Tourismuskonzept: Hat es sich ausgehändelt in Halle?

Nach Außen wirbt Halle vor allem als „Händelstadt“. Doch dieser Slogan soll zumindest evaluiert werden, so steht es im neuen Tourismuskonzept der Stadt. Und diese Tatsache hat im Kulturausschuss für heftige Debatten gesorgt. Das Konzept wurde erst einmal auf Februar vertagt.
„Ich bin verwundert, dass wir uns von Händel verabschieden wollen“, sagte Ulrike Wünscher (CDU). Dies sei ein Alleinstellungsmerkmal. Mit der freien Szene werben viele Städte. Sie sehe einen Verzicht als absurd und höchstproblematisch an. Es hänge zudem eine Förderung vin Bund und Land beispielsweise an der Stiftung Händelhaus. Ähnlich sah es Christian Kenkel (CDU). Unistädte und Salztstädte gebe es viele. „Wir kommen um Händel so schnell nicht herum.“
Stadtmarketing-Chef Mark Lang betonte, dass es nicht um eine Abschaffung gehe, sondern lediglich um eine Evaluation, ob die Begrifflichkeit Händelstadt in den vergangenen zehn Jahren etwas gebracht habe und wie man neue Zielgruppen gewinnen jkönne. „Wir werden uns weiter zu Händel bekennen, aber nicht nur“, so Lange. Sollte der Begriff Händelstadt so eine große Wirkung haben, dann werde dies ja die Evaluation der Kampagne zeigen. Andere Mitglieder des Kulturausschusses halten ebenfalls zumindest eine Überprüfung für sinnvoll. „Man kann ja entspannt darüber nachdenken“, sagte beispielsweise der ehemalige Marktkirchen-Pfarrer Harald Bartl. „Halle an der Saale ist bekannter als Händel.“ Ein Punkt, der auch Mark Lange am Herzen liegt. Er will künftig die Saale stärker in den Mittelpunkt rücken.
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