Umweltschützer kritisieren zunehmende Vermüllung der Ziegelwiese

Die Partynutzung der Ziegelwiese sorgt mal wieder für Kritik bei Umweltschützern. Man betrachte mit großer Sorge, “wie sich das einstige Erholungsgebiet Ziegelwiese in Halles Saaleaue immer mehr in eine Partymeile mit Lärm, Grill, Alkohol Gestank und Unmengen Müll verwandelt”, so der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle . Diese Nutzung sei offensichtlich Teil des gewässertouristischen Konzeptes der Stadt Halle (Saale). Anders könne man sich nicht erklären, warum die Verantwortlichen der Stadt Halle (Saale) ihrer Verantwortung für Umwelt, Natur und Landschaft sowie für das Recht aller Bevölkerungsgruppen auf Naherholung nicht nachkomme und diesem Treiben ein Ende setze.
Auch die Grünen bekommen Kritik ab. Die hatten einen Antrag im Stadtrat gestellt, wonach die Stadtverwaltung die Einrichtung weitere Strände an der Saale prüfen soll. Die Stadträte hätten offenbar nicht erkannt, “dass diese gegenwärtige Entwicklung, hauptsächlich von jüngeren Leuten verantwortet, bei vermuteter Verschärfung dieser Nutzungsformen, unweigerlich zu massiven weiteren Schäden an Umwelt, Natur und Landschaft führt”, so der AHA. Dieses Treiben habe nichts mit feiern und erholen, “sondern eher mit um sich greifender Verantwortungslosigkeit und voranschreitendem Egoismus zu tun”, meint der AHA. In dem Zusammenhang eine Forcierung dieser Zustände und einen weiteren Verbau von Saaleabschnitten zu fordern, sei unverantwortlich, da neben der bisherigen Vermüllung und Verlärmung sowie Schädigung von Grün, eine Beeinträchtigung des Landschaftsbildes mit weiteren Steganlagen dazu käme. “Wenn die grünen Politikerinnen und Politiker Anleger für Boote meinen, dann sei u.a. auf bestehende Anlagen an der Peißnitzbrücke und am Riveufer verwiesen.”
Momentan zeichne sich ab, dass die gesamte Ziegelwiese immer zu einem rechtsfreien Raum des Vandalismus inmitten abgleite, “wo bestimmte Personengruppen glauben und meinen sich alles erlauben können. Kontrollen durch Polizei und Ordnungsamt finden selten bzw. gar nicht statt.”
Der AHA fordert daher erneut und mit Nachdruck die Verantwortlichen der Stadt Halle (Saale) auf, den Schutz von Umwelt, Natur und Landschaft sowie die Befriedigung des Bedürfnisses der Naherholung für alle Bevölkerungsgruppen endlich ernst zu nehmen, ihren gesetzlichen Verpflichtungen und Aufgaben nachzukommen sowie unverzüglich diese Zustände zu beenden. Nach Auffassung des AHA ist eine Fortsetzung dieser Entwicklung nicht mehr tolerierbar und bedarf eines entsprechenden Handelns.
Zudem solle die Stadt mehr für die Umweltbildung tun. Sinnvoll wäre es zu prüfen, ob Umweltsünder zu Umweltschulungen verpflichtet werden können.
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