Stadtverwaltung mauert bei Obdachlosenzahlen
Eine offizielle Statistik der Wohnungslosen in der Stadt Halle gibt es offenbar nicht. Denn auf die Frage, wie viele Personen in Halle als obdachlos gelten, antwortete der Pressesprecher der Stadtverwaltung: „Dazu liegen der Stadt keine Informationen vor“.
Doch am Dienstagvormittag stand auf der Beigeordnetenkonferenz der halleschen Stadtverwaltung u.a. die Zukunft des Hauses für Wohnhilfe im Böllberger Weg auf der Tagesordnung. Denn in der Verwaltung gibt es Überlegungen, das Haus zu verkaufen. Die Obdachlosen sollen stattdessen im jetzigen Sozialamt in der Südstadt betreut werden, dass die Stadt hierfür umbauen will. In der Beiko-Fragerunde erklärte Lothar Rochau, Mitarbeiter im Büro des Oberbürgermeister, dass die ihm vorliegenden Zahlen eine rückläufige Tendenz bei den Obdachlosen in der Stadt aufzeigen würden.
Diese Tendenz wäre dann gegen den Bundesdurchschnitt. Denn dort wurde im Vergleich zum Jahr 2010 ein Zuwachs von 35 Prozent für das Jahr 2016 vermutet. Doch die Bundesregierung beruft sich hier auch nur auf Zahlen der Bundesarbeitsgemeinschaft für Wohnungslosenhilfe. Eine bundesweite statistische Erfassung scheitert bisher am Widerstand der Unionsparteien.
Alles gut in Deutschland
Alles gut für alles
„Die Obdachlosen sollen stattdessen im jetzigen Sozialamt in der Südstadt betreut werden, dass die Stadt hierfür umbauen will.“
Ach darum geht es also. Die Obdachlosen aus der innenstadtnahen Lage weg und in den uninteressanten Süden verbannen und wieder einen Grund zum Umbauen erzeugen, den dann sicher wieder GP ausführt.