, sind etwa 400 Jungbäume notwendig (siehe Roloff et al.,). Selbst bei einem zurückgeschnittenen Altbaum, der noch durchaus länger als die prognostizierten Jahre stehen könnte, sollte die Umweltleistung also deutlich höher sein als bei einer kleinen Neubeplanzung.
„Interessanterweise wurden die Anwohner der GCS monatelang über dieses „Gesundheits-Risiko“ im Unklaren gelassen und es erweckt den Eindruck, dass erst aufgrund der Öffentlichmachung dieses „Problems“ und des medialen Interesses plötzlich die Unversehrtheit der Anwohner so wichtig geworden ist.“
Ja, dieser Einduck drängt sich wirklich auf, erst hat man es monatelang schleifen lassen und nun muss man sogar die Straße sperren, um der „akuten Gefahr“ gerecht zu werden. Es wird nirgendwo soviel geheuchelt wie beim Bäume-loswerden-wollen.
Ihr erster Satz hat schon etwas von einer Verschwörungstheorie. Ihr zweiter Punkt ist weder neu noch überraschend. Das haben alle Fachleute im Kopf. Bei derartigen Betrachtungen ist der Zeitraum der Betrachtung entscheidend. Je nach Gusto (Zeitraum) ist jedes Ergebnis möglich. Klar ist, das nur eine Mischung aus alt und jung sinnvoll ist, alt stirbt eben irgendwann. Nur warum immer aus irgendeinem Grund auffälligen gewordenen Einzelobjekten der baldige Weltuntergang herbeigeredet wird, ist sachlich schwer nachzuvollziehen. Tatsächlich “ sterben“ hunderte Bäume im Jahr. Die Gründe sind verschieden.
Übrigens: Nachhaltig ist nicht, alle Altbäume umzusägen (weil die vielleicht mal irgendwann umfallen könnten) und dieselbe Anzahl Neupflanzungen vorzunehmen (die auch irgendwann umfallen könnten).
Was du so unter „Achtsamkeit“ verstehst, mag man sich gar nicht vorstellen.
Den Inhalt des Briefes hast du also immer noch nicht verstanden. Macht nichts, halte dich aber am besten einfach raus hier.
Wollen sie mir hier ernsthaft den Mund verbieten??? Zu welcher Fraktion gehören sie den?? Und: es geht nicht um „alle“ Altbäume“.
Ich kann dem Brief nur meine Zustimmung geben. Die Natur braucht die Menschen nicht, aber der Mensch die Natur.
Deswegen wohnen auch alle in Städten, möglichst weit weg von der Natur. Die macht Aua, ist kalt oder heiß, nass oder trocken. Deshalb Dach über dem Kopf, Wasserhahn, Heizung, Klimaanlage. Aber ja, wir brauchen die Natur. Warum nur entfernen wir uns immer weiter und lieben die Natur eher von weitem abgöttisch. Im Internet, blanke Natur.
Für all die Annehmlichkeiten zahlen wir einen sehr hohen Preis. Z.B. Klimawandel mit all seinen Folgen – hast du vielleicht schon mal gehört? Desweiteren hätten wir noch: Umweltverschmutzung des gesamten Globus, extremes Artensterben, menschenunwürdige Arbeitsbedingungen in nichtprivilegierten Staaten, vor allem bei der Rohstoffgewinnung. Und immer vor Augen, dass vieles von dem, was wir für unsere Annehmlichkeiten brauchen, endlich ist. Endlich – weißt du, was das bedeutet? Es ist irgendwann alle. Und dann zeigt sich, dass die zivilisierten Teile der Menschheit völlig lebensunfähig sind ohne all ihre tolle Technik.
In 600 Millionen Jahren ist Schluß.
Die Sonne kommt uns immer näher.
Entweder wir beuten die Rohstoffe komplett aus und nutzen diese für unsere Weiterreise oder wir sterben aus.
Also Klimawandel egal? Sagst du es mal unseren Politikern samt LG und FFF? Damit die mal alle aufhören, hysterisch zu sein.
Klimawandel ist dem Sonnensystem sowas von egal.
Sollte die Menschheit den Absprung von der Erde nicht schaffen, war es das. So oder so.
Ich stimme Ihnen zu. Und wie geht’s weiter? Internet abschalten?
„Die Natur braucht die Menschen nicht, aber der Mensch die Natur“
Emmi,
der Mensch ist auch Teil der Natur.
Sie verstehen offenbar unter dem Begriff Natur eine okkulte Persönlichkeit, wie Sie Ihnen offenbar in Ihrer Kindheit vermittelt wurde.
Auffällig ist, dass hier bei DbH viele Personen Schwierigkeiten haben, mit den Begriffen Natur und Kultur richtig umzugehen. Diese Begriffe werden zum Teil völlig überfrachtet und massiv idealisiert.
Was schwurbelst du denn wieder zusammen… Natürlich ist der Mensch Teil der Natur, nur er benimmt sich nicht so, sondern er tritt sie mit Füßen, und genau das wird kritisiert.
Wieviele Bäume haben Fridays for Future und Ende Gelände bisher gepflanzt oder wenigstens gepflegt?
Hab zumindest noch nix gelesen.
Dann sollten Sie die Augen öffnen, bevor Sie ihr Gift verbreiten und rumheulen ohne selbst die Initiative zu ergreifen.
Sehe ich zufällig, wie ein gesunder Baum gefällt wird, gibt es richtig Ärger Jungs. Verlasst euch drauf.